Seltene Erden Schweden finden einen riesigen Schatz

SDA, Reuters, smi

12.1.2023

Die schwedische Ministerin für Energie, Wirtschaft und Industrie, Ebba Busch und der CEO von LKAB, Jan Mostrom, informieren am 12. Januar in Kiruna über die entdeckten Vorkommen an Seltenen Erden. 
Die schwedische Ministerin für Energie, Wirtschaft und Industrie, Ebba Busch und der CEO von LKAB, Jan Mostrom, informieren am 12. Januar in Kiruna über die entdeckten Vorkommen an Seltenen Erden. 
KEYSTONE

Das schwedische Bergbauunternehmen LKAB entdeckt in Nordschweden ein Vorkommen von über 1 Million Tonnen an Seltenen Erden. Diese kommen in der Elektronik von Smartphones bis Windturbinen zum Einsatz.

SDA, Reuters, smi

Mit einem Schlag ist Schweden auf der Weltkarte der Länder mit namhaften Vorkommen an Seltenen Erden: 1 Million Tonnen sogenannte Selteneerdeoxide hat das schwedische Unternehmen LKAB in der nordschwedischen Bergbauregion Kiruna entdeckt. Damit ist das skandinavische Land Europas Nummer eins. 

Seltene Erden sind das Öl des 21. Jahrhunderts. Sie werden in elektronischen Anwendungen vom Smartphone über elektrische Fahrzeuge bis hin zu Windturbinen eingesetzt. Weltweit wird danach gesucht, da mit der zunehmenden Elektrifizierung der Mobilität und weiterer Bereiche die Nachfrage nach Seltenen Erden steigt.

Der CEO des Bergbauunternehmens, Jan Mostrom, erklärt: «Das sind gute Neuigkeiten, nicht nur für LKAB, die Region und die schwedischde Bevölkerung, sondern auch für Europa und das Klima.»

Abbau beginnt frühestens in zehn Jahren 

Zu den grossen Playern weltweit gehört Schweden mit einer Million Tonnen nicht. China sitzt auf über 40 Millionen Tonnen, Russland, Brasilien und Vietnam auf je gut 20 Millionen Tonnen. Europa wird sich dank dieser schwedischen Vorkommen also nicht aus der Abhängigkeit Chinas und Russlands lösen können.

Der Weg zum möglichen Abbau der Metalle ist nach Angaben von LKAB lang. Erster Schritt sei die Beantragung einer Abbauzulassung. Das soll noch dieses Jahr geschehen. Mit Blick auf andere Genehmigungsverfahren in der Industrie dürfte es mindestens zehn bis fünfzehn Jahre dauern, bevor man tatsächlich mit dem Abbau beginnen und Rohstoffe auf den Markt bringen könne.

Stärker gefördert werden sollen Minenprojekte wie jenes in Schweden auch aus Brüssel. So will die EU-Kommission von Ursula von der Leyen in diesem Frühjahr Massnahmen vorschlagen, mit denen die strategische Autonomie Europas in Bezug auf kritische Rohstoffe gestärkt werden soll.

Argument ist auch, dass es ohne diese Autonomie keinen ökologischen und digitalen Wandel geben könne. Bei wichtigen Batterien sei man zu 100 Prozent von Importen abhängig, sagte Schwedens Energie- und Wirtschaftsministerin Ebba Busch. Man sehe den geplanten Vorschlägen der Kommission mit grossen Erwartungen entgegen.