Russland-Affäre Donald Trump junior muss Auskunft geben

AFP/tjb

12.6.2019

Der Justizausschuss verlangt unter anderem von Donald Trump Junior, dass er Dokumente im Zusammenhang mit der Entlassung des FBI-Chefs Comey bereitstellt. Foto: Francis R. Malasig
Der Justizausschuss verlangt unter anderem von Donald Trump Junior, dass er Dokumente im Zusammenhang mit der Entlassung des FBI-Chefs Comey bereitstellt. Foto: Francis R. Malasig
Bild: EPA/Francis R. Malasig

Der Sohn von US-Präsident Trump, Donald Trump junior, muss vor heute vor dem Senat über einen umstrittenen Kontakt mit Russland Auskunft geben. Er hat eine Vorladung erhalten, der er nicht ausweichen kann.

Donald Trump junior, ältester Sohn von US-Präsident Donald Trump, wird heute im Senat in Washington zu den mutmasslichen russischen Einmischungen in den US-Wahlkampf von 2016 aussagen. Dies erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Dienstag aus US-Parlamentskreisen.

Bemerkenswerte Vorladung

Die Aussage von Donald junior findet hinter verschlossenen Türen statt. Der Trump-Sohn hatte eine Vorladung des Geheimdienstausschusses erhalten, über die sich sein Vater im Mai «sehr überrascht» zeigte. Die obligatorische Vorladung des 41-jährigen Präsidentensohns war insofern bemerkenswert, als die Kongresskammer und der Geheimdienstausschuss von der Republikanischen Partei des US-Präsidenten kontrolliert wird.

Der älteste Trump-Sohn, der zusammen mit seinem Bruder Eric den Trump-Konzern leitet, hatte bereits 2017 vor dem Geheimdienstausschuss des Senats und anderen Kongressausschüssen ausgesagt. Damals hatte es noch keine Subpoenas gegen ihn gegeben, sondern er war simplen Einladungen gefolgt.

Russische Anwältin im Fokus

Zu einer erneuten Aussage im Kongress war Donald Trump junior zunächst nicht bereit – weshalb ihn der Geheimdienstausschuss im Mai in Form einer Subpoena vorlud. In der erneuten Befragung will der Ausschuss laut US-Medien Widersprüchen zwischen den früheren Aussagen des Trump-Sohns und jenen anderer Zeugen nachgehen.

Dabei geht es vor allem um ein Treffen von Donald Trump junior mit einer russischen Anwältin im Juni 2016. Im Vorfeld des Treffens war dem Präsidentensohn belastendes Material über die Wahlkampfrivalin Hillary Clinton in Aussicht gestellt worden.

Die fast zweijährigen Untersuchungen des Sonderermittlers Robert Mueller führten dennoch entgegen vieler Erwartungen nicht zu einer Anklageerhebung gegen den Trump-Sohn. Mueller gelangte zu dem Schluss, dass es keine hinreichenden Belege für geheime illegale Absprachen zwischen dem Trump-Team und Russland gebe.

Dagegen entlastete Mueller den Präsidenten ausdrücklich nicht von dem Verdacht, die Ermittlungen zu den Russland-Kontakten in strafrechtlicher relevanter Weise behindert zu haben.

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