Beto O'RourkeDer demokratische Verlierer, der bald zum grossen Coup ansetzen könnte
sda/tjb
7.11.2018
Das meistbeachtete Rennen bei den US-Midterms war jenes um den Senatssitz für Texas. Am Schluss fehlten dem demokratischen Star Beto O'Rourke die entscheidenden Stimmen – trotzdem könnte er eine grosse Zukunft haben bei den Demokraten.
Einige US-Prominente sehen einen möglichen neuen Herausforderer für Donald Trump bei der Präsidentschaftswahl 2020. Kandidat könnte ihrer Ansicht nach – trotz der Niederlage beim Senatsrennen im US-Staat Texas - der demokratische Politiker Beto O'Rourke werden.
Ok Cruz gets re-elected... So.... Beto for President!
So twitterte Schauspieler Javier Muñoz: «Beto soll Präsident werden!» Seine Kollegin Ellen Pompeo leitete seinen Tweet gleich an die eigenen Fans weiter. Schauspielerin Ellen Barkin rief ihre Fans dazu auf, sich die Reden von O'Rourke und (dem demokratischen Gouverneurskandidaten) Andrew Gillum aus Florida anzuhören. «Trefft 2020 eure Wahl», schrieb sie dazu. Ihre Kollegin Olivia Wilde twitterte: «Beto 2020. Lasst es uns tun.»
Der 46-jährige O'Rourke hatte in Texas gegen den Republikaner Ted Cruz verloren. Viele Stars hatten sich für den demokratischen Kandidaten starkgemacht. So zeigte sich die gebürtige Texanerin Beyoncé auf Instagram mit einer Baseballkappe mit der Aufschrift «Beto for Senate».
Für Wirbel sorgte in der Wahlnacht, dass O'Rourke in der Rede, in der er seine Niederlage einräumte, das in US-Medien verpönte «F-Wort» – «Fuck» – benutzte, als er seinen Anhängern zurief: «Ich bin so verdammt stolz auf euch!» (Im Original: «I'm so fucking proud of you guys!»).
Seine Rede wurde unter anderem vom Sender MSNBC live übertragen und nicht zensiert. Im US-Fernsehen dürfen keine Schimpfworte gesendet werden. Normalerweise wird ein Pfeifton darüber gelegt. Von seinen Anhängern wurde der 46-Jährige daraufhin im Internet für seine authentische Sprache gefeiert.
Die ehemalige demokratische Sprecherin des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi äusserte sich euphorisch über den Wahlerfolg ihrer Partei. Es sei ein Sieg vor allem für das US-amerikanische Gesundheitssystem und die ethnischen Minderheiten des Landes, erklärte Pelosi.
Bild: Keystone
Die Demokratin Alexandria Ocasio-Cortez ist mit 29 Jahren die jüngste Frau, die jemals in den Kongress gewählt wurde. Die Einwanderertochter aus der New Yorker Bronx war bekannt geworden, weil sie völlig überraschend den alteingesessenen Demokraten Joe Crowley, einen der ranghöchsten Demokraten, in einer Vorwahl besiegt hatte.
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Der Demokrat Jared Polis rückt als erster schwuler Mann auf einen Gouverneurs-Posten in den USA auf - und zwar in Colorado. Der 43-Jährige hat in der Vergangenheit mehrere Firmen gegründet, darunter einen Handel für Online-Grusskarten. 2009 zog er ins US-Repräsentantenhaus ein. Mit seinem Partner hat Polis zwei Kinder.
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Die Demokratin Rashida Tlaib ist eine von zwei muslimischen Frauen, die ins Repräsentantenhaus einziehen. Die 42 Jahre alte Tlaib stammt aus Detroit, ihre palästinensischen Eltern waren in die USA eingewandert. 2008 war sie als erste Muslima ins Repräsentantenhaus von Michigan gewählt worden.
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Die zweite Muslima, die künftig im Repräsentantenhaus sitzt, ist Ilhan Omar. Die 36-Jährige flüchtete als Kind mit ihrer Familie vor dem Bürgerkrieg in Somalia. 2016 wurde die Mutter von drei Kindern als erste muslimische Amerikanerin aus Somalia in das Repräsentantenhaus in Minnesota gewählt.
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Erstmals ziehen auch zwei Ureinwohnerinnen ins US-Repräsentantenhaus ein. Eine von ihnen ist die 38-jährige Demokratin Sharice Davids. Sie ist Juristin und Tochter einer alleinerziehenden Veteranin. Und sie ist auch in anderer Hinsicht eine Pionierin: nämlich als erste lesbische Frau aus Kansas und wohl auch als erste Ex-Profi-Kampfsportlerin im US-Kongress.
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Die 57 Jahre alte Deb Haaland (stehend) aus New Mexico ist alleinerziehende Mutter. Auch ihre Eltern waren beim Militär. Die Juristin war bis 2017 Vorsitzende der Demokratischen Partei in ihrem Bundesstaat.
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In Texas scheiterte Beto O'Rourke, demokratischer Hoffnungsträger für den Senat um Haaresbreite.
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O'Rourke schaffte es nicht den republikanischen Senator und früheren Präsidentschaftsbewerber Ted Cruz aus dem Amt zu hieven.
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Zu den prominenteren Opfern bei den Demokraten gehörte die Senatorin Heidi Heitkamp in North Dakota.
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Heitkamp hatte gegen ihren Widersacher Kevin Cramer schon seit Wochen fast hoffnungslos in Umfragen zurückgelegen.
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In Utah konnte der frühere Gegenkandidat von Barack Obama, Mitt Romney, den Senatssitz für die Republikaner erwartungsgemäss locker halten.
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Wurde wiedergewählt: Der zu den Demokraten neigende parteilose Senator und frühere Präsidenschaftskandidat Bernie Sanders aus dem Bundesstaat Vermont.
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Schlappe für die Demokraten in Indiana: Der seit 2013 amtierende Senator Joe Donnelly (Bild) wurde vom republikanischen Aussenseiter Mike Braun aus dem Amt gejagt.
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