Erzkonservativ mit Schweizer WurzelnDas ist Trumps neue starke Frau in Bern
Sven Ziegler
23.12.2024
Callista Gingrich wird neue Botschafterin der USA in der Schweiz. Wer ist die Frau?
Sven Ziegler
23.12.2024, 10:51
Sven Ziegler
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Callista Gingrich wird neue Botschafterin der USA in der Schweiz.
Aufgewachsen ist sie in einer katholischen Familie mit polnischen und schweizerischen Wurzeln.
Besonders erfolgreich waren ihre patriotischen Kinderbücher, in denen sie die amerikanische Geschichte auf kindgerechte – und konservative – Weise vermittelt.
Die USA haben eine neue Botschafterin für die Schweiz und Liechtenstein: Callista Gingrich, Ehefrau des bekannten Politikers Newt Gingrich, wird von Donald Trump für das Amt nominiert. Das wurde in der Nacht auf Montag bekannt.
Doch wer ist die Frau, die künftig die transatlantischen Beziehungen prägen soll? blue News liefert dir alles, was du wissen musst.
Callista Louise Gingrich wurde 1966 in Whitehall, Wisconsin, geboren. Aufgewachsen in einer katholischen Familie mit polnischen und schweizerischen Wurzeln, entdeckte sie früh ihre Leidenschaft für Musik. Nach ihrem Abschluss an der Whitehall Memorial High School studierte sie Musik am Luther College in Iowa. Callista schloss die Ausbildung als Jahrgangsbeste ab – ein frühes Zeichen ihrer Zielstrebigkeit.
Nach dem Studium begann ihre berufliche Laufbahn als Mitarbeiterin im US-Kongress. Dort lernte sie 1993 Newt Gingrich kennen, den damaligen Minderheitsführer des Repräsentantenhauses und späteren Sprecher. Die beiden heirateten im Jahr 2000 und bilden seither ein politisches Power-Paar.
Konservative Werte und patriotische Kinderbücher
Zusammen mit ihrem Mann gründete Callista Gingrich «Gingrich Productions», eine Firma, die Dokumentarfilme, Bücher und Veranstaltungen mit konservativem Fokus produziert. Besonders erfolgreich waren ihre patriotischen Kinderbücher, in denen sie die amerikanische Geschichte auf kindgerechte – und konservative – Weise vermittelt.
Auch privat engagiert sich Callista Gingrich für ihren Glauben. Sie spielte eine zentrale Rolle beim Übertritt ihres Mannes zum katholischen Glauben und ist langjähriges Mitglied eines renommierten Chors in Washington, D.C.
Von Rom nach Bern
Von 2017 bis 2021 war Gingrich Botschafterin beim Heiligen Stuhl. In Rom machte sie sich für die Beziehungen zwischen den USA und dem Vatikan stark und förderte Themen wie Religionsfreiheit und Menschenrechte. Trotz anfänglicher Skepsis wurde ihre Amtszeit als erfolgreich bewertet.
Mit ihrer Nominierung als Botschafterin für die Schweiz und Liechtenstein kehrt sie nun auf die diplomatische Bühne zurück. Ihr Mann, der einst für seine umstrittenen politischen Reformen bekannt war, dürfte sie bei der neuen Herausforderung in Bern begleiten
Polarisierend, aber erfahren
Callista Gingrichs Ernennung kommt nicht ohne Kontroversen. Kritiker werfen ihr vor, weniger wegen ihrer Kompetenz als wegen ihrer Loyalität zu Trump ausgewählt worden zu sein, schreibt «Politico». Dennoch, das gestehen ihr auch die ärgsten Kritiker zu, ist sie eine erfahrene Diplomatin mit klaren konservativen Werten und einem ausgeprägten Sinn für amerikanische Interessen.
«Callista ist charmant und engagiert, aber sie wird die US-Positionen in Bern mit Nachdruck vertreten», meint ein ehemaliger Kollege.
Die Personalie Gingrich muss im nächsten Jahr noch vom Senat bestätigt werden.