Ukraine-Übersicht IAEA will dauerhaft am AKW Saporischschja bleiben +++ Finnland vergibt nur noch wenige Touristenvisa an Russen 

Agenturen/red

1.9.2022

UN-Atomexperten wollen am besetzten ukrainischen AKW bleiben

UN-Atomexperten wollen am besetzten ukrainischen AKW bleiben

Nach einem ersten IAEA-Besuch im Atomkraftwerk Saporischschja bekräftigte IAEA-Chef Rafael Grossi die Fortsetzung der Mission.

01.09.2022

Die Internationale Atombehörde IAEA will eine dauerhafte Mission in dem von Russland besetzten Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine etablieren. Ein Reaktor musste nach Beschuss heruntergefahren werden. Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/red

Aus Sorge vor einem atomaren Unglück durch den Krieg in der Ukraine wird Europas grösstes Atomkraftwerk Saporischschja jetzt erstmals von einem Team internationaler Experten überprüft. Die Mission der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) traf am Donnerstag nach wochenlangen Vorbereitungen in dem AKW ein und nahm ihre Arbeit auf.

Die Arbeiten sollen zunächst mehrere Tage dauern. Die IAEA strebt eine dauerhafte Mission dort an. Das Kraftwerk im Süden der Ukraine ist schon seit einem halben Jahr von russischen Truppen besetzt. Immer wieder steht es unter Beschuss – auch am Donnerstag wieder. Beide Kriegsparteien machen sich gegenseitig dafür verantwortlich.

Die 14 Experten unter Leitung von IAEA-Chef Rafael Grossi erreichten erst nach gefährlicher Anreise das Kraftwerk. Der Konvoi musste mehrfach stoppen, um nicht selbst unter Beschuss zu geraten. «Wir haben eine sehr wichtige Mission zu erfüllen», sagte Grossi. Die Ukraine setzte unterdessen ihre Versuche fort, Gelände von den russischen Besatzern zurückzugewinnen. Moskau empörte sich über Reise-Restriktionen für Russen durch die EU. Russlands Präsident Wladimir Putin sagte, mit dem Krieg solle das Entstehen einer «antirussischen Enklave» in der Ukraine verhindert werden. Dort begann ein neues Schuljahr – unter besonderen Umständen.

IAEA-Mission kann Arbeit in AKW aufnehmen

Das IAEA-Team traf gegen 13.15 Uhr MESZ in Saporischschja ein. Kurz zuvor sei das Kraftwerk noch beschossen worden, berichtete der ukrainische Betreiberkonzern Enerhoatom. Grossi hatte bei der Abfahrt betont, er sei sich der Gefahren bewusst. Die Mission sei aber zu wichtig, um sie im letzten Moment abzublasen. Nach der ersten Besichtigung sagte er: «Wir haben uns heute eine ganze Menge angesehen und mit der ersten Bewertung begonnen.» Die eigentliche Arbeit beginne aber erst jetzt.

Grossi sagte am Abend in einem Video, die IAEA werde eine andauernde Präsenz am Kraftwerk etablieren. Russland hatte sich offen gezeigt für eine dauerhafte Mission der IAEA am Kraftwerk. Kiew besteht hingegen auf dem vollständigen Abzug der russischen Truppen und einer Demilitarisierung der Kraftwerksumgebung. Die IAEA-Mission solle dafür den ersten Schritt darstellen.

Ukrainische Streitkräfte setzen Offensive fort

Die ukrainischen Streitkräfte setzten ihre Offensive gegen die russische Besatzung im Süden des Landes fort. Britischen Geheimdiensten zufolge griffen sie mit Langstreckenraketen russische Logistikstandorte an. Auf Aufnahmen sei auch der Einsatz von Raketen zu erkennen, mit denen Radarsysteme lokalisiert und zerstört werden können, hiess es. Aus Sicht der britischen Geheimdienste sind die russischen Radarsysteme ein entscheidender Faktor für Russlands Position im Ukraine-Krieg.

Moskau empört über Hürden für Reisen von Russen in die EU

Das russische Aussenministerium kündigte Massnahmen gegen die von der EU angekündigte Aussetzung des Visa-Abkommens an. «Wir haben nicht vor, uns der Europäischen Union bei der unsinnigen Politik des «Brückenabreissens» zwischen den Menschen anzupassen, aber behalten uns gleichzeitig das Recht auf Gegenmassnahmen zum Schutz der Interessen unserer Bürger und unserer nationalen Interessen vor», erklärte Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa. Die EU will das 2006 geschlossene Abkommen mit Russland zur Erleichterung der Visa-Vergabe vollständig aussetzen.

Chef des Ölkonzerns Lukoil stirbt nach Sturz aus dem Fenster

Der Vorstandschef des russischen Ölkonzerns Lukoil, Rawil Maganow, ist beim Sturz aus dem Fenster eines Moskauer Krankenhauses ums Leben gekommen. Als wahrscheinlichste Ursache gilt nach Medienberichten Suizid. Bei Maganow sei neben Herzproblemen eine Depression diagnostiziert worden, hiess es. Es ist nicht der erste Todesfall unter Top-Managern seit Kriegsbeginn: Im Mai kam der Lukoil-Manager Alexander Subbotin angeblich bei einer okkulten Behandlung gegen Alkoholsucht ums Leben. Zudem wurden mehrere Manager von Energiekonzernen tot gefunden. Auch sie sollen sich das Leben genommen haben.

Neues Schuljahr in der Ukraine hat begonnen

Mitten im russischen Angriffskrieg begann in der Ukraine für Hunderttausende ein neues Schuljahr. Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte in einer Videobotschaft, der Tag unterscheide sich wegen des Kriegs von allen früheren ersten Schultagen. «Die einen sind weit weg von zu Hause – in anderen Regionen der Ukraine, andere in anderen Ländern.» Aufgrund des Kriegs hat das Bildungsministerium nur bei vorhandenen Luftschutzkellern einen Präsenzunterricht gestattet. So werden viele Schüler nur per Internet unterrichtet, andere Schulen bieten eine Mischform von Präsenz- und Online-Unterricht an.


Die Ereignisse des Tages in der Übersicht

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Diskussion um Einreisebeschränkungen für russische Staatsbürger in die EU wollen die an Russland grenzenden Länder Gespräche über eine regionale Lösung führen.
  • Das Expertenteam der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) soll heute Donnerstag in der Stadt Enerhodar eintreffen, in deren Nähe Europas grösstes AKW Saporischschja steht.
  • Gemäss ukrainischen Angaben wurden die Atom-Experten aufgehalten, nachdem es zu russischem Beschuss in der Region kam.
  • Das russische Militär kann laut dem US-Geheimdienst nicht genug Soldaten für den Krieg in der Ukraine mobilisieren.
  • Eine Übersicht zu den Ereignissen vom Mittwoch gibt es hier.
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  • 21.48 Uhr

    Wir beenden den Live-Ticker am Mittwoch

  • 20.58 Uhr

    Grossbrand in Lwiw

    Wie das Online-Nachrichtenportal «Nexta» berichtet, ist auf dem Gelände eines ehemaligen Buswerks in der Stadt Lwiw an der Grenze zu Polen ein Grossbrand ausgebrochen. Ein Video auf Twitter zeigt dunkle Rauchwolken, die von dem Gelände aufsteigen. Eine Ursache für den Brand wurde bislang nicht genannt.

  • 19.39 Uhr

    Atomenergiebehörde will dauerhaft am AKW Saporischschja bleiben

    Die Internationale Atombehörde IAEA will eine dauerhafte Mission in dem von Russland besetzten Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine etablieren. Das sagte IAEA-Chef Rafael Grossi am Donnerstagabend in einem auf Twitter veröffentlichten Video-Statement. Inspekteure begannen zuvor ihre Arbeit in dem AKW, das seit Monaten immer wieder unter Beschuss gerät. Grossi sprach von einem «lange erwarteten Besuch».

    Russland hatte sich offen gezeigt für eine dauerhafte Mission der IAEA am Kraftwerk. Kiew besteht hingegen auf dem vollständigen Abzug der russischen Truppen und einer Demilitarisierung der Kraftwerksumgebung. Die IAEA-Mission solle dafür den ersten Schritt darstellen. Am Mittwoch hatte Grossi gesagt, die Inspektion solle zunächst mehrere Tage dauern.

    «Ich habe gerade einen ersten Rundgang durch die Schlüsselbereiche absolviert», sagte Grossi in dem Video. Es gebe noch viel zu tun. Einige Experten fuhren am Nachmittag zurück ins Hotel, andere blieben für weitere Untersuchungen auf dem Gelände.

  • 19.12 Uhr

    Estland - Litauen: Russland-Anrainer wollen über regionale Visa-Regeln sprechen

    In der Diskussion um Einreisebeschränkungen für russische Staatsbürger in die EU wollen die an Russland grenzenden Länder Gespräche über eine regionale Lösung führen. «Nächste Woche finden die ersten Treffen der fünf Staaten statt. Wir hoffen auf eine gemeinsame Einigung», sagte Litauens Aussenminister Gabrielius Landsbergis nach Angaben der Agentur BNS am Donnerstag in Vilnius. Mögliche Massnahmen der baltischen Staaten, Polen und Finnland umfassen demnach zusätzliche Fragen für Grenzgänger oder Vorwarnungen darüber, dass an der Grenze nur Inhaber bestimmter Arten von Visa durchgelassen werden sollen.

    Nach Angaben von Landsbergis gab es an der litauischen Grenze seit Kriegsbeginn mehr als 130’000 Grenzübertritte von russischen Staatsbürgern mit einem Pass und Schengen-Visum. Litauen grenzt an die russische Ostsee-Exklave Kaliningrad und an Belarus.

    Beamte der Bundespolizei am Flughafen kontrollieren Reisende aus Sankt Petersburg (Russland). 
    Beamte der Bundespolizei am Flughafen kontrollieren Reisende aus Sankt Petersburg (Russland). 
    Archivbild: Keystone
  • 18.49 Uhr

    Finnland vergibt nur noch wenige Touristenvisa an Russen

    Finnland hat wegen verschärfter Vergaberegeln am Donnerstag nur noch ein Zehntel der bislang üblichen Zahl von Touristenvisa an Russen ausgestellt. Diese dürfen seit 1. September nur noch ein Touristenvisum pro Woche beantragen, und zwar in nur vier russischen Städten - Moskau, Sankt Petersburg, Murmansk und Petrosawodsk an der finnischen Grenze. Darüber hinaus erwäge man, regierungskritischen Russen mit Hilfe eines humanitären Visums die Einreise nach Finnland zu ermöglichen, erklärte das Aussenministerium.

    Finnland hatte die Einschränkungen im August angekündigt. Am Mittwoch entschieden die EU-Aussenminister, die Reiseregeln für Russinnen und Russen zu verschärfen. Sie konnten sich aber nicht auf ein Verbot von Touristenvisa einigen.

    «Es ist wichtig, dass wir zeigen, dass der normale Tourismus nicht wie üblich weitergehen kann, während die Ukrainer leiden», sagte der finnische Aussenminister Pekka Haavisto. Er sei besonders besorgt wegen einer Art russischer Touristenroute über den Flughafen Helsinki. Dieser war vor Beginn der russischen Invasion in die Ukraine im Februar ein wichtiger Umsteigepunkt für Tausende Russen. Jetzt fahren sie nach Finnland, um von dort in andere EU-Staaten weiter zu fliegen und das nach der Invasion verhängte Flugverbot zu umgehen.

  • 18.25 Uhr

    Putin besucht russische Exklave Kaliningrad

    Russlands Präsident Wladimir Putin hat die stark militarisierte russische Exklave Kaliningrad besucht, die zwischen den Nato-Staaten Litauen und Polen liegt. Dort beantwortete der Präsident am Donnerstag Fragen von Schülern zu den Themen Wirtschaft, Raumfahrt und zu der russischen Offensive in der Ukraine, wie im russischen Fernsehen übertragene Bilder zeigten.

    Putin sagte unter anderem, die Aufgabe der russischen Soldaten sei es, «diesen Krieg, den Kiew im Donbass führt, zu beenden, die Menschen zu schützen und, natürlich, Russland zu verteidigen». Er hob hervor, dass im Donbass in der Ostukraine viele russischsprachige Menschen lebten und diese sich «als Teil des russischen (...) Kultur- und Sprachraums betrachten».

    Litauen hatte im Rahmen der EU-Sanktionen, die als Reaktion auf die russische Offensive in der Ukraine beschlossen worden waren, im Juni den Transit einiger Güter durch sein Staatsgebiet in Richtung Kaliningrad verboten. Mitte Juli stellte die EU-Kommission dann jedoch klar, dass es kein allgemeines Verbot von Gütertransporten nach Kaliningrad per Zug gebe, sondern nur der Transit von Militärausrüstung untersagt sei.

    Russische Soldaten auf einem gepanzerten Mannschaftstransporter BTR-82A in der baltischen Exklave Kaliningrad.
    Russische Soldaten auf einem gepanzerten Mannschaftstransporter BTR-82A in der baltischen Exklave Kaliningrad.
    Bild: Uncredited/AP/dpa
  • 17:54

    Ukrainischer Agrarrat befürchtet Rückgang der Weizenernte im kommenden Jahr

    Die Weizenernte in der Ukraine könne im kommenden Jahr um 30 bis 40 Prozent einbrechen, teilte Denys Martschuk, stellvertretender Vorsitzender des Agrarrats, der Nachrichtenagentur Reuters mit. Er prognostiziert einen Ertrag von maximal 15 Millionen Tonnen. Gründe für den Rückgang seien zum einen fehlende Finanzmittel und zum anderen ein Mangel an Düngemitteln. Vor der russischen Invasion lag der Weizenertrag der Ukraine 2021 noch bei 32,2 Millionen Tonnen. In diesem fällt die Ernte kriegsbedingt auf etwa 19 Millionen Tonnen.
    Landwirtschaftsminister Mykola Solsky warnte ferner, dass die Anbaufläche für Winterweizen für die Ernte 2023 um mindestens 20 Prozent auf etwa 3,8 Millionen Hektar zurückgehen werde.

  • 17:23

    Russland droht Moldau mit Militäraktionen

    Der russische Aussenminister Sergej Lawrow warnte die Republik Moldau vor militärischen Massnahmen, falls die in der von Separatisten kontrollierten Region Transnistrien stationierten russischen Truppen bedroht werden sollten. Jede Gefährdung der russischen Soldaten würde als Angriff auf Russland gewertet werden. Transnistrien spaltete sich in den 1990er-Jahren im Zuge des Zerfalls der Sowjetunion von Moldau ab. Seitdem sind dort russische Truppen zur Friedenssicherung stationiert. Transnistrien wird zwar von Russland als eigenständiger Staat anerkannt, nicht jedoch von der internationalen Staatengemeinschaft. Die Republik Moldau gilt wie die Ukraine als EU-Beitrittskandidat und fordert den Abzug der russischen Militärs aus der Region.

  • 16.52

    Macron kündigt anhaltende Unterstützung an

    Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron will einen militärischen Sieg Russlands in der Ukraine unbedingt verhindern. «Wir können nicht zulassen, dass Russland den Krieg militärisch gewinnt», sagte Macron am Donnerstag in einer Rede vor französischen Botschaftern im Élysée-Palast. Die Ukraine müsse in die Lage versetzt werden, entweder militärisch zu gewinnen oder aus einer starken Position heraus einen Frieden zu verhandeln. Frankreich werde die Unterstützung für die Ukraine weiter aufrechterhalten.

    «Wir müssen uns auf einen langen Krieg vorbereiten», sagte Macron. Eine solche Entwicklung werde mit einer Eskalation der Spannungen wegen der ukrainischen Atomkraftwerke einhergehen. Der Präsident versicherte die Unterstützung seines Landes für die Mission der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, die am Donnerstag am ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja eintraf, um die Sicherheitslage vor Ort zu bewerten. Der französische Präsident deutete an, er werde nach Abschluss der IAEA-Mission mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin telefonieren.

    Der Präsident von Frankreich Emmanuel Macron.will bald wieder mit Wladimir Putin telefonieren. (Archiv)
    Der Präsident von Frankreich Emmanuel Macron.will bald wieder mit Wladimir Putin telefonieren. (Archiv)
    Ludovic Marin/AFP/AP/dpa
  • 16.43 Uhr

    Schweiz dürfte Visa-Vergabe an Russen erschweren

    Am Mittwoch hat der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell mitgeteilt, dass die Europäische Union das 2006 geschlossene Abkommen mit Russland zur Erleichterung der Visa-Vergabe vollständig aussetzen wird. Die Schweiz dürfte diesem Beispiel wohl bald folgen. 

    Das gehe aus einer Antwort auf eine Anfrage des zuständigen Staatssekretariats für Migration (SEM) hervor, berichtet Radio SRF. Demnach seien die beschlossenen EU-Massnahmen zwar nicht Anpassungen des Schengen-Systems, die die Schweiz als Schengen-Mitglied übernehmen müsste. Allerdings habe die Schweiz sich bereits in der Vergangenheit an den anderen Schengen-Staaten orientiert, berichtet der Sender.

  • 16.40 Uhr 

    Britischer Arzt wird in Ukraine getötet

    Ein britischer Staatsbürger ist bei einem freiwilligen medizinischen Einsatz in der Ukraine getötet worden. Das britische Aussenministerium bestätigte am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP, «der Familie eines in der Ukraine ums Leben gekommenen Briten zu helfen und mit den örtlichen Behörden in Kontakt zu sein».

    Ihr Bruder habe sich «mutig freiwillig gemeldet», um «in diesem vom Krieg zerrissenen Land» Leben zu retten, schrieb seine Schwester Lorna Mackintosh auf der Crowdfunding-Internetseite GoFundMe, mit der sie Spenden für die Überführung der Leiche nach Großbritannien sammelt.

    Nach den Angaben seiner Schwester starb der aus dem ostenglischen Norfolk stammende Craig Mackintosh am 24. August. «Dieser selbstlose Mann ist derzeit in einem Leichenschauhaus in der Ukraine gestrandet und es gibt keine Hilfe, um ihn nach Hause zu bringen», schrieb Lorna Mackintosh über ihren Bruder.

  • 15.58 Uhr

    Ukrainer wurden angeblich zwangsumgesiedelt

    Russische Streitkräfte haben nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten ukrainische Zivilisten in Gebiete unter Russlands Kontrolle zwangsumgesiedelt. Viele der Betroffenen seien auf der Flucht vor Kämpfen gewesen, heisst es in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht der Nichtregierungsorganisation Human Rights Watch (HRW). Zwangsumsiedlungen seien «eine schwere Verletzung des Kriegsrechts, die auf ein Kriegsverbrechen und ein mögliches Verbrechen gegen die Menschlichkeit hinauslaufen», erklärte die Organisation.

    Für den Bericht befragten die HRW-Mitarbeiter 54 Menschen. Demnach flohen viele Betroffene aus der südukrainischen Hafenstadt Mariupol, die im Mai nach heftigen Kämpfen und wochenlanger Belagerung unter russische Kontrolle gelangt war. Andere Zwangsumgesiedelte kamen demnach aus der Region Charkiw im Osten des Landes.

  • 15.35 Uhr

    Erdgaspreis in Europa fällt in Richtung 200 Euro

    Die Lage am europäischen Erdgasmarkt scheint sich weiter zu entspannen. Am Donnerstagvormittag fiel der Preis des Terminkontrakts TTF für niederländisches Erdgas um knapp sieben Prozent auf 223 Euro je Megawattstunde. Der Kontrakt wird als richtungsweisend für die Gaspreise in Europa angesehen. Ende vergangener Woche hatte sein Preis noch mehr als 100 Euro höher gelegen. Europäisches Erdgas kostet aktuell aber immer noch etwa dreimal so viel wie vor dem Ukraine-Krieg.

    Ausschlaggebend für die jüngste Entspannung dürfte zum einen die überraschend schnelle Befüllung der Erdgasspeicher in Europa sein. Dies mindert das Risiko erheblicher Versorgungsengpässe in den Wintermonaten zumindest etwas. Hinzu kommen Bemühungen auf europäischer Seite, die Gefahr von Engpässen durch nachfragedämpfende Massnahmen zu verringern. Das Angebot soll zudem durch zusätzliche Bezugsquellen ausgeweitet werden.

  • 14.26 Uhr 

    Russland behält sich Reaktion auf Visa-Entscheidung der EU vor

    Das russische Aussenministerium hat die von der EU angekündigte Aussetzung des Visa-Abkommens scharf kritisiert und mögliche Gegenmassnahmen angekündigt.

    «Wir haben nicht vor, uns der Europäischen Union bei der unsinnigen Politik des ‹Brückenabreissens› zwischen den Menschen anzupassen, aber behalten uns gleichzeitig das Recht auf Gegenmassnahmen zum Schutz der Interessen unserer Bürger und unserer nationalen Interessen vor», teilte Aussenamtssprecherin Maria Sacharowa in einem am Donnerstag auf der Webseite des Ministeriums veröffentlichten Schreiben mit.

    Die Sprecherin des russischen Aussenministeriums Maria Sacharowa. (Archiv)
    Die Sprecherin des russischen Aussenministeriums Maria Sacharowa. (Archiv)
    Bild: Russian Foreign Ministry Press Service/AP/dpa

    Am Mittwoch hatte der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell mitgeteilt, dass die Europäische Union das 2006 geschlossene Abkommen mit Russland zur Erleichterung der Visa-Vergabe vollständig aussetzen werde. Der Schritt ist eine weitere Sanktion als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, der seit mehr als einem halben Jahr andauert.

  • 14.03 Uhr

    Finma verlängert Schutzmassnahmen gegen Sberbank

    Die Finanzmarktaufsicht Finma hat zuvor verfügte Schutzmassnahmen bei der russischen Sberbank (Switzerland) verlängert. Vorerst blieben diese bis am 30. September 2022 in Kraft, teilte die Finma am Donnerstag mit.

    Konkret handelt es sich um Massnahmen zum Schutz der Gläubigerinnen und Gläubiger. Sie umfassen eine Stundung von Verpflichtungen aus Einlagen sowie ein weitgehendes Auszahlungs- und Transaktionsverbot. Der von der Finma eingesetzte Untersuchungsbeauftragte bei der Bank nehme seine Funktion weiterhin wahr, so die Finma.

  • 13.36 Uhr

    Internationale Atomexperten sind im AKW Saporischschja eingetroffen

    Die Beobachtermission der Internationalen Atombehörde IAEA ist im Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine eingetroffen. Das berichtet die ukrainische Atombehörde Enerhoatom am Donnerstag auf ihrem Telegram-Kanal. Die Reise dient der Sicherung von Europas grösstem Atomkraftwerk, das im Krieg zwischen Russland und der Ukraine immer wieder unter Beschuss gerät.

  • 13.17 Uhr

    Putin hat keine Zeit für Gorbatschows Beerdigung

    Kreml-Sprecher Dimiti Peskov hat der Agentur Reuters erklärt, dass Präsident Putins Zeitplan die Teilnahme an der Beerdigung Michail Gorbatschows nicht zulasse. Die Feier findet am kommenden Wochenende statt. Laut Peskov werde die Zeremonie «Elemente eines Staatsbegräbnisses» enthalten. 

    Wladimir Putin hält die Auflösung der Sowjetunion, welche Gorbatschow möglich machte, für die grösste geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts.

    Der russische Präsident erwies dem am Dienstag verstorbenen letzten Staatschef der Sowjetunion die Ehre, indem er am Donnerstag neben dem in einem Moskauer Spital aufgebahrten Leichnam einen Blumenstrauss niederlegte.

  • 12.49 Uhr

    Russland startet grosses Militärmanöver mit China

    Russland hat gemeinsame Militärmanöver mit China und anderen Staaten eröffnet. An den Übungen im Fernen Osten Russlands und im Japanischen Meer sollten sich mehr als 50'000 Soldaten und mehr als 5'000 Waffeneinheiten beteiligen, darunter 140 Flugzeuge und 60 Kriegsschiffe, teilte das Verteidigungsministerium am Donnerstag mit. Generalstabschef Valeri Gerassimow persönlich werde das Manöver «Wostock 2022» («Osten 2022») überwachen.

    Es soll sieben Tage dauern. Neben China und weiteren ehemaligen Sowjetrepubliken seien auch Soldaten aus Indien, Laos, der Mongolei, Nicaragua und Syrien beteiligt, teilte das Ministerium weiter mit. Die Kriegsflotten Russlands und Chinas würden im Japanischen Meer gemeinsam den Schutz der Seekommunikation, der maritimen Wirtschaftsgebiete und die Unterstützung von Bodentruppen in Küstengebieten proben.

    Das chinesische Verteidigungsministerium hat erklärt, das Manöver solle die freundschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Streitkräften der beteiligten Staaten vertiefen, das Niveau der strategischen Zusammenarbeit heben und die Fähigkeiten verbessern, gemeinsam auf Sicherheitsgefahren zu reagierten.

    Chinesische Soldaten sind für gemeinsame Manöver am 29. August in Russland eingetroffen. 
    Chinesische Soldaten sind für gemeinsame Manöver am 29. August in Russland eingetroffen. 
    Bild: Keystone
  • 11.36 Uhr 

    Lukoil-Topmanager stirbt bei Fenstersturz in Moskau 

    Der Vorstandschef des russischen Ölkonzerns Lukoil, Rawil Maganow, ist beim Sturz aus dem Fenster eines Moskauer Spitals ums Leben gekommen. Das berichtete die Nachrichtenagentur Interfax am Donnerstag. Die Polizei hat Ermittlungen eingeleitet, als wahrscheinlichste Ursache gilt laut Medienberichten ein Suizid. Bei Maganow sei im Spital neben Herzproblemen eine Depression diagnostiziert worden, heisst es.

    Es ist allerdings nicht der erste Todesfall unter Russlands Top-Managern seit Ausbruch des Kriegs: Vor ihm kam Medienberichten zufolge beispielsweise im Mai der Lukoil-Manager Alexander Subbotin angeblich bei einer okkulten Behandlung gegen Alkoholsucht ums Leben.

    Daneben sind seit Jahresbeginn auch mehrere Manager russischer Energiekonzerne tot aufgefunden worden. Auch sie sollen sich das Leben genommen haben. In einem Video-Interview, das Ende April auf Youtube veröffentlicht wurde, bezweifelte der langjährige Vizechef der Gazprombank, Igor Wolobujew, dass es sich um Suizid handelte. Kurz zuvor war Wolobujew in die Ukraine geflohen und gab an, dort gegen die russischen Truppen kämpfen zu wollen.

    Wladimir Putin und Rawil Maganow auf einem Bild aus dem Jahr 2019 in Moskau. (Archiv)
    Wladimir Putin und Rawil Maganow auf einem Bild aus dem Jahr 2019 in Moskau. (Archiv)
    Bild: dpa
  • 10.59 Uhr 

    AKW-Reaktor nach Beschuss heruntergefahren

    Ein Reaktor des von russischen Soldaten besetzten Kernkraftwerks Saporischschja in der Ukraine musste nach Angaben des Betreibers nach einem Beschuss in der Nacht heruntergefahren werden. «Infolge eines erneuten Mörserbeschusses der russischen Besatzungstruppen am Standort im AKW Saporischschja wurde der Notschutz aktiviert und der in Betrieb befindliche fünfte Reaktor abgeschaltet», teilte die ukrainische Atombehörde Enerhoatom am Donnerstag auf ihrem Telegram-Kanal mit.

    Weiter in Betrieb ist Reaktor Nummer sechs, der die Anlage mit dem nötigen Strom versorgt. Darüber hinaus sei auch eine Stromleitung beschädigt worden, so Enerhoatom. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht überprüfen. Seit Wochen machen sich die russische und die ukrainische Seite gegenseitig für den Beschuss der Anlage verantwortlich.

  • 10.28 Uhr 

    Inspekteure trotz Beschuss auf dem Weg zum AKW Saporischschja

    Trotz neuer Angriffe in der Umgebung des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja ist ein Team der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) am Donnerstag zu der Anlage aufgebrochen. Es gebe dort verstärkte militärische Aktivität, auch «diesen Morgen bis vor ganz kurzer Zeit», sagte IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi, der die Mission leitet. Nach einer Lagebesprechung mit dem ukrainischen Militär habe er entschieden, sich trotz der Risiken mit dem Team auf den Weg zu machen.

    «In Abwägung der Für und Wider, und nachdem wir schon so weit gekommen sind, hören wir jetzt nicht auf», sagte Grossi. Er betonte, die Risiken in der sogenannten Grauen Zone zwischen den ukrainischen und den russischen Stellungen seien «sehr, sehr hoch». Das Team sei aber der Ansicht, dass die Mindestbedingungen für die Fahrt zur Anlage gegeben seien.

    Das Team werde nach seiner Ankunft unverzüglich mit einer Einschätzung der Sicherheitslage am Kraftwerk beginnen, sagte Grossi. Er erwäge auch die Möglichkeit, eine andauernde Präsenz der IAEA dort zu installieren. Das sei nötig, um die Lage zu stabilisieren und verlässliche, neutrale Updates über die Situation zu erhalten.

    Ein am 29. August 2022 vom Unternehmen Maxar Technologies bereitgestelltes Satellitenbild zeigt Rauch nahe dem AKW Saporischschja. 
    Ein am 29. August 2022 vom Unternehmen Maxar Technologies bereitgestelltes Satellitenbild zeigt Rauch nahe dem AKW Saporischschja. 
    Maxar Technologies via Keystone
  • 10.09 Uhr

    London: Kiew setzt Offensive im Süden fort

    Die ukrainischen Streitkräfte haben ihre Offensive gegen die russische Besatzung im Süden der Ukraine fortgesetzt und britischen Geheimdiensten zufolge mit Langstreckenraketen russische Logistikstandorte angegriffen. Auf offiziellen Aufnahmen der ukrainischen Regierung sei auch der Einsatz von Raketen zu erkennen, mit denen Radarsysteme lokalisiert und zerstört werden können, hiess es am Donnerstag in einem Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums.

    Aus Sicht der britischen Geheimdienste sind die russischen Radarsysteme ein entscheidender Faktor für Russlands Position im Ukraine-Krieg. Eine substanzielle Beschädigung dieser Systeme würde die Russen deutlich schwächen, hiess es.

    Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar veröffentlicht die britische Regierung regelmässig Geheimdienstinformationen zu dessen Verlauf. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.

    Ukrainische Soldaten feuern aus einer Haubitze. (Archiv)
    Ukrainische Soldaten feuern aus einer Haubitze. (Archiv)
    Bild: Keystone
  • 9.22 Uhr

    IAEA-Mission auf dem Weg zum AKW Saporischschja aufgehalten

    Die Experten der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA sind angeblich auf ihrem Weg zum Atomkraftwerk Saporischschja aufgehalten worden. Der Gouverneur der Region Saporischschja erklärte demnach laut der ARD Tagesschau, die Mission könne aufgrund von Sicherheitsbedenken nicht weiterfahren: Russland beschiesse die Route mit Granatwerfern und Raketen. 

    Nach Mitteilung des russischen Verteidigungsministeriums hätten ukrainische Truppen versucht, das AKW anzugreifen, seien aber festgesetzt worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

  • 7.56 Uhr 

    Ukraine: Russland beschiesst vor Experten-Mission Stadt am AKW Saporischschja

    Vor Beginn der geplanten Mission eines Expertenteams der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) im ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja hat die russische Armee nach ukrainischen Angaben erneut die nahe gelegene Stadt Enerhodar beschossen. Seit der Morgendämmerung werde Enerhodar mit Granatwerfern beschossen und mit Raketen angegriffen, teilte Bürgermeister Dmytro Orlow am Donnerstag im Messengerdienst Telegram mit. Das IAEA-Team wollte am Donnerstag mit der Inspektion des von russischen Truppen besetzten Atomkraftwerks beginnen.

  • 6.18 Uhr 

    US-Geheimdienst: Russland mangelt es an Soldaten

    Russland kann dem US-Geheimdienst zufolge nicht genug Soldaten für den Krieg in der Ukraine mobilisieren. «Das russische Militär leidet unter erheblichen Mangel an Soldaten in der Ukraine», sagt ein mit der Angelegenheit vertrauter Mitarbeiter des US-Geheimdienstes unter der Bedingung der Anonymität der Nachrichtenagentur Reuters.

    Das russische Verteidigungsministerium versuche, Streitkräfte anzuwerben, «unter anderem, indem es verwundete Soldaten zwingt, wieder in den Kampf zu ziehen, indem es Personal von privaten Sicherheitsfirmen anwirbt und indem es Wehrpflichtigen Prämien zahlt». Es lägen glaubwürdige Berichte vor, dass Russland «wahrscheinlich auch verurteilte Kriminelle gegen Begnadigungen und finanzielle Entschädigungen rekrutieren wird». 

    Der russische Präsident Wladimir Putin hat am Donnerstag per Dekret eine Aufstockung der Streitkräfte um 137'000 Mann ab 2023 angeordnet. Aus dem von Putin am Donnerstag unterzeichneten Papier ging nicht hervor, ob das Militär auf eine höhere Zahl von Wehrpflichtigen zurückgreifen oder die Zahl der Freiwilligen erhöhen will – oder beides.

    Russische Soldaten brechen in einem Helikopter zu einem Einsatz in der Ukraine auf. (Archiv)
    Russische Soldaten brechen in einem Helikopter zu einem Einsatz in der Ukraine auf. (Archiv)
    Bild: Russisches Verteidigungsministerium 
  • 5.33 Uhr

    Experten sollen bald umkämpftes AKW erreichen

    Nach Wochen der Sorge um das besetzte Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine werden Experten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) am Donnerstag dort zu einer Inspektion erwartet. Das teilte die russische Besatzungsverwaltung in der eroberten Region mit.

    Die Experten sind mit einem Konvoi starker Geländewagen der Vereinten Nationen (UN) unterwegs. Auf dem Weg zum AKW müssen sie die Front in das russisch besetzte Gebiet durchqueren.

    Die 14 Experten mit IAEA-Direktor Rafael Grossi an der Spitze trafen am Mittwoch in der gleichnamigen Grossstadt Saporischschja ein, die in ukrainischer Hand ist. Von dort sind es 120 Kilometer Fahrt (50 Kilometer Luftlinie) bis in die von Russland besetzte Stadt Enerhodar, wo ganz in der Nähe Europas grösstes AKW steht.

    Der Konvoi aus Geländewagen der Vereinten Nationen (UN) bringt die IAEA-Experten von Kiew ins Kriegsgebiet. (Bild: EPA/ROMAN PILIPEY)
    Der Konvoi aus Geländewagen der Vereinten Nationen (UN) bringt die IAEA-Experten von Kiew ins Kriegsgebiet. (Bild: EPA/ROMAN PILIPEY)
    Keystone
  • 3.46 Uhr

    IAEA plant ständige Präsenz im AKW

    Laut dem Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, wird die Mission in dem Kernkraftwerk mehrere Tage dauern. «Wenn wir eine ständige Präsenz aufbauen können, wird es länger dauern», wurde Grossi in ukrainischen Medienberichten zitiert. «Aber dies ist unser erster Aufenthalt, der mehrere Tage dauern wird.»

    Auch der russische Stadtchef von Enerhodar, Alexander Wolga, bestätigte, dass die IAEA eine ständige Präsenz von sechs bis acht Spezialisten im AKW plane.

    Das umkämpfte ukrainische AKW Saporischschja nahe der Stadt Enerhodar ist von der russischen Armee besetzt. (AP Photo/File)
    Das umkämpfte ukrainische AKW Saporischschja nahe der Stadt Enerhodar ist von der russischen Armee besetzt. (AP Photo/File)
    Keystone
  • 0.05 Uhr

    Selenkyj berät Lage «erneut» mit Militärführung

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat binnen weniger Tage zum zweiten Mal mit den Chefs von Armee, Geheimdienst und Polizei beraten. Die Militärs hätten Bericht erstattet zur Entwicklung an der Front, sagte Selenskyj am Mittwochabend in Kiew. Details wolle er nicht nennen. «Ich sage nur eins: Ich möchte im Namen unserer Aufklärung all unseren Leuten danken, die uns im Süden des Landes kräftig unterstützen, vor allem auf der Krim.» Der Geheimdienst sei dankbar für die Hinweise und wolle sie maximal nutzen, sagte er in seiner abendlichen Videoansprache.

    In den ersten sechs Monaten des russischen Angriffskriegs sprach der Präsident nur selten von den Beratungen in der militärischen Führung. Zuletzt hatte er am Sonntag von einer solchen Sitzung berichtet, worauf am Montag die verstärkten ukrainischen Angriffe im russisch besetzten Gebiet Cherson im Süden begannen.