EnthauptungAnti-Terror-Ermittlungen nach brutaler Attacke bei Paris
SDA/tgab
16.10.2020
Nach der Enthauptung eines Mannes in der Nähe von Paris haben die Anti-Terror-Fahnder der Staatsanwaltschaft die Ermittlungen übernommen.
Ein Mann ist ersten Erkenntnissen zufolge in der Nähe von Paris von einem Angreifer enthauptet worden. Die Anti-Terror-Fahnder der Staatsanwaltschaft übernahmen die Ermittlungen. Man ermittle unter anderem wegen Mordes mit Terrorhintergrund, bestätigte die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft der Deutschen Presse-Agentur am Freitag in Paris.
Das Opfer soll am Freitagnachmittag in Conflans-Sainte-Honorine nordwestlich von Paris auf offener Strasse angegriffen worden sein, wie französische Medien berichteten. Der Vorfall soll sich in der Nähe einer Schule ereignet haben. Die Polizei schrieb auf Twitter, dass dort aktuell ein Einsatz laufe und die Menschen den Bereich meiden sollten.
Das Opfer war Geschichtslehrer
Bei dem Opfer der brutalen Messerattacke soll es sich übereinstimmenden Medienberichten zufolge um einen Geschichtslehrer handeln. Dieser solle seinen Schülern während des Unterrichts zum Thema Meinungsfreiheit Mohammed-Karikaturen gezeigt haben, berichteten mehrere Medien unter Berufung auf Polizeiquellen am Freitagabend. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür zunächst nicht.
Innenminister Gérard Darmanin kündigte einen Krisenstab mit Präsident Emmanuel Macron und Premierminister Jean Castex an. Der Angreifer sei ein junger Mann im Alter von 18 Jahren, berichtete der Sender Franceinfo. Auch hierfür gab es zunächst keine offizielle Bestätigung.
Der Angriff hatte sich am späten Freitagnachmittag in Conflans-Sainte-Honorine nordwestlich von Paris ereignet. Das Opfer soll in der Nähe der Schule, in der es unterricht hatte, angegriffen worden und ersten Erkenntnissen nach enthauptet worden sein. Der Täter wurde von der Polizei getötet.
Über 250 Menschen bei islamistischen Anschlägen getötet
Frankreich wird seit Jahren von islamistischen Anschlägen erschüttert – dabei starben mehr als 250 Menschen. Daher ist die Terrorgefahr fast ständig im Bewusstsein der Menschen. Frankreichs Regierung hat den Kampf gegen den Terror zu einer Top-Priorität gemacht und warnt immer wieder, dass die Gefahr von Terrorangriffen sehr hoch sei.
Erst vor wenigen Wochen hatte es vor dem ehemaligen Redaktionsgebäudes des Satiremagazins «Charlie Hebdo» in Paris eine Messerattacke gegeben. Dabei wurden zwei Menschen verletzt – auch hier gehen die Ermittler von einem Terror-Hintergrund aus.
Gleichzeitig läuft in Paris seit Anfang September der Prozess gegen mutmassliche Helfer der Terrorserie im Januar 2015, bei der insgesamt 17 Menschen getötet wurden. Nur unter hohen Sicherheitsbedingen kann man den Glaspalast überhaupt betreten.