Angst vor Kriegs-TechnologieGoogle-Mitarbeiter verlangen Austritt aus Kriegs-Technologie
Pascal Landolt
6.4.2018
Google-Mitarbeiter verlangen Austritt aus Kriegs-Technologie
Der US-Internetkonzern Google ist an einem Projekt des Pentagon beteiligt. Beim «Project Maven» wird Google-Software verwendet, um automatisch Drohnen-Bilder zu analysieren.
Bild: Getty Images
Dagegen regt sich nun Widerstand in den eigenen Reihen: Tausende Google-Mitarbeiter haben einen offenen Brief unterzeichnet, der verlangt, dass ihre Firma Abstand nimmt von militärischen Projekten.
Bild: Getty Images
Getreu dem originalen Leitsatz von Google «Don't be Evil» soll nur friedliche Technologie gefördert werden, fordern die «Googler». Für viele eine Horror-Vorstellung: Selbständig agierende Killerdrohnen, wie hier in einem Screenshot aus dem populären Kurzfilm «Slaughterbots» auf Youtube.
Bild: Screenshot Youtube
Tech-Firmen weltweit investieren Milliarden Dollar in Künstliche Intelligenz (KI) und automatische Bilderkennung: Eine Voraussetzung für selbständig agierende Drohnen. Hier im Bild ein Roboterhund der Firma «Boston Dynamics». Klar ist das Militär auch an den Forschungsergebnissen interessiert.
Bild: US Marine Corps
Der Aufruf der Google-Mitarbeiter an CEO Sundar Pichai: Ein sofortiger Austritt aus dem Rüstungsprogramm und eine grundsätzliche Erklärung, dass die Firma in Zukunft keine militärischen Projekte unterstützen werde. Eine konkrete Antwort des Chefs steht noch aus.
Bild: Getty Images
Google-Mitarbeiter verlangen Austritt aus Kriegs-Technologie
Der US-Internetkonzern Google ist an einem Projekt des Pentagon beteiligt. Beim «Project Maven» wird Google-Software verwendet, um automatisch Drohnen-Bilder zu analysieren.
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Dagegen regt sich nun Widerstand in den eigenen Reihen: Tausende Google-Mitarbeiter haben einen offenen Brief unterzeichnet, der verlangt, dass ihre Firma Abstand nimmt von militärischen Projekten.
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Getreu dem originalen Leitsatz von Google «Don't be Evil» soll nur friedliche Technologie gefördert werden, fordern die «Googler». Für viele eine Horror-Vorstellung: Selbständig agierende Killerdrohnen, wie hier in einem Screenshot aus dem populären Kurzfilm «Slaughterbots» auf Youtube.
Bild: Screenshot Youtube
Tech-Firmen weltweit investieren Milliarden Dollar in Künstliche Intelligenz (KI) und automatische Bilderkennung: Eine Voraussetzung für selbständig agierende Drohnen. Hier im Bild ein Roboterhund der Firma «Boston Dynamics». Klar ist das Militär auch an den Forschungsergebnissen interessiert.
Bild: US Marine Corps
Der Aufruf der Google-Mitarbeiter an CEO Sundar Pichai: Ein sofortiger Austritt aus dem Rüstungsprogramm und eine grundsätzliche Erklärung, dass die Firma in Zukunft keine militärischen Projekte unterstützen werde. Eine konkrete Antwort des Chefs steht noch aus.
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Google ist an einem Projekt des US-Verteidigungsministerium beteiligt, in dem es um die automatische Auswertung von Drohnen-Aufnahmen geht. Dagegen wehren sich nun tausende Mitarbeiter in einem offenen Brief an die Geschäftsleitung.
Lange gab es innerhalb des Internetkonzerns Google eine Losung, mit der sich viele Mitarbeiter identifizierten: «Don't be evil» - «Sei nicht böse».
Genau diese Worte tauchen nun auch in einem Brief auf, der an Google-Chef Sundar Pichai adressiert ist und von etwa 3100 Angestellten des Konzerns unterschrieben wurde.
In dem Schreiben protestieren die Mitarbeiter dagegen, dass der Konzern das Pentagon bei der Weiterentwicklung von Drohnen unterstützt. «Lieber Sundar», beginnt der Brief, den die New York Times veröffentlicht hat, «wir glauben, dass Google nicht am Geschäft mit dem Krieg teilnehmen sollte.»
Künstliche Intelligenz für Drohnenbilder
Auslöser für die Bedenken der «Googler» ist das Engagement des Internet-Konzerns am Projekt «Maven», das seit Frühling 2017 existiert. Im Rahmen dieses Abkommens unterstüzt Google das Pentagon bei der Auswertung von Drohnenbildern mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI). Die Analyse könnte dabei helfen, dass Waffen besser ihre Ziele treffen.
Die Mitarbeiter betonen in ihrem Brief weiter, dass Google nicht vom Geschäft mit dem Krieg profitieren sollte und fordern, ihr Unternehmen solle sich umgehend vom «Project Maven» zurückziehen und grundsätzlich verkünden, niemals Kriegstechnik herzustellen oder sich daran zu beteiligen.
Internet-Technologie wird für Militär interessant
Die besorgten «Googler» befürchten irreparable Imageschäden für die Firma und einen Verlust des Vertrauens seiner Milliarden Nutzer weltweit, sollte die Militär-Kooperation weiter anhalten. Dabei helfe der Umstand auch nicht, dass Amazon und Microsoft ebenfalls beteiligt seien.
Da die Tech-Riesen weltweit Milliarden Dollar in die Weiterentwicklung von vernetzten Datenbasen und KI investieren, werden ihre Anwendungen auch zunehmend interessanter für militärische Zwecke. Dass sich Anfragen aus Washington häufen, wundert also nicht. Ältere Tech-Unternehmen wie IBM und Oracle unterhalten schon lange enge Beziehungen mit dem US-Verteidigungsministerium.
Der erste Schritt zur «Terminator-Apokalypse»?
Besonders Brisant ist das Zusammenspiel von Künstlicher Intelligenz mit Drohnen und anderen selbständig fahrenden oder fliegenden Militärgeräten. Riesiges Echo hat der Kurzfilm «Slaughterbots» eines US-Uniprofessors in Zusammenarbeit mit dem «Future of Life Institute» ausgelöst. Darin wird aufgezeigt, was passieren könnte, wenn Drohnen selbständig «Gegner» identifizieren und Entscheide zur «Neutralisierung» dieser Ziele treffen.
Voraussetzung dafür ist, dass die Roboter ihre Umgebung erkennen und potenzielle Ziele identifizieren können. Genau an dieser «Image Recognition» - der «Bilderkennung» arbeiten Tech-Firmen wie Google mit Hochdruck. Das Potenzial dieser Technologie, um der Gesellschaft zu helfen, ist riesig, ebenso andererseits auch die Gefahr des Missbrauchs für Endzeit-Szenarien mit tötenden Robotern ohne Gewissen.
Tut der Google-Chef jetzt «Das Richtige?»
Als der Google-Konzern 2015 umstrukturiert und in «Alphabet, Inc.» umbenannt wurde, änderte der Internet-Konzern übrigens seinen Leitspruch in «Do the right thing» um - «Tu' das Richtige». CEO Pichai wird seinen Kollegen nun zeigen müssen, was er darunter versteht.
Pichai ging zwar zuerst nicht direkt auf das umstrittene Drohnen-Projekt ein, reagierte aber indirekt auf die Kritik der Mitarbeiter. «Jede militärische Nutzung von maschinellem Lernen weckt naturgemäss berechtigte Sorgen», schrieb er. Man setzte sich für eine umfassende Diskussion des Themas ein. Auf die Forderung der Mitarbeiter, sich aus dem Projekt zurückzuziehen, ging Pichai nicht ein.
Google-Mitarbeiter verlangen Austritt aus Kriegs-Technologie
Der US-Internetkonzern Google ist an einem Projekt des Pentagon beteiligt. Beim «Project Maven» wird Google-Software verwendet, um automatisch Drohnen-Bilder zu analysieren.
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