Grosses Treffen im Arosa Bärenland Sam spielt Chef, die drei anderen machen auf Langweiler

Von Bruno Bötschi und Fabienne Berner, Arosa

5.10.2022

Sam ist der Chef, die drei anderen machen auf Langweiler

Sam ist der Chef, die drei anderen machen auf Langweiler

Grosser Tag in Arosa: Die vier Bewohner*innen vom Bärenland trafen im Aussengehege aufeinander. Unser Video zeigt, was passiert, als die vier Bär*innen zum ersten Mal gegenüberstehen.

05.10.2022

Grosser Tag in Arosa: Die vier Bewohner*innen vom Bärenland trafen im Aussengehege aufeinander. Unser Video zeigt, was passiert, als die vier Bär*innen zum ersten Mal gegenüberstehen.

Von Bruno Bötschi und Fabienne Berner, Arosa

5.10.2022

Kaum ein anderes Tier in der Schweiz stand in den letzten Wochen derart im Rampenlicht wie die vier Bären Amelia, Meimo und die Geschwister Jamila und Sam.

Die Bewohner*innen des Arosa Bärenland haben sich zum Publikumsmagnet entwickelt.

Heute Morgen, kurz nach 11 Uhr: Ausgerüstet mit Kameras und Smartphones, stehen gegen 100 Menschen auf der Besucherplattform, um das erste Zusammentreffen des bärigen Quartetts im Aussengehege zu beobachten.

Weibchen und Männchen stürmen fast gleichzeitig raus

Dann ist es so weit: Die Klappe zum Aussengehege wird hochgezogen. Sekunden später stürmen Amelia und Meimo  raus – wo sie eine Überraschung erwartet:

Im Stall von Jamila und Sam wurde der Schieber für die Aussenanlage fast zeitgleich geöffnet.

Amelia und Meimo bemerken sofort, dass da noch zwei weitere Tiere auf Futtersuche sind.

Was dann passiert, kannst du im obigen Video anschauen. Zudem erklärt Hans Schmid, wissenschaftlicher Leiter vom Arosa Bärenland, wie es mit den vier Tieren weitergeht.

Das Arosa Bärenland hat sich zum beliebten Publikumsmagnet entwickelt.
Das Arosa Bärenland hat sich zum beliebten Publikumsmagnet entwickelt.
Bild: Arosa Bärenland

Der 18-jährige Sam und seine gleichaltrige Schwester Jamila wurden im Mai von der Tierschutzorganisation Vier Pfoten vom Zoo Skopje in Nordmazedonien nach Arosa gebracht.

In den ersten Wochen konnten die Tiere die Anlage einzeln kennenlernen, später stand für die Geschwister die Vergesellschaftung an. Dabei trafen Jamila und Sam, die im Zoo getrennt gehalten wurden, erstmals direkt aufeinander.

Im Bärenland gelten die Regeln der Natur

Nachdem sich die Geschwister in der neuen Umgebung direkt begegnet sind, stand der nächste Meilenstein auf dem Programm: das Kennenlernen von Meimo und Amelia, also den beiden Bären, die schon etwas länger bei der Mittelstation der Weisshorn-Bahn eine neue Heimat gefunden haben.

Damit die Bären immer eine Rückzugsmöglichkeit haben, gehört es zur Strategie des Bärenlandes, dass sich jedes Tier zuerst allein einen Überblick über das Gelände verschaffen kann. Die Felsen, Bäume und Höhlen in der drei Hektar grossen Aussenanlage bieten dafür reichlich Unterschlupf.

Ziel ist, dass die Bären die gesamte Anlage nutzen. So soll ihnen ein naturnahes Tierleben ermöglicht werden. Deshalb gelten im Schutzzentrum auch grösstenteils die Regeln der Natur.

Konkret heisst das: Die Bären begegnen Artgenoss*innen und haben untereinander eine Rangordnung, bei der die unterwürfigeren Tiere lernen, auszuweichen.

«Das klingt im ersten Moment hart, ist aber ganz natürlich», so Hans Schmid.

Schmid geht jedoch davon aus, dass es in den nächsten Tagen im Arosa Bärenland «gesittet» zu- und hergehen wird. Spannend würden zudem die nächsten Lernschritte der Tiere sein. Etwa, wenn das Quartett das Streifgebiet in der Anlage untereinander aufteilt.


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