22 Sonntags-Fragen Regula Esposito: «Schatz, das war jetzt fast ein Heiratsantrag»

Von Bruno Bötschi

18.4.2021

Regula Esposito steht seit über 30 Jahren als Comedian auf der Bühne. Während 18 Jahren tourte sie mit der Frauen-Kabarettgruppe Acapickels durch die Schweiz. Nach der Auflösung der Gruppe 2010 startete sie mit ihrem Soloprojekt Helga Schneider.
Regula Esposito steht seit über 30 Jahren als Comedian auf der Bühne. Während 18 Jahren tourte sie mit der Frauen-Kabarettgruppe Acapickels durch die Schweiz. Nach der Auflösung der Gruppe 2010 startete sie mit ihrem Soloprojekt Helga Schneider.
Bild: zVg

Welchen Gegenstand brauchen Sie am Wochenende am meisten? Was steht jeden Samstag auf Ihrem Einkaufszettel? Heute stellen wir unsere Fragen Komikerin Regula Esposito, die als Helga Schneider auf der Bühne steht.

Von Bruno Bötschi

Jeden Sonntag stellt «blue News» einem bekannten Menschen aus Kultur, Sport, Wirtschaft und Politik 22 Fragen, um zu erfahren, was sie oder er am Wochenende tut oder lässt – und was der schönste Moment in den vergangenen sieben Tagen war.

Heutiger Gast ist Komikerin Regula Esposito alias Helga Schneider.

1. Regula Esposito, was bedeutet Wochenende für Sie – in einem Wort?

Gäbe es Corona nicht: Showtime!

2. Was war der schönste Moment in den vergangenen Wochen?

Ich hänge seit über einem Jahr im Corona-Berufsverbot fest. Da rechnet man nicht mehr mit Wochen oder Tagen. Ich sag es einmal so: Der beste Moment in meinem Leben durch das ganze letzte Jahr ist mein Partner. Wir verbringen sieben Tage die Woche 24 Stunden miteinander und er hat mich noch nie genervt. Jeder Moment mit ihm ist pures Glück! Schatz, das war jetzt fast ein Heiratsantrag.

3. Wenn Sie Macht hätten, zu befehlen, was Ihnen heute richtig scheint, würden Sie es befehlen gegen den Widerspruch der Mehrheit?

Ich bin sehr pflichtbewusst und würde alles tun für eine gute Recherche und die Auseinandersetzung aller Blickwinkel. Höchstwahrscheinlich würde die Vernunft für das Allgemeinwohl siegen. Aber je nach Thema könnte mein sturer Schädel auch gegen die Mehrheit sein. Immerhin bin ich bei vielen Abstimmungsresultaten nicht gleicher Meinung wie die grosse Masse.

4. Was steht jeden Samstag auf Ihrem Einkaufszettel?

Butterzopf.

5. Bei welcher Modedesignerin, bei welchem Modedesigner lassen Sie Ihr Geld?

Es ist mir bis heute ein Rätsel, dass alle Frauen auf diesem Planeten unbedingt eine Louis-Vuitton-Handtasche wollen. Ich finde sie affig, hässlich und teuer. Ich bin definitiv nicht der Label-Freak! Aber für meine Bühnenkostüme gibt es nur einen: Rudolf Jost!

6. Mit wem würden Sie gern einmal zu Abend essen? Die Person darf auch bereits tot sein.

Bruce Willis! Aber da würde mein Partner alles dafür tun, dass dieses Date nicht zustande kommt. Verstorbene Familienmitglieder würde ich gern ausquetschen, wie es da drüben so ist. Aber zurzeit würde ich vor allem gern wieder einmal in einem guten Restaurant zu Abend essen. So richtig mit Bedienung, Vor- und Nachspeise, mit allem Drum und Dran! Ohne selber abwaschen! Da würde ich es auch in Kauf nehmen, mit einer mir völlig fremden, unbekannten Person zu quatschen. Das müsste dann auch keine prominente Persönlichkeit sein. Die grossen Stars würden ihren Glamour durch die Realität vielleicht verlieren. Stell dir vor, du kannst mit Freddie Mercury dinieren und dann schmatzt der beim Essen!

«Es ist mir bis heute ein Rätsel, dass alle Frauen auf diesem Planeten unbedingt eine Louis-Vuitton-Handtasche wollen. Ich finde sie affig, hässlich und teuer»: Regula Esposito alias Helga Schneider.
«Es ist mir bis heute ein Rätsel, dass alle Frauen auf diesem Planeten unbedingt eine Louis-Vuitton-Handtasche wollen. Ich finde sie affig, hässlich und teuer»: Regula Esposito alias Helga Schneider.
Bild: zVg

7. Wer ist der beste James-Bond-Darsteller? Und warum?

Sean Connery! Aber Daniel Craig, wäre ich noch Single, würde ich nicht von der Bettkante stossen. Am liebsten an einem Samstagabend vor dem Lachs, Butterzopf und viel Champagner am Sonntagmorgen.

8. Welche TV-Serie schauen Sie gerade?

Zum hundertsten Mal: «Golden Girls»!

9. Welches Konzert haben Sie zuletzt besucht?

Konzert? Was ist das? Gibt es das noch? Irgendwie kommt mir der Ausdruck bekannt vor ... meinen sie diese tollen, lauen Sommerabende mit Musikern auf einer Bühne? Oder waren es diese vollen Clubs? Mit einem Drink in der Hand, wo ich mich von tollen Musikern zum Tanzen und Mitsingen mitreissen lasse?

10. Bei welchem Song lassen Sie sofort alles stehen und liegen und stürmen die Tanzfläche?

Diese Liste ist lang. Aber definitiv Hits aus den 1970ern! Funk! Soul! Prince! Jackson! Earth Wind and Fire! Wer mich kennt, weiss es: Carwash! Die ultimative Jugenderinnerung.

11. Wie lange bleiben Sie am Sonntag im Bett, nachdem Sie aufgewacht sind?

Kommt darauf an, wer mir den Kaffee ans Bett bringt.

12. Frühstück im Bett – ja oder nein?

Ja. Da ich nur Kaffee zum Frühstück trinke, gibt es auch keine Krümel im Bett.

13. Wann sind Sie zuletzt in ein Gotteshaus gegangen?

Da kann ich mich nicht mehr erinnern. Wenn ich eine Kirche betrete, sind es leider meistens Beerdigungen. Falls das jetzt jemand aus meiner Familie liest: Bitte mietet für mich ein Theater, wenn es einmal so weit ist. Und um Himmels willen bitte keinen Pfarrer, der mich nie kannte.

14. Welchen Gegenstand brauchen Sie am Wochenende am meisten?

Kaffeetasse und Butterzopf. Hier kommt ein Aufruf an alle Hotelbesitzer in der Schweiz von einer Künstlerin, die an Wochenenden in Hotels aufwacht: Bitte lasst das Frühstücksbuffet länger offen als 10 Uhr! Somit müssten wir auch nicht schon mitten in der Nacht das Zimmer abgeben.



15. Gibt es ein Ritual, das Sie jeden Sonntag pflegen?

Als Künstlerin kennt man den klassischen freien Sonntag nicht. Darum mache ich mir gern einen Wochentag zum Sonntag. Aber nie den Montag! Da sind zu viele Läden, Coiffeure und Restaurants geschlossen.

16. Freiburger Fondue Moitié-Moitié oder Tessiner Risotto?

Moitié-Moitié.

17. Das beste Fortbewegungsmittel, das Sie je besessen haben?

Ich besass lange einen Velo-Solex. Ich kam zwar kaum den Berg hoch. Aber ich habe ihn geliebt. Er wurde mir leider gestohlen. Dem trauere ich heute noch nach. Seit diesem Verlust ist mein treuestes Fortbewegungsmittel mein Halbtax-Abo.

18. Locarno oder Lugano?

Sizilien!

19. Wenn Sie das Wort Romandie hören: Woran denken Sie?

An diese schöne Sprache, derer ich nicht mächtig bin. Ach, hätte ich im Französisch-Unterricht bloss einen besseren Lehrer gehabt.

20. Was tun Sie am Wochenende zu wenig?

Zurzeit ganz klar: auftreten!

21. Welches hartnäckige Gerücht über Sie ist schlichtweg nicht wahr?

Ich sei eine super Köchin. Das stimmt definitiv nicht! Aber was stimmt: Ich kann gut lesen und besitze eine ganze Bibliothek voll mit guten Kochbüchern. Man muss bloss machen, was darin steht und es klappt.

22. Ihr Lieblingswitz?

Der wechselt je nach Situation, Ort und Alkoholpegel. Ich hasse es, Witze zu erzählen ohne ein physisches Gegenüber. Darum gibt es hier keine lustige Antwort. Gebt mir eine Bühne und Publikum, und ich erzähle euch wieder zwei Stunden lang Witze!

Regula Esposito füllte den Fragebogen schriftlich aus.

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