Corona macht kreativBallett, Konzerte, Gottesdienste – gibt’s nun alles in der eigenen Stube
Von Sulamith Ehrensperger
20.3.2020
Das Coronavirus legt unseren Alltag lahm – aber nicht im Netz. Künstler organisieren gratis Konzerte, Live-Comedy, Gottesdienste oder Ballettunterricht auf Facebook, Instagram und Co. Ein Überblick.
Endlich eine gute Nachricht: Die Corona-Krise macht uns kreativ. Firmen organisieren virtuelle «Kaffeekränzli» mit den Bürokollegen. Unter #stayathomechallenge fordert man sich in Sozialen Netzwerken mit witzigen Ideen heraus, um die Zeit zu Hause zu überstehen.
In den Quartieren entstehen Nachbarschaftshilfen und -netzwerke. Im Seefeldquartier in Zürich etwa unterstützen initiative Anwohner die Risikogruppen in alltäglichen Dingen.
Fitnesscenter und Personal Trainer, Yoga- und Pilatesstudios bringen uns mit virtuellen Trainingsprogrammen, Gruppenstunden oder gar Live-Personal-Trainings in Bewegung. Ob Bodyweight, Zumba, Yoga, HIIT-Einheiten – viele geschlossene Sportstätten haben für jeden Sporttyp ein passendes Workout parat. Sie übertragen ihre Workouts per Livestream, bieten sie per YouTube oder individuellem Live-Coaching an.
«Tanzen macht gute Laune», sagt Ballettlehrerin Fabiana Maltarolli von Ballett & Balance in Zürich. Deshalb kreiert sie für Kinder wöchentliche Tanzlektionen als YouTube-Video inklusive Ballett-Geschichte. Auch bekannte Tänzer wie Armando Braswell vom Ballett Basel bringen mit kostenlosen livegestreamten Kursen in Bewegung. Musikalisch begleitet der Pianist Bruno Raco, der von Italien aus spielt.
«Let's Dance»-Jurorin Motsi Mabuse tanzt normalerweise am Fernsehbildschirm. Auch ihre Tanzschule muss wegen des Coronavirus geschlossen bleiben. Nun unterrichtet sie Fans und ihre Tanzschüler per Video.
Äusserst virtuell-kreativ zeigt sich die arg gebeutelte Kulturszene: Die Art Basel Hongkong findet statt – wegen des Coronavirus einfach virtuell an den Computerbildschirmen, dafür für alle zugänglich.
Bastelideen per Post statt Malkurse
Statt Kinder-Malkurse schickt Alexandra Gysling vom Nuori Malspielraum die Bastelideen in die Briefkästen der kleinen Künstler. Im Kuvert stecken Bastel-, Mal- und Zeichnungsideen, Spielideen und Kurzgeschichten; für die Eltern Zitate, Illustrationen und Gedanken.
Auch Gottesdienste finden per Livestream statt. Verschiedene Gemeinden in der Schweiz und den Nachbarländern übertragen ihre Gottesdienste live am heimischen Bildschirm und auf mobile Endgeräte.
Warum die Zeit nicht nutzen und ein paar Gedanken zum eigenen Lebensstil verlieren? «Jeder hat die Möglichkeit, sein Immunsystem zu stärken», sagt Jürg Hösli, Gründer des Instituts für Ernährungsdiagnostik. Er und sein Team bieten deshalb sechs kostenlose Live-Vorträge auf Facebook zu Ernährung, Nahrungsmittelergänzung, Sport und Psyche an: «Um die schwierige Phase besser zu meistern und sich weniger Sorgen machen zu müssen.»
Livekonzerte auf Instagram
Trotz verschlossener Konzertsäle ist die Musikszene nicht verstummt. Von Klassik, Pop, Schlager oder Jukebox, Bands und Musikerinnen und Musikern streamen direkt in die gute Stube. Sänger Bastian Baker streamt auf seinem Instagram-Kanal regelmässig kleine Live-Sessions, Dabu Fantastic spielt morgens «Konzertli mit Kaffee & Klavier» und Baba Shrimps stimmt im Homeoffice an.
Badezimmer-, Bett- oder Schrank-Konzerte – der Schlagersänger Vincent Gross hat eine «Corona-Livestream-Tour» angekündigt. Und auch Künstler Michael Wäckerlin alias «The Human Jukebox», also ein «lebender Wurlitzer», lässt sich vom Coronavirus nicht aufhalten und rockt das Internet. Jeder bezahlt so viel für sein virtuelles Ticket, wie er mag.
Ein Beitrag geteilt von Baba Shrimps (@babashrimps) am
Damit wir das Lachen nicht ganz verlernen: Der deutsche Komiker Oliver Polak hat den «Corona Comedy Club» ins Leben gerufen. Er schaltet verschiedene Comedians nacheinander in einen Instagram-Livestream, die dann für das Online-Publikum performen. Auf Instagram schreibt Polak: «Ein Versuch, das Warten für beide Seiten, die der Comedians und die des Publikums, erträglicher zu machen: Dreckig lachen, sauber bleiben!»
Clubs und Discotheken stehen wegen der Situation vor einer besonderen Herausforderung. Das hat die Betreiber kreativ werden lassen. Im «Harry Klein» in München etwa mixen Discjockeys und Techniker gemeinsam am Mischpult – Letztere, um den Livestream via Facebook und YouTube zu starten. Alle Beteiligten ermöglichen die virtuelle Clubnacht auf eigene Kosten. Wer Lust hat, kann sich in einem Chat mit Gleichgesinnten unterhalten. Um die Drinks muss man sich jedoch selber kümmern.
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
Bild: KEYSTONE
Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
Bild: Georg Wendt/dpa
Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
Bild: KEYSTONE/Urs Flueeler
Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
Bild: Kira Hofmann/dpa-Zentralbild/dpa
Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
Bild: Stefan Jaitner/dpa
Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
Bild: Keystone/Laurent Gillieron
Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
Bild: Cecilia Fabiano/dpa
Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
Bild: Julian Stratenschulte/dpa
Eine Replik der Saffa-Schnecke fotografiert vor der Schweizer Nationalbank während einer Jubiläumsaktion organisiert von Bern Welcome, zu 50 Jahren Frauenstimm- und -wahlrecht. (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Ein Porträt von Elisabeth Vischer-Alioth wartet darauf, an eine Hauswand geklebt zu werden, während der Vorbereitungen zur Ausstellung «Hommage 2021: Porträts von mutigen Frauen in der Berner Altstadt». (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Abgeschirmte Speisekuppel. So geht es auch. Im israelischen Jerusalem speisen Restaurantbesucher abgeschirmt von anderen Gästen in einer Kuppel. Israel plant trotz anhaltend hoher Infektionszahlen erste Lockerungen einleiten. (06.02.2021)
Bild: Muammar Awad/XinHua/dpa
Ein überfluteter Platz beim Flussufer in Saint-Ursanne. Der Fluss Doubs trat nach starken Regenfällen über die Ufer. (31.1.2021)
Bild: Keystone
Während einer Demonstration gegen die Inhaftierung von Kremlkritiker Nawalny führen russische Polizisten einen Mann ab. (31.1.2021)
Bild: Aleksander Khitrov/AP/dpa
Imposante Kulisse: In Los Angeles können sich die Menschen unter anderem auf dem Parkplatz des Dodger Stadium gegen Corona impfen lassen. (31.1.2021)
Bild: Damian Dovarganes/AP/dpa
Mehr als zwei Kilometer durch den eiskalten Bodensee: Der Extremschwimmer Paul Bieber hat mit seinem Versuch den deutschen Rekord im Distanz-Eisschwimmen gebrochen. Der 37-Jährige schwamm bei unter fünf Grad Wassertemperatur 2210 Meter weit. 43,03 Minuten brauchte er dafür. (30.1.2021)
Bild: Felix Kästle/dpa
Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
Bild: KEYSTONE/Laurent Gillieron
Vor einem pittoresken Wolkenhimmel zeigt Max Ross auf einer Slackline im Hillcrest Park im kalifornischen Fullerton sein Können. (30.1.2021)
Bild: Mark Rightmire/The Orange County Register/dpa
Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11‘050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
Bild: Frank Glaw/SNSB-ZSM/dpa
Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
Bild: Christian Charisius/dpa
«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
Bild: Noah Berger/AP/dpa
Gedenken: Die New Yorker Verkehrsbetriebe ehren 136 Mitarbeiter, die am Coronavirus gestorben sind, mit einer digitalen Gedenkstätte an 107 U-Bahn-Stationen – wie hier in der Moynihan Train Hall im New Yorker Stadtteil Manhattan. (29.1.2021)
Bild: John Minchillo/AP/dpa
Schlange an der Notaufnahme: Rettungssanitäter warten vor dem Santa Maria Krankenhaus in Lissabon, um Covid-19-Patienten zu übergeben. Portugal gehört momentan zu den Ländern mit den weltweit höchsten Neuinfektionszahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. (28.1.2021)
Bild: Armando Franca/AP/dpa
Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
Bild: Keystone
Strand ohne Leben: Ein Bademeister arbeitet am leeren Strand von Palma auf Mallorca. Derzeit gibt es Corona-bedingt kaum Touristen auf der Ferieninsel. (28.1.2021)
Bild: Mar Granel Palou/dpa
Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
Bild: APA/Keystone
Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
Bild: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Bild: Ken Bohn/San Diego Zoo Global/dpa
Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
Bild: Keystone
Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Bild: Eugene Hoshiko/AP/dpa
Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
Bild: Rodrigo Abd/AP/dpa
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Bild: Slamet Riyadi/AP/dpa
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Bild: Darko Vojinovic/AP/dpa
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Bild: Daniel Bockwoldt/dpa
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Bild: Kapo TG
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Bild: Peter Dejong/AP/dpa
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Bild: KEYSTONE
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Bild: Keystone
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Bild: Brenton Edwards/ADELAIDE ADVERTISER/AAP/dpa
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