Nach dem ToilettengangFrauen waschen sich oft gründlicher die Hände
dpa
7.3.2018
Einen Monat lang beobachten Studierende Menschen in öffentlichen Waschräumen. Aus ihren Erkenntnissen lassen sich wichtige Konsequenzen ziehen - vor allem in Erkältungsmonaten.
Frauen waschen sich der Studie zufolge oft gründlicher die Hände als Männer - allerdings haben beide Geschlechter Nachholbedarf.
«Für die Analyse schauten 10 Psychologie-Studierende einen Monat lang insgesamt 1000 Besuchern öffentlicher Toiletten in und um Heidelberg auf die Finger», sagte der Leiter der Studie, Frank Musolesi von der privaten SRH Hochschule Heidelberg.
Während etwa 11 Prozent der beobachteten Männer ganz auf die Reinigung verzichteten, waren es bei den Frauen 3 Prozent. Mit Wasser und Seife rückten immerhin 82 Prozent der Frauen den Keimen auf den Leib - bei den Männern waren es 51 Prozent. «Die Studierenden der Fakultät für Angewandte Psychologie standen so unauffällig wie möglich in den Waschräumen von Fastfood-Restaurants und Raststätten sowie im Bahnhof und in der Mensa», sagte Musolesi. Keine Einschätzung gab er darüber ab, wie sich das Waschverhalten von Menschen ändert, wenn sie ganz allein im Waschbereich sind.
Die Studie von Musolesi kommt dabei zu einem noch deutlicheren Geschlechter-Unterschied als eine Umfrage aus dem Jahr 2013. Damals gaben 95 Prozent der befragten Männer an, sich nach einem Toilettengang «fast immer» die Hände zu waschen. Bei den Frauen waren es 98 Prozent.
7 Prozent waschen sich die Hände nicht
Gerade in der Erkältungszeit sei gründliches Händewaschen wichtig, sagt Musolesi. «Die Lehre lautet: Wascht euch gründlicher die Hände, dann braucht ihr weniger Tabletten.»
Nimmt man Männer und Frauen in der
Heidelberger Untersuchung zusammen, verzichteten etwa sieben Prozent der Beobachteten ganz auf das Händewaschen. 27 Prozent wuschen ihre Hände nur mit Wasser, und rund 58 Prozent benutzten zwar Wasser und Seife, allerdings nicht mit der erforderlichen Gründlichkeit. Nur rund acht Prozent reinigten ihre Hände so, wie es Experten empfehlen: mindestens 20 Sekunden lang mit Wasser und Seife, und nicht nur die Handflächen, sondern auch die Fingerzwischenräume.
In einer weiteren Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zum Händewaschen hatten 87 Prozent der Menschen angegeben, sich wenn möglich die Hände mit Seife oder Waschlotion zu waschen. Aber nur 38 Prozent der Befragten halten sich an die Dauer von mindestens 20 Sekunden. «Wie wichtig die Schutzfunktion des Händewaschens ist, wird oft vergessen», sagt BZgA-Chefin Heidrun Thaiss dazu.
Hände waschen schützt vor Ansteckung
«Wer die Hände gewohnheitsmässig 20 bis 30 Sekunden mit ausreichend Seife gründlich wäscht, kann sich und andere vor ansteckenden Infektionen des Magen-Darm-Traktes, der oberen und unteren Luftwege und der Haut schützen», meintThaiss . «Erkältungen, Grippe oder Brechdurchfall kann so vorgebeugt werden.»
US-Forscher fanden übrigens heraus, dass Schilder die Hygiene erhöhen könnten. Sie brachten auf einer Herrentoilette vor einigen Jahren Schilder mit der Aufschrift an: «Vier von fünf Männern waschen sich ihre Hände.» Daraufhin stieg die Zahl der Händewascher von 77 auf 86 Prozent, wie das Fachblatt «Human Communication Research» berichtete.
Ihre Krankenakte wird online: Das müssen Sie wissen
Ihre Krankenakte kommt ins Internet: Das müssen Sie wissen
Mit der Einführung des Bundesgesetzes über das elektronische Patientendossier (EPDG) kann die Speicherung unserer Gesundheitsdaten künftig elektronisch in der Cloud stattfinden. Was bedeutet das aus der Sicht des Datenschutzes?
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Wenn zwischen Arzt und Patient vertrauliche Daten ausgetauscht werden: Wer bestimmt, was geteilt wird und wer alles Einsicht in die Patientendaten hat?
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Diese Fragen beantwortet Rechtsanwalt Sergio Leemann für die Leser von «Bluewin». Für ihn ist klar:
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Wenn Patientendaten in der Cloud - also im Internet - gespeichert sind, sind sie sicherer als beim Arzt im Archiv oder auf dem Pult. Denn die Datenserver werden rund um die Uhr bewacht - kleine Arztpraxen sind oft weniger gut gesichert.
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Wenn alle Patientendaten ins Internet geladen werden - wer hat dann Zugriff darauf? Leserechte hat grundsätzlich nur der Patient selber. Gesundheits-fachpersonen, also Ärzte, Krankenhäuser, Apotheken etc., erhalten nur dann Zugriff, wenn sie ein explizites Zugriffsrecht vom Patienten zugesprochen bekommen.
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Damit ist die Online-Lösung für den Patienten eigentlich viel transparenter und besser organisierbar, als wenn Protokolle und Arztzeugnisse beim Arzt im Bundesordner lagern.
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Doch wie ist es mit Hackern: Können sie an meine Gesundheitsdaten gelangen? Wenn der Arzt seine Login-Daten nicht einfach herumliegen lässt und der Anbieter der Cloud-Datenbank - wie beispielsweise Swisscom - seine Arbeit ernst nimmt, sind die Daten sicher.
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Der Patient kann übrigens frei über die Daten im elektronischen Patientendossier verfügen - sie also jederzeit auch löschen (lassen). Die Daten sind allerdings Kopien der Originalberichte, die jeweils vom Arzt ausgegeben werden. Auch diese können auf Anfrage vernichtet werden.
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Ein Führen eines elektronischen Patientendossiers ist, sobald es Mitte 2018 eingeführt wird, sowohl für Patienten als auch Ärzte freiwillig. Anwalt Sergio Leemann geht allerdings davon aus, dass die meisten Arztpraxen es anbieten werden, da der Austausch von Dossiers mit anderen Gesundheitsfachpersonen damit einfacher wird.
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