Kochbuch der Woche Im Handumdrehen: Das schnellste Nudelgericht

Lilly Anderegg

9.2.2018

Schnell, unkompliziert und unglaublich gut – das zeichnet die One-Pot-Pasta aus. Die Nudeln saugen sich schön mit den Aromen der Zutaten voll. Und das Beste ist: Ein einziger Topf reicht für dieses schnelle Pasta-Feuerwerk. Wir verraten das Rezept.

Raus an die frische Luft! Und das auch im Winter, bei Wind und Wetter. Keine Lust? Dann lockt vielleicht die Aussicht auf eines der leckeren Gerichte von Kochbuchautor Markus Sämer. «The Great Outdoors – Winter Cooking» ist bereits sein zweiter Streich. Das Buch macht Lust auf Schneeballschlachten, Skitouren und gesellige Hüttenabende – gekrönt von einer gesunden energiereichen Winterküche.

Es gibt einfach Gerichte, die schmecken in der kalten Jahreszeit am besten. Was interessiert uns heute die Bikinifigur vom nächsten Sommer? Her mit den Pizzoccheri, dem deftigen Gulasch oder der Gerstensuppe mit knusprigem Bauernbrot.

Markus Sämmer versammelt diese und noch viel mehr beliebte Wintergerichte in seinem Kochbuch. Und wer die bayrische Küche mag, der kommt erst recht auf seine Kosten: Knödel, Schupfnudeln, Maultaschen – alles vorhanden. Dazu liefert der Outdoor-Experte viele praktische Tipps, zum Beispiel für wärmende Thermoskannen-Gerichte und Jackentaschen-Snacks für unterwegs. 

Kleiner Aufwand, grosser Genuss: One-Pot-Pasta mit Huhn.
Kleiner Aufwand, grosser Genuss: One-Pot-Pasta mit Huhn.
Bild:  «The Great Outdoors – Winter Cooking», Umschau Verlag 2017

Wir verraten Markus Sämmers Rezept für eine One-Pot-Pasta mit Huhn im Originalwortlaut – genau das Richtige, für eine kurze, unkomplizierte Mittagspause in der Hütte.

Der Outdoor-Profi hat noch viel mehr Tricks auf Lager. Lesen Sie weiter unten das Interview.

Gesunde Energie: Rezept für One-Pot-Pasta

Zutaten für zwei Personen:

  • 1 kleine Hühnerbrust, etwa 200 g
  • Salz und Pfeffer
  • 2 EL Sojasauce
  • Saft von ½ Bio-Zitrone
  • ½ Zwiebel
  • 1-2 Knoblauchzehen
  • 1 Tasse frische grüne Bohnen
  • 2 Tassen Cherrytomaten
  • ½ Packung (250 g) Penne
  • ½ Bund Petersilie, gehackt
  • 1 EL Butter oder Olivenöl
  • Parmesan

Das Fleisch mit Salz, Pfeffer, Sojasauce und Zitronensaft würzen. Für mehr Farbe kurz in einer Pfanne anbraten und dann schneiden oder gleich roh in 2 cm grosse Würfel schneiden.

½ Liter Wasser aufkochen und salzen. Inzwischen Zwiebeln und Knoblauch abziehen und fein hacken, Bohnen und Cherrytomaten waschen, die Bohnen in Streifen schneiden.

Die Pasta mit Hühnchenwürfeln, Zwiebeln und Knoblauch in das kochende Wasser geben. Immer gut rühren, damit nichts am Topfboden anhaftet.

Nach der Hälfte der auf der Nudelpackung angegebenen Garzeit Bohnen und Tomaten zugeben. Eventuell noch etwas Wasser nachgiessen. In der letzten Minute gehackte Petersilie und Butter oder Olivenöl einrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Die Penne sollten beim Servieren leicht al dente sein, und die Sauce sollte eine cremige Konsistenz haben. Mit geriebenem Parmesan servieren.

Tipp: Sind die Nudeln schon al dente, ist die Sauce aber noch zu flüssig, geben Sie den Parmesan zusammen mit der Butter direkt in die Pasta und rühren Sie gut um, das bringt zusätzliche Bindung.


Outdoor-Profi Markus Sämmer: «Immer eine Extra-Ration für den Notfall einpacken!»

Bluewin: Herr Sämmer, Sie haben bereits ein Kochbuch «The Great Outdoors» geschrieben. Warum jetzt nochmals eine «Winter Cooking»-Ausgabe?

Markus Sämmer: Das war für mich die logische Konsequenz, den Lauf der Jahreszeiten fortzuführen. Wir sind in den wärmeren Monaten gerne viel mit unserem VW-Bus unterwegs, dafür liefert ja mein Sommerbuch schon reichlich Rezeptmaterial. Im Winter sind wir oft auf Berghütten, wenn wir zum Beispiel auf Skitouren gehen. Hier hat man natürlich etwas grössere Küchen als im Bus, die Zutaten und Rezepte sind im Winter auch anders.

Wo sind die grössten Unterschiede, wenn man bei einer Aussentemperatur von minus 10 statt plus 30 Grad kocht?

Nun ja, wenn ich in einer Küche drinnen koche relativ wenig … (lacht) Wenn wir aber im Sommer mit dem Bus unterwegs sind, muss man schon etwas planen, wann und wieviel man einkaufen kann, damit die Lebensmittel nicht verderben. Auf meiner Peru-Expedition 2011 habe ich das Gegenteil erlebt. Dort lag die grösste Höhe, auf der ich noch gekocht habe, auf 5500 Metern über Meer. Das erschwert natürlich das Ganze immens. Zuerst muss Wasser zum Kochen geschmolzen werden. Und dann muss man berücksichtigen, dass sich die Kochzeit in grosser Höhe schon fast verdoppelt, da wegen des niedrigen Luftdrucks auch der Siedepunkt des Wassers deutlich tiefer liegt als auf Meeresniveau. Noch ein Tipp: in den Bergen funktioniert bei grosser Höhe und Kälte ein Benzinkocher deutlich effektiver als ein Gaskocher. Für den Winter gibt es für Gaskocher auch extra Winter-Gasmischungen, die das Defizit wieder wettmachen können.

Wo finden Sie die Inspiration für Ihre Rezepte, zum Beispiel für die gebackenen Avocado-Eier oder den karamellisierten Wilderertee?

Auf meinen Reisen, manchmal auf Hütten oder auch bei einem Koch-Abend mit Freunden. Ich fühle mich immer inspiriert, sobald ich ein Kochmesser in der Hand habe. Dabei ist es egal ob ich am Lagerfeuer oder vor einem Campingkocher sitze oder in einer Profi-Küche stehe.

Was gibt es besonders zu beachten, wenn man unterwegs auf einer Bergtour kocht?

Wichtig ist es, die Tour einmal im Geist durchzuspielen. Die Anzahl der Übernachtungen draussen ohne Versorgungsmöglichkeiten gibt vor, wie viel Brennstoff, Lebensmittel und Wasser eingepackt werden müssen. Wasser zu sammeln kann im Sommer gerade im Hochgebirge zum echten Problem werden. Ansonsten sollte es zumindest abgekocht oder besser gefiltert werden. Die trockenen Lebensmittel kann man sich zu Hause bequem in kleinen Zip-Beuteln vorportionieren. Es gilt unterwegs immer unnötiges Gewicht und Verpackungsmüll zu vermeiden. Und unbedingt auch immer eine Extra-Ration für den Notfall einpacken!

Die Thermoskannen-Gerichte sind eine tolle Idee – dazu eignet sich ja eigentlich jede Suppe. Haben Sie ein Lieblingsrezept für unterwegs?

Ja, die wärmen immer und machen, wenn man die Suppen oder Eintöpfe vorher vorbereitet, keine weitere Arbeit auf Tour. Im Moment essen wir unterwegs gerne richtig scharfe Hühnersuppe mit Kokosmilch und Ingwer, eine cremige Maroni-Suppe oder eine Wild-Gulaschsuppe. Einlage, wie zum Beispiel Croutons, haben wir in einer kleinen Box dabei und geben sie erst kurz vor dem Essen dazu, damit sie schön knusprig bleiben. Mein Tipp: Wenn man die Thermoskannen zuerst für 10 Minuten mit kochendem Wasser befüllt, es wieder ausgiesst und dann die heissen Suppen einfüllt, bleiben diese noch um einiges länger richtig heiss.

Buchhinweis: «The Great Outdoors – Winter Cooking», Markus Sämmer, Umschau-Verlag, 272 Seiten, Extra: herausnehmbares Booklet mit allen Rezepten für unterwegs, ISBN: 978-3-86528-843-1, ca. 55 Fr. 

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