Digital Detox Digital Detox: Mit diesen 5 Tipps schalten Sie ab

Rahel Hefti

11.7.2017

Legen Sie doch einfach mal das Handy zur Seite und machen Sie einen Smartphone-Entzug: Wir haben fünf Tipps für den «Digital Detox». Mögliche Nebenwirkungen: Sie leben Ihr Leben glücklicher und bewusster.

Vor zehn Jahren wurde das iPhone vorgestellt. Seither sind wir beruflich und privat 24/7 mit der Welt vernetzt: Wir checken Mails, News, Fotos, WhatsApp-Nachrichten, Statusmeldungen und laden ein paar Games herunter für den Fall, dass es uns auf der nächsten Zugfahrt langweilig wird. Studien aus dem letzten Jahr zeigen, dass wir fast nicht mehr ohne den digitalen Draht zur Welt sein können. Ist es an der Zeit, den Stecker zu ziehen?

Gleichzeitig kommt die soeben veröffentlichte «JAMES»-Studie zum Schluss, dass uns Erfolge im «richtigen» Leben glücklicher machen als virtuelle «Likes» und dass Freunde zu einem Drink zu treffen uns mehr erfüllt als einen Abend lang mit ihnen zu chatten.

Ist «always Online» schlimm?

Und wie oft haben Sie heute schon auf Ihr Smartphone geschaut? Studien behaupten, dass Sie bis zum Ende des Tages rund 2617-mal auf Ihrem Handy getippt, geswipet und geklickt haben. Dabei haben Sie es rund 150-mal gezückt - und sei es nur, um schnell zu schauen, ob der Schatz geschrieben oder der heimliche Schwarm ein neues Bild auf Instagram geteilt hat.

Bei solchen Zahlen kommt der Ruf nach «Digital Detox» nicht von ungefähr. Aber wie geht digitales Entschlacken richtig? Sind Ferien in einem «Digital Detox»-Resort die Lösung? Oder ist unsere ständige digitale Erreichbarkeit gar nicht so schlimm, wie alle sagen?

Ab wann ist es eine Sucht?

Gemäss Bundesamt für Statistik nutzen 84% der Schweizerinnen und Schweizer regelmässig das Internet. Aufgrund der starken Verwebung mit unserem beruflichen und privaten Alltag, der ständigen Verfügbarkeit, der Fülle an Inhalten und der Einfachheit des Zugangs ist es gemäss Suchtpanorama 2017 schwierig, eine Internetsucht zu diagnostizieren. Es ist anzunehmen, dass das Internet meistens als Katalysator für bereits bestehende problematische Verhaltensweisen wirkt, was einen übermässigen Konsum zur Folge hat.

Entsprechende Daten fehlen gemäss Suchtpanorama: «Die (relative) Neuigkeit und die rasche Entwicklung des Internetangebots und seiner Verwendungsweisen führen dazu, dass entsprechende epidemiologische und klinische Daten noch viel dünner gesät sind als jene zu Alkohol, Tabak oder illegalen Drogen.»

Erholung, die jedem gut tut

Es muss sich nicht per se bereits um eine Sucht handeln, wenn wir ständig online verfügbar sind. Sobald diese Erreichbarkeit uns gesundheitlich belastet, sollten wir allerdings einschreiten. Das Zauberwort lautet: «Digital Detox».

«Digital Detox» als Radikalkur – zum Beispiel in einem entsprechenden Ferienresort – kann erholsam sein, löst das Problem aber nicht im Kern: Nur wer sein Verhalten im Alltag verändert, kann seine Smartphone-Nutzung langfristig positiv beeinflussen. Es ist daher sinnvoll, sich kleine Offline-Inseln zu schaffen. Mit den nachfolgenden Tipps können Sie Ihre Nutzungszeiten nachhaltig reduzieren:

Freizeit ohne Internet - Egal ob Walken, Kochen, Lesen oder Yoga: Suchen Sie sich eine oder mehrere Freizeitbeschäftigungen, bei denen Ihr Handy unerwünscht ist. Schalten Sie bewusst ab!

– Smartphone-freie Zonen - Erklären Sie bestimmte Räume in Ihrem Zuhause zu internetfreien Zonen. Im Schlafzimmer ist Ihr Smartphone zum Beispiel nur noch im Flugmodus in Betrieb.

Offline-Tage (oder Stunden) - Definieren Sie Zeiten, in welchen Sie bewusst auf Ihr Handy, Ihr Tablet und Ihren Laptop verzichten – zum Beispiel am Freitag ab 20 Uhr oder den ganzen Sonntag. Tragen Sie die Daten in Ihrer Agenda ein, das macht aus der guten Absicht eine Verpflichtung.

Buch statt Handy - Auch beim Lesen können Sie in andere Welten eintauchen. Und wenn Sie nicht ohne Bildschirm können: Wie wäre es mit einem Tolino oder Kindle?

Den Moment bewusst geniessen - Erleben Sie schöne Momente hautnah und nicht durch das Display Ihres Smartphones. Wer nicht auf Fotos für Facebook und Instagram verzichten kann, definiert eine maximale Anzahl Bilder, die während eines Konzerts oder eines Sonnenuntergangs geschossen werden darf. Für den Rest der Zeit gilt: Abschalten und geniessen!

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