«G&G Weekend» Smart und sexy: Mami-Talk mit Sonya Kraus auf SRF

Lukas Rüttimann

18.6.2018

Jahrelang dominierte Sonya Kraus die deutsche TV-Landschaft. Als Gast bei Nicole Berchtold in «G&G Weekend» zeigte die deutsche Blondine, warum.

In den letzten gefühlt 20 Jahren gab es an dieser Frau kaum ein Vorbeikommen: Sonya Kraus hat die deutsche TV-Landschaft wie kaum eine andere dominiert. Mit ihren Gardemassen, ihrem Model-Look und ihrem strahlenden Lachen fesselte sie in Shows wie «Talk Talk Talk» oder der «Late Show» ein Millionenpublikum.

Doch es waren nicht nur optische Vorzüge, die Kraus zum Star machten. Die grosse Blondine agierte immer mit viel Humor und Selbstironie, nahm sich und ihr Image als sexy TV-Star mit schöner Regelmässigkeit selbst hoch. Auf den Kopf gefallen, das unterstrich sie mit ihrer smarten Schlagfertigkeit oft, war sie ohnehin nicht.

Munterer Talk auf Augenhöhe

Allerdings – in den letzten Jahren ist Kraus ein wenig in Vergessenheit geraten. Ihre letzten Shows waren keine Quotenhits mehr, und mit mittlerweile 44 Jahren sind ihre TV-Jobs als laszive Ulknudel mit Grips auch seltener geworden.

Umso schöner, dass «G&G Weekend» der auch als Buchautorin erfolgreichen Deutschen einen grossen Auftritt ermöglichte. Bei Nicole Berchtold zeigte sich Kraus, wie man sie kennt – und wie man sie durchaus vermisst hat: Schlagfertig, selbstironisch, smart.

Kein reiner PR-Stunt

Klar: Kraus war da, um Werbung für ihr neues Buch «Baustelle Blödmann – und heute bringe ich ihn um» zu machen. Doch ein reiner PR-Gag war ihr Besuch in der Schweiz nicht. Witzig und erstaunlich ungeschönt erzählte die Frankfurterin über ihren Alltag als zweifache Mutter zwischen Star-Kult, Moderations-Jobs und Hausfrauen-Alltag.

Dabei half, dass sich ihre Gegenüber offenbar in viele Situationen hineinfühlen konnte und die richtigen Fragen stellte: Nicole Berchtold, selbst (Schweizer) TV-Prominenz und Mehrfach-Mutter agierte mit Kraus auf Augenhöhe und machte dieses «G&G Weekend» zu einem munteren Mami-Talk mit hohem Unterhaltungswert.

Sex und Tiefgang

Mitnichten ein Tabu war dabei das Thema Sex. Kraus, die schon immer gern mit ihrem Sex-Appeal kokettierte und dabei sich und die Männerwelt auf die Schippe nahm, liess erwartungsgemäss wenig anbrennen. Mit der ihr eigenen Ironie erzählte sie von männlicher Vorliebe für 2-Minuten Quickies, dem Mühsal, als Mutter Zeit für sexuelle Aktivitäten zu schaffen – oder davon, dass Männer, die Frauen im Haushalt unterstützen, mit Sex belohnt werden sollten.

Doch bei blossen Zoten blieb es nicht. Auf Nachfrage von Berchtold liess Kraus durchaus tief blicken. Sie erzählte vom Suizid ihres Vaters und dem frühen Tod ihres Bruders, der sie in einem weiblich geprägten Haushalt aufwachsen liess und zu einer selbst erklärten Feministin gemacht hat.

Neue Show auf Sat.1

Sie habe sich entschieden, dem Leben immer positiv entgegenzutreten, erklärte sie. Ein Optimismus, der sich aufgrund der Schicksalsschläge in ihrer Kindheit «aus einer tiefen Traurigkeit entwickelt» habe.

Zum Schluss durfte Sonya Kraus noch ankünden, dass sie ab August eine neue Sendung kriegt – die Ranking-Show «Die Unglaublichsten» auf Sat.1. Dass sie eigentlich etwas viel Besseres verdient, hat sie am gestern am Schweizer Fernsehen eindrücklich bewiesen.

«G&G Weekend» mit Sonya Kraus lief am Sonntagabend, 17. Juni, um 18.50 Uhr auf SRF 1. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

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