Der Zapper Der TV-Februar: Heissblütiges Treiben im Winter-Chaos

von Lukas Rüttimann

1.3.2018

Der Winter hatte das Fernsehgeschehen im Februar fest im Griff. Dennoch hat der Zapper jede Menge nackte Tatsachen und heissblütige TV-Triebe beobachten können.

Nik Hartmann im Winter-Chaos

Er inszeniert sich gern als Naturbursche, doch am Winter 2018 hat sich Nik Hartmann gleich mehrfach die Zähne ausgebissen. Respektive – seine Ohren abgefroren. Sowohl bei seiner Wanderung durch das Schweizer «Winterwunderland» wie auch bei «SRF bi de Lüt» live aus Pontresina machte der Moderator Bekanntschaft mit Schnee, Eis und sibirischer Kälte. Seine Wanderung über den Gotthard musste er deshalb abrechen. Die Show aus dem Engadin hingegen zog er zusammen mit der sympathischen Aussenmoderatorin Annina Campell ohne Wimpernzucken durch. Hut – oder vielleicht besser: Mütze – ab, findet der Zapper.

Nik Hartmanns Winterfest versinkt im Schnee-Chaos

Olympia vom Winde verweht

Weniger Freude hatte der Zapper an den Olympischen Winterspielen aus Südkorea. Nichts gegen die Idee, die Olympiade im Sinne der Völkerverständigung auch mal abseits von Europa oder den USA stattfinden zu lassen. Aber stimmungslose Geisterspiele ohne Zuschauer, die im Falle der alpinen Skirennen – seien wir ehrlich: jenem Wettbewerb, der hierzulande am meisten interessiert – auch noch vom Winde verweht wurden? Das kanns nicht sein. Was soll als nächstes kommen – etwa eine Fussball-WM in der Wüste?

Pixel-Aktion bei Heidi

Während auf SRF der Winter tobt, machen die Deutsche bereits auf Sommer. Der RTL-«Bachelor» turtelt in Miami, und auch Heidi Klums Models stehen schon wieder halbnackt am Strand herum. So früh ausziehen wie heuer musste sich die Nachwuchs-«Naomis» jedenfalls noch nie. Aufgefallen sind dem Zapper zwei Dinge: Erstens scheint das «Social Justice»-Gehabe nun auch «GNTM» erreicht zu haben, weshalb das eine oder andere etwas weniger dürre «Meeedchen» bei Heidi modeln darf. Und bei der minderjährigen Zofftante Zoe wurden die nackten Stellen gar per Pixel-Balken abgedeckt. Sexistisch ist die Show aber nach wie vor.

Nackt bis aufs Hirn

Bleiben wir gleich beim Thema nackte Menschen. Doch was RTL 2 unter dem Titel «Naked Attraction» anbietet, geht auf keine Kuhhaut – und hat dem Zapper glatt die Schuhe ausgezogen. Das Konzept: Ein Mann sieht von sechs nackten Frauen zuerst bloss entblösste Geschlechtsteile, dann Brüste, Oberkörper und schliesslich das Gesicht. «Das passt, auch von den Schamlippen her», kanns dabei dann zum Beispiel heissen. Der Zapper meint: Von der Gehirnmasse passt es eher nicht. Und dass Cathy Lugner den Spiess umdrehte und (ebenfalls nackt) aus sechs entblössten Männern auswählen konnte, macht die Sache auch nicht besser.

Frivole SRF-Seitentriebe

Zum Glück zeigt das Schweizer Fernsehen mehr Niveau, wenn es um Erotik und Sex geht. Güzin Kars Mini-Serie «Seitentriebe» hat den Zapper jedenfalls überzeugt. Nicht etwa, weil sie perfekt wäre, im Gegenteil – aber die Serie über das Sexleben in Langzeitbeziehungen ist für das Schweizer Fernsehen ungewöhnlich mutig, kommt frech und mit einem erfrischend unbekannten Schauspielensemble daher. Zur Prime Time hat man auf SRF jedenfalls noch selten so viele nackte Tatsachen und ungewöhnliche Paarungen gesehen. Höchstes vielleicht zuletzt beim «Tatort» – aber das wäre dann wieder eine andere Geschichte.

So sexy ist die neue SRF-Erotikserie «Seitentriebe»

Kilchspergers Sorry

Sehen muss man das bunte Treiben im Februar auch im Zusammenhang mit Roman Kilchspergers «Top Secret»-Skandälchen. Der Moderator hatte Peter Reber die Frage gestellt, welches Models den grössten Brustumfang habe. Der Sänger bemerkte, die Frage sei sexistisch und liess stattdessen die anwesenden «Glanz & Gloria»-Moderatorinnen antworten. Nun aber fordert der SRG-Ombudsmann, Kilchsperger müsse sich für dieses für ihn sexistische Zwischenspiel entschuldigen. Der Zapper sieht das alles halb so wild. Denn solange man bei SRF nicht die Hohlheit von «GNTM» oder «Naked Attraction» erreicht, ist alles in Ordnung.

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