Cédric Wermuth bei Schawinski «Da hat es mir den Nuggi rausgehauen»

amo

27.3.2022

Wermuth: «Da hat es mir den Nuggi rausgehauen»

Wermuth: «Da hat es mir den Nuggi rausgehauen»

Als Teenager zog Cédric Wermuth als Austauschschüler in die Ukraine. Bei Roger Schawinski spricht der Co-Präsident der SP über Sanktionen gegen Russland, Oligarchen in der Schweiz und den Krieg.

27.03.2022

Als Teenager zog Cédric Wermuth als Austauschschüler in die Ukraine. Bei Roger Schawinski spricht der Co-Präsident der SP über Sanktionen gegen Russland, Oligarchen in der Schweiz und den Krieg. 

amo

Cédric Wermuth darf sich trotz seines jungen Alters bereits zum alten Eisen in der Schweizer Politszene zählen.

Seit rund 20 Jahren engagiert sich der 36-jährige Aargauer politisch, sitzt für die SP im Nationalrat und ist Co-Präsident der SP Schweiz. Bei «Schawinski» steht er Red und Antwort, wobei der Krieg in der Ukraine Hauptthema ist. 

Als Teenager verbrachte Wermuth als Austauschschüler Zeit in der Ukraine. Bis heute hat er Freunde im Land, zu denen er gerade aktuell wieder in Kontakt steht. «Sie sind mehrmals täglich im Luftschutzbunker. Das sind Leute in meinem Alter mit Kindern.»

«Selenskyj hat nie gesagt, stellt das Gas ab»

Als der Bundesrat nach Kriegsbeginn mit Sanktionen gegen Russland gezögert habe, «da hat es mir den Nuggi rausgehauen», sagt Wermuth. Inzwischen ist er dem Bundesrat für die verhängten Sanktionen zwar dankbar, trotzdem gebe es noch gravierende Probleme bei der Umsetzung.

«Hören wir Selenskyj doch einfach zu. Er hat nie gesagt, stellt das Gas ab oder kauft Kampfflugzeuge», sagt Wermuth über die Videobotschaft des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am vergangenen Samstag in Bern. 

Stattdessen habe Selenskyj die Schweiz unter anderem gebeten, russischen Oligarchen keinen sicheren Hafen zu bieten. Wermuth ist überzeugt: «Man könnte etwas machen, wenn in diesem Land Geschäfte mit dem hinterletzten Diktator nicht wichtiger wären als Menschenleben».

Wermuth: «Selenskyj hat die Schweiz gebeten: ‹Hört auf, den Krieg zu finanzieren›»

Wermuth: «Selenskyj hat die Schweiz gebeten: ‹Hört auf, den Krieg zu finanzieren›»

27.03.2022

Wermuth kann die Ängste der Schweizer Bevölkerung im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine nachvollziehen. «Die habe ich auch tief in mir drin.» Auch im Bezug auf seine beiden Kinder. Diese wachsen in einer völlig anderen Welt auf als er damals. Damals rückten der Osten und der Westen näher zusammen, jetzt könnte es möglicherweise eine Teilung geben.

Aber: «Als Politiker muss man fähig sein, von einer ersten Emotion zu einer vernünftigen Analyse zu kommen. Das ist nicht passiert.» Wermuth kritisiert abermals, dass der Bundesrat mit Sanktionen gegen Russland zu lange gewartet habe.

Ende Februar sagte er an einer Friedensdemonstration in Bern, er schäme sich, Mitglied des Parlaments zu sein, das diese Landesregierung gewählt hat. Kurz darauf übernahm die Schweiz die Sanktionen der EU gegen Russland

Nebst dem Krieg in der Ukraine spricht Roger Schawinski mit Cédric Wermuth unter anderem über die F-35-Kampfjets, die aktuelle Rolle der SP und die Begegnung mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz, die mit einem Security-Einsatz endete.

Den ganzen Talk mit Cédric Wermuth siehst du am Sonntag, 27. März, 18.15 Uhr (Wiederholung 22 Uhr), in der Sendung «Schawinski» auf blue Zoom.

Der ganze «Schawinski»-Talk mit Cédric Wermuth in voller Länge:

Schawinski – mit Cédric Wermuth

Schawinski – mit Cédric Wermuth

Der Co-Präsident der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz politisiert seit über 20 Jahren. Im Talk mit Roger Schawinski spricht der Aargauer Nationalrat über die Energie-Wende, über sinkende Wähleranteile und über Parteiziele.

27.03.2022