Skandal im KönigshausSpanischer König Felipe ächtet seinen Vater Juan Carlos
SDA/tjb
15.3.2020
Ein neuer Skandal erschüttert das spanische Königshaus. Regent Felipe VI. hat angekündigt, das Erbe seines Vaters dereinst auszuschlagen. Grund sind Gelder zweifelhafter Herkunft, die auf Schweizer Konten liegen.
Der spanische König Felipe VI. hat nach einem neuen Skandal um seinen Vater Juan Carlos drastische Massnahmen ergriffen. Der Monarch werde auf das Erbe, das ihm später zustehen würde, verzichten, teilte das Königshaus überraschend am Sonntagabend mit. Zudem werden Juan Carlos, der vor sechs Jahren zugunsten seine Sohnes abgedankt hatte, der Lohn gestrichen, so die Casa Real.
Die Spur führt in die Schweiz
Der 82-jährige Altkönig hatte zuletzt immerhin rund 194'000 Euro jährlich aus der Haushaltskasse der Bourbonen bekommen. «Felipe bricht die Verbindungen zu seinem Vater ab», schrieb die Zeitung «El Mundo».
Hintergrund sind Justizermittlungen gegen den früheren Monarchen: Juan Carlos soll demnach ein millionenschweres Schmiergeld kassiert haben. Es geht um Konten in der Schweiz, eine Überweisung von 100 Millionen Euro des saudischen Königs im Jahr 2008 und die Frage, ob der Bau einer Schnellbahnstrecke in Saudi-Arabien durch ein spanisches Konsortium dadurch begünstigt wurde. Im Jahr 2014 hatte Carlos nach einer umstrittenen Elefantenjagd, mutmasslichen Seitensprüngen und anderen Skandalen den Thron aufgegeben.
Felipe distanziert sich
Einem Bericht der britischen Zeitung «The Telegraph» zufolge soll Felipe dabei als zweiter Begünstigter einer Offshore-Stiftung auftauchen. Davon distanziert sich das Königshaus nun deutlich. König Felipe habe davon nichts gewusst, hiess es.
«Die Krone muss die Würde der Institution gewährleisten, ihr Ansehen bewahren und ein integres, ehrliches und transparentes Verhalten haben», hiess es aus dem Zarzuela-Palast. «Denn nur so verdient sie sich die moralische Autorität, die sie für die Ausübung ihrer Funktionen benötigt.»
Seit der König von Thailand jüngst seine offizielle Geliebte vorstellte, ist ein neuer Stern am Himmel der Klatschpresse erstrahlt. Dabei ist die thailändische Monarchie fast 800 Jahre alt – und wahrscheinlich nicht die einzige, die Ihnen vor lauter Meghans, Victorias und Letizias bisher noch nicht untergekommen ist.
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Regiert wird Thailand seit 2016 von König Maha Vajiralongkorn oder kurz Rama X., einem Mann mit bewegtem Privatleben: Dreimal liess sich der heute 67-Jährige bereits scheiden. Und Ehefrau Nummer vier, Suthida Tidjai, darf sich nun nach wenigen Monaten Ehe mit einer Zweitfrau arrangieren.
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Zuvor war sie diejenige, über die die Boulevardpresse – vor allem die modeaffinen – aus dem thailändischen Königshaus am ehesten berichteten: Prinzessin Sirivannavari Nariratana, Maha Vajiralongkorns Tochter aus zweiter Ehe, hat sich bereits als Designerin versucht und ist auf Fashion Shows ein gern gesehener Gast.
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Ihn sucht man in der Klatschpresse hingegen vergebens: König Norodom Sihamoni, der seit 2004 Herrscher von Kambodscha ist. Gekrönt wurde er noch von seinem eigenen Vater Norodom Sihanouk, nachdem dieser zum zweiten Mal (!) abgedankt war: Einmal 1955 aus politischen und 2004 aus gesundheitlichen Gründen.
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Wer Norodom Sihamoni einmal auf den Thron folgen wird, ist ungewiss – und das nicht nur, weil der amtierende Monarch kinderlos ist: Seit 1993 wird Kambodschads König gewählt. In Frage kommt jedes Mitglied der könglichen Dynastien Norodom, Ang Duong oder Sisowath, das älter als 30 ist. Ob männlich oder weiblich, ist in der Verfassung nicht explizit erwähnt.
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Ebenfalls vom eigenen Vater gekrönt wurde Jigme Khesar Namgyel Wangchuck. Der ist seit 9. Dezember 2006 König von Bhutan – und nach dem 102 Tage jüngeren Scheich von Katar der jüngste regierende Monarch unserer Zeit.
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Der junge «Drachenkönig» gilt als sehr beliebt, auch weil er den Demokratisierungsprozess des Landes vorantreibt. Und seit er 2011 Jetsun Pema zur Frau nahm, die er schon als junges Mädchen kannte, hat der Himalaya-Staat nun auch seinen royale Bilderbuchromanze.
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«Will und Kate des Himalaya» wurde das junge Königspaar schon genannt – ob das beim Besuch der britischen Originale im April 2016 zur Sprache kam? Vermutlich kreisten die Gespräche eher um Babys – immerhin kam zwei Monate zuvor Kronprinz Jigme Namgyel Wangchuck zur Welt.
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Auch Williams Bruder Prinz Harry schaut gerne mal bei anderen Royals vorbei – am liebsten im Palast von Lesotho. Harry verbrachte nach seinem Schulabschluss zwei Monate in dem afrikanischen Land, in dem seit 1996 König Letsie III. regiert. Ein noch engeres Verhältnis als zu dem Monarchen pflegt Harry allerdings zu ...
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... dessen jüngerem Bruder Prinz Seeiso – und zwar nicht nur wegen seiner tollen Dance-Moves, die er 2010 beim gemeinsamen Besuch der britischen Prinzen unter Beweis stellte: Im April 2006 riefen Harry und er die Sentebale-Stiftung ins Leben, die sich für benachteiligte Jugendliche und Kinder des Landes einsetzt – allem voran AIDS-Waisen.
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Tatsächlich war Prinz Seeiso das einzige Mitglied eines ausländischen Königshauses, das im Mai 2018 der Hochzeit von Prinz Harry und Meghan Markle beiwohnte.
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Seither hatte auch Herzogin Meghan schon Gelegenheit, ein paar Könige kennenzulernen. Zuletzt etwa Mohammed VI. von Marokko. Seit 789 hatte das nordafrikanische Land einen Herrscher, doch erst seit 1957 einen König: Als Mohammeds VI. Grossvater Mohammed V. inthronisiert wurde, war er zunächst Sultan.
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Vor wenigen Wochen konnte Mohammed VI. sein 20-jähriges Thronjubiläum begehen – wohl auch, weil er sich während des Arabischen Frühlings weise verhielt: Von vornherein schon gemässigter als seine Vorgänger, führte Mohammed VI. 2011 die parlamentarische Monarchie ein, womit er seine De-Facto-Alleinherrschaft beendete.
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Hassanal Bolkiah, der Sultan von Brunei, hat in seinem Reich die Zügel hingegen noch fest in der Hand – und das seit fast 52 Jahren. Damit ist er nach Queen Elizabeth II. der Monarch mit der längsten Regierungszeit. Und als höchst umstritten, spätestens seit er jüngst die Todesstrafe für Ehebruch und Homosexualität wieder einführte.
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Die Königsfamilie von Brunei ist ausserdem eine der reichsten der Welt, was 2004 auch bei der Hochzeit des Kronprinzen Al-Muhtadee Billah zur Schau gestellt wurde: Seine Braut Sarah Salleh, Tochter einer Schweizerin und eines Bruneiers trug einen Brautstrauss aus purem Gold. Die Halbschweizerin schenkte dem Kronprinzen bislang vier Kinder.
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Verbindungen in die Schweiz hat auch Tupou VI.: Den kann man in schöner Regelmässigkeit in St. Moritz beim Skifahren antreffen. Schnee kennt man in seiner Heimat nur vom Hörensagen, die niedrigste je in Tonga gemessene Temperatur betrug 8,7 Grad Celsius. Vermutlich kam der König während seiner Schulzeit in England oder Studienzeit in den USA auf den Geschmack.
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Beerben wird ihn eines Tages voraussichtlich sein Sohn Tupouto'a 'Ulukalala, der 2012 Sinaitakala Tu'imatamoana 'i Fanakavakilangi Fakafanua heiratete. Seine Wahl sorgte im Südsee-Königreich für Kontroversen – immerhin ist seine Braut auch seine nicht ganz so entfernte Cousine. Selbst der König soll skeptisch gewesen sein, doch die Königin setzte ihre Wahl durch.
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Und auch in Europa gibt mehr Monarchen, als Ihnen wahrscheinlich bewusst ist. Zum Beispiel Emmanuel Macron. Der ist selbstverständlich «nur» Premier und nicht König von Frankreich, wohl aber Kofürst von Andorra – eine Aufgabe, die nach dem Ende der französischen Monarchie auf den jeweiligen französischen Staatschef überging.
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Der zweite Kofürst von Andorra ist seit dem 13. Jahrhundert der jeweilige Bischof von Urgell, seit 2003 Joan Enric Vives i Sicília. Damit ist Andorra das einzige Land der Welt, das von zwei ausländischen Kofürsten regiert wird – zumindest theoretisch. Faktisch ist das Kofürstenamt repräsentativ, allerdings mit Vetorecht bei auswärtigen Angelegenheiten.
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Und auch eine absolute Monarchie gibt es in Europa noch, auch wenn sie von den meisten nicht als solche Wahrgenommen wird. Tatsächlich aber gilt der Vatikanstaat als Wahlmonarchie mit dem Papst, aktuell Franziskus, als absolutistischem Herrscher. Es heisst also nicht umsonst Papstthron und Papstkrone ...
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