Louis Arthur Charles heisst der jüngste Sohn von Prinz William und Herzogin Kate. Im Kreise der Familie ist er jetzt getauft worden. Wichtige Familienmitglieder fehlten bei der Feier.
Geleitet wurde sie von dem Erzbischof von Canterbury, Justin Welby. «Ich freue mich sehr und empfinde es als Privileg, heute Prinz Louis zu taufen - ein wertvolles Kind und Ebenbild Gottes, genau wie wir alle», schrieb Welby zuvor im Kurznachrichtendienst Twitter. Nach dem Gottesdienst sollte es Tee und Kuchen im Clarence House geben, der offiziellen Residenz der Grosseltern, Prinz Charles und Herzogin Camilla.
Nicht in der Kirche dabei waren die wohl berühmtesten Urgrosseltern Englands. Queen Elizabeth II. (92) und ihr Ehemann Prinz Philip (97) würden nicht an der Taufe ihres Urenkels Prinz Louis am Nachmittag teilnehmen, hatte der Buckingham-Palast am Vormittag bestätigt. Ihre Abwesenheit habe aber keine gesundheitlichen Gründe, hiess es. Die britische Königin hat in dieser Woche mehrere hochkarätige offizielle Termine, darunter Feiern zum hundertjährigen Bestehen der Luftstreitkräfte RAF am Dienstag und der Besuch von US-Präsident Donald Trump in Windsor am Freitag.
Prinz Louis war «sehr relaxed und ruhig»
Bei der Ankunft an der Kapelle schlief der kleine Prinz noch in den Armen seiner Mutter, wie auf einem Video zu sehen ist, das der Kensington-Palast über Twitter verbreitete. Darin sagt Kate zu dem Bischof, ihr Sohn sei «sehr relaxed und ruhig». Sie hoffe, das werde so bleiben.
«Ich freue mich sehr und empfinde es als Privileg, heute Prinz Louis zu taufen - ein wertvolles Kind und Ebenbild Gottes, genau wie wir alle», hatte Welby zuvor bei Twitter geschrieben. Nach dem Gottesdienst sollte es Tee und Kuchen im Clarence House geben, der offiziellen Residenz der Grosseltern, Prinz Charles und Herzogin Camilla.
Auf der Gästeliste standen laut einer Mitteilung des Kensington-Palastes hingegen neben Prinz Charles und Herzogin Camilla die Grosseltern mütterlicherseits, Herzogin Kates Eltern Michael und Carole Middleton. Mit dabei waren auch Prinz Harry und Herzogin Meghan sowie die schwangere Schwester von Herzogin Kate, Pippa Matthews und ihr Ehemann James Matthews sowie Kates Bruder James Middleton.
Das sind die Taufpaten
Der kleine Prinz bekam gleich sechs Taufpaten - alle Freunde oder Familienangehörige. Nicholas van Cutsem, Guy Pelly und Harry Aubrey-Fletcher sind britischen Medienberichten zufolge enge Freunde Williams. Lady Laura Meade ist demnach die Frau von James Meade, ein ehemaliger Schulkamerad Williams an der Eliteschule Eton. Hannah Carter ist eine Schulfreundin Kates, Lucy Middleton ist Kates Cousine.
Prinz Louis kam am 23. April im Londoner St.-Mary's-Hospital auf die Welt. Er ist das dritte Kind von William und Kate nach Prinz George (4) und Prinzessin Charlotte (3). Er steht an fünfter Stelle der britischen Thronfolge.
Altes Kleid, alter Kuchen
Das Taufkleid des Prinzen trugen zuvor schon seine beiden Geschwister. Es handelt sich um eine Replik eines Kleides aus dem Jahr 1841, das Königin Victoria einst für ihre älteste Tochter schneidern liess. Seit viktorianischen Zeiten sind Babys aus dem Hause Windsor in diesem Kleid getauft worden, auch Queen Elizabeth selbst, ihr Sohn Prinz Charles sowie William und Harry. Im Jahr 2008 hatte die Queen bei ihrer Schneiderin Angela Kelly eine Kopie in Auftrag gegeben, da das Original immer brüchiger und empfindlicher geworden war. Das Kleid ist auf zahlreichen Tauf-Fotos der Königsfamilie verewigt.
Beinahe historisch war auch der Kuchen, der zum Tee im Clarence House gereicht wurde. Laut der Mitteilung des Kensington-Palastes handelte es sich um eine Lage des achtstöckigen Hochzeitskuchens von William und Kate aus dem Jahr 2011.
Louis, Estelle und Co.: Das steckt hinter den Namen der kleinen Royals
Louis, Estelle und Co.: Das steckt hinter den Namen der kleinen Royals
Am 9. Juli ist es so weit: Grossbritanniens jüngster Prinz wird getauft - und zwar auf den Namen Louis Arthur Charles. Eine geschichtsträchtige Wahl, wie in Königsfamilien üblich. Die Galerie verrät: Das steckt hinter den Namen der kleinen Prinzen und Prinzessinnen Grossbritanniens, Schwedens und Spaniens.
Louis Arthur Charles nannten Prinz William und Herzogin Kate ihren zweiten Sohn und sorgten damit für eine Überraschung: Arthur hatten die britischen Buchmacher als möglichen Rufnamen auf dem Zettel, nach dem englischen Sagenkönig und Queen Victorias drittem Sohn. Louis hingegen ...
... war keine offensichtliche Wahl, aber eine, die seinen Grossvater Prinz Charles wohl genauso glücklich machte, wie den eigenen Namen auf der Geburtsurkunde zu sehen. Benannt wurde der kleine Louis nämlich ...
... nach Louis Mountbatten, dem Onkel von Prinz Philip. Mountbatten, der der Krone als Vizekönig von Indien diente, hatte nicht nur einen grossen Einfluss auf Prinz Philip, sondern war Charles lange Zeit Mentor und Ersatzvater. Am 27. August 1979 wurde Louis Mountbatten bei einem Bombenattentat der IRA getötet.
Auch Prinz George erhielt den Namen Louis - allerdings nur an dritter Stelle. Als Rufnamen setzten William und Kate für ihren Erstgeborenen auf einen soliden Windsor-Namen. George hiess nicht nur der Grossvater der Queen, ...
... auch ihr Vater wählte George zu seiner Thronbesteigung als Regentennamen. Privat wurde George VI. allerdings Bertie gerufen, lautet sein Name doch eigentlich Albert Frederick Arthur Georg. Aber einen König Albert sollte es auf Wunsch seiner Urgrossmutter Queen Victoria in England nicht noch einmal geben - damit ihr geliebter Mann Albert nicht überstrahlt wird.
Und der zweite Vorname von Prinzchen George Alexander Louis? Der ist nicht nur eine kleine Verbeugung Richtung Schottland, wo im Mittelalter drei Könige Alexander hiessen, sondern auch an die Queen. Deren voller Name lautet nämlich Elizabeth Alexandra Mary - Königin Alexandra war ihre Grossmutter und beim Volk sehr beliebt.
Direkt geehrt wurde die Queen dann, als die erste Tochter von Kate und William 2015 das Licht der Welt erblickte. Deren Rufname mag zwar Charlotte, die weibliche Version von Charles sein. Viel interessanter waren für Royalfans jedoch ihre Zweitnamen: Elizabeth und ...
... Diana, natürlich nach Prinz Williams 1997 verstorbener Mutter, Lady Diana.
«Hässlich und nicht passend» sei der Name, den die Kronprinzessin für ihre erste Tochter gewählt habe, wetterte ein Adelsexperte 2012 im schwedischen Fernsehen. Estelle klinge nach Nachtklub-Königin und gar nicht schwedisch oder königlich. Tatsächlich aber ...
... gab es im Haus Bernadotte, dem die schwedische Königsfamilie entstammt, schon einmal eine Estelle: die Frau des UN-Diplomaten Folke Bernadotte, einem Enkel von König Oskar II. Sie leitete von 1949 bis 1957 die schwedischen Pfadfinderinnen, sass sie im Kriegsgefangenenausschuss der Vereinten Nationen, engagierte sich für das Internationale Rote Kreuz, UNICEF und für gelähmte Kinder.
Wenig auszusetzen gab es stattdessen an den Zweitnamen: Ewa ist der Name von Estelles Oma väterlicherseits, Silvia der der Oma mütterlicherseits: Königin Silvia von Schweden ist natürlich gemeint.
Bei Estelles kleinem Bruder Oscar Carl Olof muss man nicht lange suchen, um die königlichen Referenzen zu entdecken. Olof ist zwar "nur" der Erstname von Papa Daniel, aber bereits zwei Könige aus dem Hause Bernadotte trugen den Namen Oscar. Und Carl ...
... ist natürlich eine Hommage an den Opa, König Carl XVI. Gustaf von Schweden. Auch andere Vornamen von Carl Gustaf Folke Hubertus fanden unter seinen zahlreichen Enkeln schon Verwendung.
Sein Sohn Prinz Carl Philip etwa verpasste seinem Erstgeborenen den Drittnamen Hubertus. Der Rufname Alexander hat Carl Philip und seiner Frau Sofia wohl einfach nur gefallen, der Zweitname Erik ist der Name von Sofias Vater. Und Bertil?
Bertil ist auch der vierte Name von Carl Philip, zu Ehren von Carl-Gustafs Onkel Prinz Bertil. Der war nicht nur bei Carl-Gustaf und seinen drei Kindern äusserst beliebt, sondern auch beim schwedischen Volk.
Auch bei ihrem zweiten Sohn, Gabriel Carl Walther, wählten Carl Philip und Sofia einen Rufnamen, der ihnen einfach gefiel, und setzten bei den Mittelnamen auf Tradition. Carl braucht keine weitere Erläuterung, Walther hiess der Vater von Königin Silvia.
Der Name von Königin Silvias Mutter hingegen findet sich unter denen, die Prinzessin Madeleine ihrer jüngsten Tochter gab: Alice lautet der Drittname der Kleinen, ihren Zweitnamen Josephine trägt auch Mama Madeleine. Und den Rufnamen Adrienne? Den wollte Königin Silvia angeblich einst Madeleine geben, entschied sich aber um.
Nicolas? Während Niklas in Schweden sehr gebräuchlich ist, war diese Schreibweise eine recht ungewöhnliche Wahl für Madeleines kleinen Prinzen. Wie auch der Zweitname Paul ein Tribut an die amerikanische Seite der Familie? Immerhin war Paul O'Neill, Nicolas Opa väterlicherseits, ein amerikanischer Bankier.
Auch im Namen von Madeleines Erstgeborener, Prinzessin Leonore Lilian Maria, wird beiden Familienseiten Tribut gezollt: Lilian war Madeleines Grosstante, die Frau des beliebten Prinzen Bertil. Maria hingegen ist der Zweitname von Eva O'Neill, der Mutter von Madeleines Mann Chris. Und Leonore? Ist eine Art royaler Trendname ...
So gibt es nicht nur im niederländischen Königshaus schon eine Leonore - eine Nichte von König Willem-Alexander - sondern auch eine Leonor im spanischen: Es ist der Name der Kronprinzessin - und zwar der einzige.
Angelehnt ist der Name mutmasslich an Eleonore von Aquitanien. Die war zwar weder Königin von Spanien, Schweden oder den Niederlanden, wohl aber von Frankreich (1137-1152) und England (1154-1189). Sie galt als einer der einflussreichsten Frauen des Mittelalters.
Deutlich einfacher lässt sich bestimmen, wer die Namenspatin der zweiten spanischen Prinzessin ist: Sofia heisst Leonors kleine Schwester selbstverständlich nach ihrer Oma, der ehemaligen Königin.
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