Es sollte ein grosses Fest ganz in Rot-Weiss werden, doch dann kam Corona: Den 80. Geburtstag hatte sich Dänemarks Königin Margrethe II. anders vorgestellt.
Es war alles bis ins Detail durchgeplant für die Festtage zu Ehren der Königin: die Ausstellungseröffnung. Die Pressekonferenz. Die Gala im Königlichen Theater in Kopenhagen. Der Weckruf auf Schloss Fredensborg, der Gruss vom Balkon von Schloss Amalienborg, der Empfang im Kopenhagener Rathaus mit anschliessender Kutschfahrt.
Im ganzen Land sollte der Dannebrog, Dänemarks stolze Nationalflagge, nur für die oberste Mutter des Königreichs geschwenkt werden. Doch die rot-weisse Party zu Ehren von Königin Margrethe II. fällt aus – stattdessen hat die Corona-Krise auch Dänemark fest im Griff.
Blumen fürs Volk
An zwei wesentlichen Dingen ändert sich jedoch trotz allem nichts: Zum einen wird die Königin auch ohne grosse Feier an diesem Donnerstag 80 Jahre alt.
Zum anderen bleibt sie auch in der grössten Krise seit ihrer Thronbesteigung 1972 ihrer so unkonventionellen wie pragmatischen Art treu, wie sich zuletzt in einem ganz besonderen Geburtstagswunsch äusserte: Die Blumensträusse, die sie alljährlich zum Geburtstag erhalte, sollten bitte nicht zu ihr, sondern an die vielen älteren Mitbürger geschickt werden, die es derzeit besonders schwer hätten, forderte Margrethe in einer Erklärung des Königshauses.
An der allgegenwärtigen Corona-Pandemie führt aber auch zum royal-runden Geburtstag im Staate Dänemark kein Weg vorbei: Alle Feierlichkeiten und sonstigen Geburtstagsaktivitäten hat Margrethe mit einiger Vorlaufzeit abgesagt. «Wir alle haben eine besondere Verantwortung, aufeinander zu achten und zusammen dazu beizutragen, dass Dänemark gut durch die grossen Herausforderungen kommt, vor denen das Land steht», erklärte sie dazu bereits Mitte März.
Königin Margrethe II.
Königin Margrethe II. wird 80
Am 16. April feiert Königin Margrethe II. von Dänemark ihren 80. Geburtstag.
Es ist der erste runde Geburtstag, den die dänische Königin ohne ihren Ehemann Prinz Henrik feiern muss.
Margrethes Ehemann Prinz Henrik verstarb vor zwei Jahren.
Geplant war es, ihren Ehrentag gross zu feiern, doch die Feierlichkeiten wurden aufgrund der Coronakrise abgesagt. So wird Königin Margrethe II. vermutlich nur im Kreise der Familie feiern.
Seit Margrethes Thronbesteigung vor über 48 Jahren hat nichts das tägliche Leben der Dänen so durcheinander gewirbelt wie das neuartige Coronavirus.
Margrethe hat einen besonderen Wunsch: Die Blumensträusse, die sie alljährlich zum Geburtstag erhalte, sollten bitte nicht zu ihr, sondern an die vielen älteren Mitbürger geschickt werden, die es derzeit besonders schwer hätten.
Um den Ehrentag der Königin doch ein wenig zu feiern, wollen zehntausende Dänen ein Ständchen aus ihren Fenstern und von Balkonen singen.
Seit Margrethes Thronbesteigung vor über 48 Jahren hat nichts das tägliche Leben der Dänen so durcheinandergewirbelt wie das neuartige Coronavirus. Die Grenzen nach Deutschland, Schweden und Norwegen wurden geschlossen, auch Restaurants, Cafés, Theater sowie viele weitere Freizeiteinrichtungen wie Fitness- und Sonnenstudios sind seit Wochen dicht. Kindergärten und Schulen bis zur fünften Klasse durften ab Mittwoch zumindest wieder öffnen.
Corona-Appell der Königin
Das Deutsch-Dänische Kulturelle Freundschaftsjahr liegt dagegen derzeit auf Eis, auch eine für Juli geplante Reise der Königin ins deutsch-dänische Grenzgebiet anlässlich der friedlichen Grenzziehung vor 100 Jahren wurde auf 2021 verschoben. Zudem gilt ein öffentliches Versammlungsverbot für mehr als zehn Personen – eine grosse Geburtstagsparty zu Ehren der Königin macht das praktisch unmöglich.
Margrethe ist sich der Ausnahmesituation bewusst, wie sie in einer äusserst seltenen und live im Fernsehen übertragenen Ansprache an ihr Volk am 17. März zeigte. «Einige veranstalten immer noch Feste und runde Geburtstage», sagte die sonst so unentwegt lächelnde Monarchin darin mit ungewohnt ernster Miene, aber in ihrer typisch direkten Art. «Das ist gedankenlos. Und das ist vor allem rücksichtslos.»
Zugleich richtete sie einen Appell an ihre Landsleute: «Der Rat der Behörden ist eigentlich recht einfach: Wascht eure Hände. Haltet Abstand. Vermeidet körperlichen Kontakt. Bleibt zu Hause.» Und wie das in Dänemark nun mal so ist, wenn die Königin etwas sagt, waschen sich die meisten Dänen seitdem fleissig die Hände, halten Abstand und bleiben, so gut es eben geht, in den eigenen vier Wänden.
Ehrentag ohne Henrik
Blumen für andere und Hände waschen, statt Fahne schwenken: Dieser 16. April wird sich definitiv anders anfühlen für Margrethe. Aber nicht nur wegen der Corona-Krise wird ihr Ehrentag ein anderer sein: Es ist ihr erster runder Geburtstag als amtierende Monarchin ohne ihren vor zwei Jahren gestorbenen Mann Prinz Henrik.
Trotz der Kontroversen, die ihren aus Frankreich stammenden eigenwilligen Gemahl begleitet haben, vermisst sie ihn bis heute. «Er kommt nicht mehr zur Tür rein und fragt, ob wir dies oder das machen sollen. Das muss ich selbst entscheiden. Damit muss ich lernen zu leben, und das tue ich auch», sagte sie bereits ein halbes Jahr nach Henriks Tod im Jahr 2018.
Prinz Henrik von Dänemark (†83)
Prinz Henrik von Dänemark
Prinz Henrik von Dänemark, Ehemann von Königin Margrethe, starb am 13. Februar 2018 mit 83 Jahren in Kopenhagen.
Der Mann der dänischen Monarchin Margrethe war zuvor mit einer Lungenentzündung im Rigshospitalet in Kopenhagen behandelt worden.
Dort hatten die Ärzte auch einen gutartigen Tumor im linken Lungenflügel gefunden.
Prinz Henriks Gesundheitszustand war zuletzt so schlecht, dass die Königin Termine absagte und Kronprinz Frederik vorzeitig von den Olympischen Winterspielen in Südkorea abreiste.
Prinz Henrik habe sich gewünscht, seine «letzte Zeit» im Schloss Fredensborg zu verbringen, heisst es aus dem Königshaus.
Henrik wurde am 11. Juni 1934 als Graf Henri Marie Jean André de Laborde de Monpezat im französischen Talence geboren.
Die ersten fünf Lebensjahr verbrachte er mit seinen Eltern in Vietnam, studierte später Jura an der Pariser Sorbonne, sowie Chinesisch und Vietnamesisch unter anderem in Hongkong und Saigon.
Prinz Henrik ist seit 1967 der Mann an der Seite von Dänemarks Königin Margrethe.
In der Kopenhagener Holmens Kirke heirateten die beiden am 10. Juni 1967.
Nach der Hochzeit mit Margrethe, die er in London kennengelernt hatte, änderte er seinen Vornamen ins dänische Henrik.
Immer wieder sah man die beiden ausgelassen zusammen.
Im Jahr 2017 feierten sie ihre Goldene Hochzeit.
Königin Margrethe mit ihrem Ehemann Prinz Henrik.
Sie winken ihrem Volk zu.
Prinz Henrik gut gelaunt bei einem öffentlichen Auftritt.
Prinz Henrik und Königin Margrethe II. sind Eltern von zwei Söhnen: Kronprinz Frederik und Prinz Joachim.
14. Mai 2004: Königin Margrethe und Prinz Henrik am Hochzeitstag ihres ältesten Sohnes Kronprinz Frederik mit Prinzessin Mary.
Dieses Bild entstand am 11. Juni 2004 an Prinz Henriks 70. Geburtstag.
Ihren Humor hat Margrethe trotz allem nicht verloren. Auch über das Älterwerden spricht sie ohne Hemmungen. «Plötzlich erkennt man: Huch, ich muss ja allmählich so etwas wie eine alte Frau geworden sein», sagte sie zuletzt in einem grossen Interview der Zeitung «Politiken». Und fügte mit einem Schmunzeln hinzu: «Aber ich muss einräumen, dass ich mich nicht sonderlich alt fühle.» Gleichzeitig sei ihr bewusst, dass sie sich im letzten Abschnitt ihres Lebens befinde.
Das Amt der Königin hat Margrethe stets als eine Rolle beschrieben, «die man fürs Leben hat». Dass sie vorzeitig abdanken werde, kommt für die stolze Monarchin aber auch nach fast einem halben Jahrhundert auf dem Thron nicht infrage, wie sie sagte. «Das ist immer noch meine Grundeinstellung.» Eine Thronübergabe an ihren Sohn Kronprinz Frederik (51) scheint damit noch in weiter Ferne.
Dänen singen für die Jubilarin
Somit bleibt den Dänen ihre oberste Landsfrau bis auf Weiteres erhalten – und dafür wollen sich viele von ihnen zum Geburtstag auch gerade in dieser schwierigen Zeit bedanken: Ihrer kunstinteressierten Königin, die bereits seit den 70er-Jahren Acrylwerke und Aquarelle gemalt, Bühnenbilder entworfen und Kostüme etwa für das Königliche Theater oder Kopenhagens Freizeitpark Tivoli gestaltet hat, wollen Zehntausende zum Ehrentag zumindest ein Ständchen singen.
«Um 12.00 Uhr singen wir – auf Balkonen, aus dem Fenster, in Gärten, an Arbeitsplätzen – wo wir auch sind», heisst es in einer Facebook-Gruppe namens «Danmark synger for dronningen» (Dänemark singt für die Königin). Das Ziel der Gruppe ist es, eine Million singende Stimmen zusammenzubekommen. «Damit wir im ganzen Land zu hören sind», heisst es in der Gruppe. «Sowohl für die Majestät als auch für die Gemeinschaft.»
William, Harry und Co: Die Matura-Noten der Royals
William, Harry und Co: Die Matura-Noten der Royals
König wird Prinz William sowieso einmal, egal welche Noten in seinem Matura-Zeugnis stehen. Aber wie schnitt der dritte der britischen Thronfolge in den Prüfungen eigentlich ab? Und wie sieht es mit seiner Verwandtschaft aus?
Was Schweizer Schülern die Matura ist, sind Briten die A-Level. Die legen Schüler in bestimmten Fächern ihrer Wahl ab – im Idealfall mit einem Auge darauf, was als Zugangsvoraussetzung für ihr bevorzugtes Studienfach verlangt wird. Prinz William entschied sich für Geografie, Kunst und Biologie.
Biologie schien ihm am schwersten gefallen zu sein, er bestand seine Prüfung mit der Note C, was hierzulande einer 4 entspricht. Obwohl sein bestes Prüfungsfach Geografie war – Note A (6) – wählte William zunächst einen Studiengang, der seinem dritten Prüfungsfach näher war, nämlich ...
... Kunstgeschichte: In Kunst hatte William immerhin ein B (5). Dennoch überwog letztlich sein Geografie-Interesse, nach zwei Jahren schwenkte der Prinz auf ein entsprechendes Studium um. Etwas Gutes hatte das abgebrochene Erststudium dennoch.
Schliesslich verliebte sich Prinz William dabei in seine Kommilitonin Kate Middleton, die wie er an der St. Andrews University Kunstgeschichte belegt hatte – und das Studium im Gegensatz zu ihm auch durchzog.
Die entsprechenden Noten dafür brachte die Unternehmerstochter mit: In Mathematik und Kunst schloss sie ihre A-Levels mit der Note A (6) ab, in Englisch gab es ein B (5).
Als fleissige Schülerin galt auch Herzogin Meghan, wenn auch ihre SAT-Ergebnisse – der Zugangstest zu amerikanischen Universitäten – nicht überliefert sind. Ihre Noten waren auf jeden Fall gut genug, um sich an der Northwestern University in Evanston, Illinois, einzuschreiben.
Dort studierte die Amerikanerin nicht nur erfolgreich Theaterwissenschaften und Internationale Beziehungen, sondern eignete sich mit Spanisch eine dritte Fremdsprache an. Französisch hatte sie bereits in der Schule gelernt.
Ihr Ehemann Prinz Harry war in seiner Schulzeit weniger wissbegierig. Im Gegensatz zu seinem Bruder – und den meisten anderen englischen A-Level-Absolventen – wählte er nur zwei Fächer für eine tiefergehende Ausbildung: Kunst und Geografie.
In Kunst brachte es der damalige Partyprinz immerhin auf ein B (5), in Geografie jedoch nur auf ein D (3). Dafür glänzte Harry sportlich, etwa im Polo-, Cricket- und Rugbyteam seiner Schule. Folgerichtig ging er nach seinem Gap-Year nicht zur Universität, sondern zur direkt zur Armee.
Zu gern wäre auch Prinz Charles wie später seine Söhne in Eton zur Schule gegangen. Doch sein Vater, Prinz Philip, bestand darauf, dass der Thronfolger wie einst er nach Gordonstoun geht – ein Internat, das für seine Härte bekannt war. Eine «Gefängnisstrafe», soll Charles einst darüber gesagt haben.
In seinen Abschlussexamen schlug sich Charles dennoch passabel: In Französisch schloss er mit der Note C (4) ab, in Geschichte, seinem späteren Studienfach in Cambridge, mit Note B (5).
Prinzessin Diana tat sich in der Schule besonders schwer: Im Buch «Diana» beschreibt Biografin Tina Brown sie als «durchschnittliche Schülerin», die zwar sportlich glänzte, der es aber an «intellektueller Neugierde» mangelte.
Tatsächlich rasselte Diana 1977 zweimal durch die Abschlussprüfungen. Auch im Institut Alpin Videmanette in Rougemont VD hielt sie es anschliessend nur drei Monate aus.
Als eher fleissig denn schlau beschrieb sich einst Prinzessin Eugenie – ein glattes Unterstatement, immerhin schnitt die Cousine von Prinz Harry und Prinz William mit Top-Noten ab.
In Kunst und Literatur errang Eugenie jeweils die Bestnote A, in Kunstgeschichte ein B (5). Dennoch wurde ihre Bewerbung an der Newcastle University zunächst abgelehnt. Erst als man erkannte, wer sie war, durfte sie ihr Studium in Literatur, Kunstgeschichte und Politik beginnen.
Auch ihre Schwester Prinzessin Beatrice muss sich für Matura-Zeugnis nicht schämen: Im Fach Schauspiel erhielt sie die Note A (6), in Geschichte und Film jeweils ein B (5). Danach folgte ein Studium in Geschichte und Ideengeschichte, das sie 2011 erfolgreich beendete.
Und die Queen? Die hat gar kein Matura-Zeugnis – oder irgendetwas, das dem gleichkommt. Da sie nie eine Schule besucht hat, musste Elizabeth II. auch nie eine Prüfung ablegen. Stattdessen wurde sie zu Hause auf ihre künftige Rolle vorbereitet.
Allerdings sollte man nicht den Fehler machen, sie zu unterschätzen: «Die Queen war und ist sehr intelligent und wissbegierig», attestiert Biografin Kate Williams. Ihr Verstand sei analytisch, ihr Gedächtnis messerscharf – womit sie schon so einige Premierminister in Verlegenheit gebracht habe.
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