Italo-Kultstar Was macht eigentlich Terence Hill?

textlab

2.12.2018

Stahlblaue Augen und knallharte Fäuste: Zusammen mit Bud Spencer prügelte sich Terence Hill durch die Filmgeschichte. Kürzlich hat er ein Comeback gewagt.

Jeder, der an einem verregneten Sonntagnachmittag schon mal seinen Fernseher eingeschaltet hat, kennt die beiden Haudraufs: Bud Spencer und Terence Hill sind für eine ganze Generation der Inbegriff des italienischen Action-Films. Oder besser – Prügelfilms. Denn Titel wie «Vier Fäuste für ein Hallelujah», «Zwei Engel mit vier Fäusten» oder «Die rechte und die linke Hand des Teufels» sind programmatisch: In den meist sehr lustigen Streifen des ungleichen Duos geht’s zur Sache, hohe Filmkunst sucht man besser woanders.

Er habe vor vielen Jahren einer Mutter auf den Strassen von Rom versprochen, nur Filme zu drehen, die sich ihre Kinder ansehen können, begründet Hill seine etwas einseitig geratene Filmographie. Das hat er bis heute durchgezogen, und das Versprechen gilt selbstverständlich auch für seinen ersten Film seit über 20 Jahren, die Tragikomödie «Mein Name ist Somebody – Zwei Fäuste kehren zurück». Mit fast 80 Jahren wagt der als Mario Girotti in Rom geborene Schauspieler also ein Comeback.

Trauriger Tag am Set

Ein grosser Erfolg ist der Film vor allem ausserhalb Italiens nicht geworden; vor ein paar Tagen ist er bereits als DVD erschienen. Das hängt einerseits mit der nicht sonderlich spannenden Geschichte zusammen, andererseits spielt sicher auch der Umstand eine Rolle, dass in «Mein Name ist Somebody» eben nur die eine Hälfte des schlagfertigen Duos von früher zu sehen ist. Hills langjähriger Filmpartner Bud Spencer verstarb 2016 im Alter von 86 Jahren – ein trauriger Tag, an den sich sein Freund bis heute sehr gut erinnern kann.

Er habe damals gerade nach einem Drehort für «Mein Name ist Nobody» in der Wüste gesucht, als das Handy klingelte. Am anderen Ende war Bud Spencers Sohn, der ihm mitteilte: «Mein Vater ist gerade von uns gegangen.» Er sei sehr traurig gewesen, doch dann «überkam mich eine grosse Freude», wie er in einem Interview erzählte. Denn Spencer wusste um Hills Perfektionismus. «Deshalb war es für mich, als wollte er mir sagen: Lass gut sein, das passt hier.» Also habe er am Ende den besagten Ort für seinen Film ausgewählt.

Gesunde Gene

Dass Hill in seinem hohen Alter überhaupt noch einmal auf die Kinoleinwand zurückkehrt, ist an sich schon eine kleine Sensation. Zumal es der Italiener zuweilen scheppern lässt wie eh und je. Doch der Mann mit den stahlblauen Augen und den blonden Haaren kann sich auf gute Gene verlassen. Als Sohn eines Italieners und einer Deutschen habe er die Sportlichkeit vom Vater, «Antrieb und Herz» von seiner deutschen Mutter geerbt. Ausserdem soll man jeden Tag nicht einen, sondern besser zwei Äpfel essen – und zwar «mit Schale und Kernen».

Privat setzt der Vater eines Sohnes (Jesse, heute 49) seit eh und je auf Kontinuität. Seit sage und schreibe 51 Jahren ist er mit seiner deutschstämmigen Gattin Lori verheiratet. Gemeinsam führen sie ein Leben zwischen ihrem Haus in Umbrien, einer Wohnung in Rom und einer Ranch in den USA. Daneben fährt Hill leidenschaftlich gerne Motorrad, neben einer Maschine von BMW besitzt er auch mehrere Harley Davidsons. Aufhören ist für Terence Hill übrigens kein Thema. Wie sagt der Westernheld doch so schön? «Es sind noch ein paar Kugeln für Filme in meinem Colt.»

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