50. Geburtstag Céline Dion: Ihre schönsten und ihre schwersten Stunden

tsch

30.3.2018

Die grosse Geburtstagsfeier muss leider ausfallen. Trotzdem hat Céline Dion an ihrem 50. Geburtstag allen Grund, die Korken knallen zu lassen.

Eigentlich wollte Céline Dion ihren 50. Geburtstag gross feiern. Nämlich auf der Bühne des Colosseum im Caesars Palace von Las Vegas, wo die Sängerin seit 2011 regelmässig auftritt. Doch daraus wurde leider nichts: Alle Konzerte in der Zeit von 27. März bis 18. April wurden abgesagt, weil sich die fünffache Grammy-Gewinnerin einer Ohren-Operation unterziehen muss.

Eine Funktionsstörung der Eustachischen Röhre beeinträchtige nicht nur ihr Hörvermögen, sondern auch ihre Stimme, klärte die Kanadierin in einem Statement auf Facebook auf. Gefeiert wird aber trotzdem: «Sie freut sich darauf, ihren grossen Tag mit ihren Kindern und ihren Lieben zu verbringen», verriet ein Insider jüngst «ET».

Und das scheint auch irgendwie passender für den Familienmenschen, der nach eigener Aussage immer Angst vor dem Musikbusiness hatte - obwohl Céline Dion darin so erfolgreich war und ist wie kaum eine andere: Nur Madonna verkaufte weltweit mehr Alben als das Dorfmädchen, das mit 13 älteren Brüdern und Schwestern in der frankokanadischen Provinz aufgewachsen ist.

Ihr Bruder Michel war es, der 1981 ein Demoband seiner kleinen Schwester an den Musikmanager René Angélil schickte. Den Namen hatte er auf der Rückseite einer Ginette-Reno-Platte gelesen. Angélil war hin und weg von dem, was er da hörte: Von heute auf morgen nahm der damals 38-Jährige mehrere Hypotheken auf sein Haus auf, um «La voix du bon Dieu» die erste Platte der Mademoiselle zu finanzieren. Mit Erfolg: In Quebec wurde das 13-jährige Gesangswunder sofort zum Star, dessen Karriere von Highlights inzwischen nur so gepflastert ist.

Eine Kanadierin siegt für die Schweiz

Eines der ersten war zweifellos ihr Sieg beim 33. Eurovision Song Contest in Dublin: Mit nur einem Punkt Vorsprung vor Grossbritanniens Scott Fitzgerald holte Céline Dion den Sieg für die Schweiz. «Ne Partez Pas Sans Moi», der Siegertitel aus der Feder von Atilla Sereftug und Nella Martinetti, sollte der bis dato letzte Grandprix-Abräumer in französischer Sprache werden.

Dass die Zeichen auf sprachlichen Wandel standen, erkannten auch Céline Dion und ihr Team: Nach acht französischsprachigen Alben veröffentlichte die Sängerin 1990 mit «Unison» ihre erste englische Platte, die allein in Nordamerika achtmal mit Platin veredelt wurde. Seither mischt die 1,71 Meter grosse Entertainerin regelmässig in den Charts aller Herren Länder mit: Ob mit Covern wie «The Power of Love» (1994), Schmachtballaden wie «Because You Loved Me» (1996), Pophits wie «I Drove All Night» (2003) oder Duetten wie «I'm Your Angel» (1998) mit R. Kelly. Und dann wäre da natürlich noch ihr Superhit. Der, den sie eigentlich gar nicht singen wollte.

Welthit wider Willen

«Schande über mich, aber mir gefiel ‹My Heart Will Go On› nicht», gestand Céline Dion 2013 in der Talkshow von Larry King. Dass sie den später oscarprämierten «Titanic»-Titelsong 1997 doch aufnahm, ist allein der Überzeugungsarbeit von René Angélil zu verdanken. «Genau deswegen gibt es Manager: Künstler sollten nicht alles allein entscheiden», meinte Dion rückblickend.

Dabei war Angélil inzwischen längst mehr als ihr Manager: Nachdem sie ihre Beziehung lange geheim gehalten hatten, gaben sich die beiden 1994 das Ja-Wort. Drei Söhne krönten das Glück des Paares: Réne Charles kam 2001 zur Welt, 2010 die Zwillinge Nelson und Eddy. «Ich liebe es zu singen, aber zu Mutter sein ist das grösste Geschenk, das das Leben mir gemacht hat», weiss die Diva.

Ihre schwersten Stunden

Im Gegenzug jedoch hielt das Leben auch schwere Schicksalsschläge für die dreifache Mutter bereit: Am 14. Januar 2016 erlag der Ehemann, der fast ihr ganzes Leben lang an ihrer Seite stand, einem Krebsleiden. Zwei Tage später verstarb ihr älterer Bruder, ebenfalls an Krebs. «Auch wenn man es erwartet, man ist nicht darauf vorbereitet, wenn es passiert», sagte sie einige Monate danach unter Tränen in «Good Morning America».

Unterkriegen liess sich die vom Schicksal geprüfte Powerfrau jedoch nicht: Zwei Monate nach dem schweren Verlust stand sie wieder in Las Vegas auf der Bühne, weil ihr René es so wollte. Inzwischen ist sie munter dabei, sich neu zu erfinden - als Modeikone. War die Céline Dion zuvor nie durch grosse Stilexperimente aufgefallen, zeigte sie sich im vergangenen Jahr mutig und stylisch wie nie. Die Mode helfe ihr, ihrer Trauer beizukommen, verriet ihr neuer Stylist Law Roach der «Vanity Fair». Es scheint zu funktionieren: «Es ist nie zu spät, sich gut zu fühlen und als bestangezogene Frau zu gelten», erklärte die Witwe jüngst selbstbewusst in «Stellar». Und 50 ist ja sowieso das neue 40.

Star-Flash
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