Die Zwangsversteigerung von zahlreichen Trophäen und Erinnerungsstücken des deutschen Tennis-Idols Boris Becker hat 765'000 Euro eingebracht.
Am teuersten wurde eine vom Edel-Juwelier Tiffany hergestellte Replik aus Silber des US-Open-Pokals von 1989 versteigert, wie Beckers Insolvenzverwalter am Donnerstag mitteilte.
Sie wurde demnach für 167'000 Euro verkauft. Mit dem Erlös soll ein Teil der Schulden Beckers beglichen werden. Nach Schätzungen des Insolvenzverwalters könnten sich die Schulden des 51-Jährigen auf knapp 56 Millionen Euro belaufen.
Zum Verkauf standen insgesamt 82 Objekte, darunter neben mehreren Trophäen auch Tennisschläger, Fotos, Uhren sowie ein «Bambi» des einstigen Weltranglisten-Ersten. An der Online-Versteigerung durch das britische Auktionshaus Wyles Hardy beteiligten sich 495 Bieter aus 32 Ländern.
Becker war 2017 von einem Konkursgericht in London wegen unbeglichener Schulden für zahlungsunfähig erklärt worden. Die Auktion sollte bereits vor einem Jahr stattfinden, doch wurde sie damals auf Veranlassung Beckers vorläufig gestoppt.
Diplomatische Immunität
Der dreifache Wimbledon-Sieger erklärte, er geniesse diplomatische Immunität. Er sei zum Sport-Attaché der Vertretung der Zentralafrikanischen Republik bei der EU in Brüssel berufen worden.
Das Aussenministerium des afrikanischen Staates sprach aber von einer Fälschung. Im Dezember kündigte Becker dann an, er mache nicht länger einen Diplomatenstatus geltend. Damit wurde der Weg frei für die Zwangsversteigerung.
Boris Becker hatte während seiner aktiven Zeit 49 Turniersiege davongetragen, darunter sechs Grand Slams, und dabei Preisgelder von insgesamt 22 Millionen Euro kassiert.
Unter anderem seine teure Scheidung von seiner ersten Frau Barbara Feltus, Ärger mit dem Fiskus sowie eine Reihe von Fehlinvestitionen trieben ihn 2017 in die Privatinsolvenz. Heute konzentriert sich Becker auf seine Tennis-Aktivitäten, darunter vor allem als Kommentator.
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