Postnatale Depression Gisele Bündchen litt unter ihren Brüsten

mit/dpa

28.9.2018

Gisele Bündchen mit ihrem Mann Tom Brady an der diesjährigen Met Gala in New York.
Gisele Bündchen mit ihrem Mann Tom Brady an der diesjährigen Met Gala in New York.
Bild: Getty Images

Das brasilianische Model Gisele Bündchen zählt zu den schönsten Frauen der Welt. Die 38-Jährige verdiente zu Spitzenzeiten bis zu 44 Millionen Dollar –pro Jahr. Nun hat sie eine Autobiographie geschrieben.

Im Buch mit dem pathetischen Titel «Lessons: My Path to a Meaningful Life» enthüllt die zweifache Mutter, dass sie nach den beiden Geburten und dem Abstillen ihrer beiden Kinder Benjamin (8) und Vivian (5) sehr unter ihren Brüsten gelitten habe. Sie liess sie sich operieren –und bereute den Eingriff fast unmittelbar.

In einem Interview mit der US-Zeitschrift «People» erzählt sie: «Ich wurde immer wegen meines Körpers gefeiert und ich hatte das Gefühl, dass die Leute Erwartungen mir gegenüber hatten, die ich nicht erfüllen konnte. Ich fühlte mich verletzlich. Ich kann trainieren, ich kann mich gesund ernähren, aber ich kann nicht die Tatsache ändern, dass meine Kinder die linke Brust mehr mochten als die rechte. Alles was ich wollte, war, dass sie gleich gross sind und die Leute aufhören, Kommentare deswegen abzugeben.»

Gisele Bündchen an der Met Gala 2017. Sie hielt sich nach dem Eingriff gerne bedeckt.
Gisele Bündchen an der Met Gala 2017. Sie hielt sich nach dem Eingriff gerne bedeckt.
Bild: Getty Images

Der Eingriff 2015 schien logisch, in ihrer Biografie allerdings erinnert sie sich an den Moment nach dem Eingriff, als sie aus der Narkose erwacht: «Was habe ich getan? Ich fühlte mich, als würde ich in einem Körper leben, den ich nicht kannte. Im ersten Jahr trug ich weite Baggy-Kleidung, weil ich mich so unwohl fühlte.»

Mutter zu werden, war ein Schock

Auch mit der Doppelrolle als Topmodel und Mutter habe sie anfänglich sehr zu kämpfen gehabt. «Als ich Mutter wurde, verlor ich mich irgendwie selbst. Es war, als ob ein Teil von mir starb», erzählte sie dem US-Magazin «People».

«Ich war dieser sehr unabhängige Mensch. Es ging nur um mich. Aber jetzt hatte ich dieses kleine Wesen, und plötzlich hatte ich das Gefühl, ich könnte nichts anderes machen und das war sehr hart für mich. Alles was ich jemals wollte, war eine Mutter zu sein, aber wenn man es dann wirklich erlebt, ist es ein Schock», schilderte Bündchen ihren inneren Konflikt.

Besonders problematisch sei für sie der Spagat zwischen Familie und Karriere gewesen: «Ich hatte all diese grauenvollen, selbst auferlegten Schuldgefühle. Ich dachte, was für eine furchtbare Mutter ich sei, wenn ich mein Kind auch nur für einen Tag verlasse.»

Sie gab im Gespräch mit dem US-Magazin auch zu bedenken, dass hübsche Menschen nicht weniger unter Selbstzweifel litten als andere. Schon früher habe sie an Panikattacken gelitten und oft mit sich und dem Leben gehadert: «Ich habe Kette geraucht, trank jeden Tag eine Flasche Wein.»

Phasenweise sei es so schlimm gewesen, dass sie sogar an Selbstmord dachte. Schliesslich suchte sie Hilfe bei einem Arzt und fand mit dessen Hilfe zu einem gesunden Lebensstil und einem ausgeglichenen Leben zurück. Und auch ihr Mann Tom Brady, mit dem sie seit 2008 verheiratet ist,  half ihr in den schwierigen Zeiten voller Selbstzweifel: «Er sagte einfach 'Ich liebe dich, komme was wolle.' und sagte mir, dass ich wunderschön sei.»


Gisele Bündchen: Lessons. My Path to a Meaningful Life. Erscheint am 02. Oktober im Penguin Verlag, 240 Seiten. ISBN 978-0-525-53864-6, 29.90 Fr

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