Die «Step Up»-Filme, «Battle Of The Year», «B-Girl» und «Boogie Town»: Tanzfilme bewegten sich in den letzten Jahren meistens zu Hip-Hop-Beats und/oder spielten auf der Strasse. Bleibenden Eindruck haben die wenigsten dieser Filme hinterlassen - ganz im Gegensatz zu diesen Klassikern ... Wir zeigen die 30 besten Tanzfilme aller Zeiten!
Den Inhalt - toter Bruder, kämpfende Studentenverbindungen, persönlicher Neuanfang - kann man getrost vernachlässigen. Bei «Stomp the Yard» (2007) gehts vor allem um fette Beats, heisse Moves und krasse Battles. Und man kommt beim Ansehen zwangsläufig zu der Einsicht, etwas für seine Körperbeherrschung tun zu müssen.
Die Juilliard School in New York kommt gefühlt in jedem zweiten Tanzfilm vor. Auch Sara Johnson (Julia Stiles, hier mit Sean Patrick Thomas) will an einem Vortanzen der Eliteschule teilnehmen. Typischer als «Save the Last Dance» (2001) kann ein Tanzfilm nicht sein: Kitsch, Konflikte und ein Liebesdrama lassen Mädchenherzen höherschlagen.
Ein hartes Jahr lang will sich die Balletttänzerin Jody (Amanda Schull) nur auf die grosse, alles entscheidende Tanzgala vorbereiten. Doch schon bald entwickelt das süsse Mädchen eine zweite grosse Leidenschaft. Viel Tanz, viel Drama: Das ist «Center Stage» (2000).
Honey (Jessica Alba, Mitte) gibt in einer Tanzschule den Ghetto-Kids aus der Nachbarschaft Hip-Hop-Unterricht. Cameos bekannter Stars wie Missy Elliott und eine meist bauchfreie Hauptdarstellerin machten den Film «Honey» (2003) zu etwas Besonderem, auch wenn die Handlung keineswegs revolutionär war.
New York, Anfang der 80er-Jahre - die Hip-Hop-Kultur ist noch ein Baby, doch das urbane Lebensgefühl ändert sich bereits merklich. «Beat Street» (1984) war einer der ersten Filme, die sich mit dem neuen Jugendphänomen beschäftigten: Es geht um eine grosse Party, es geht um Breakdance-Battles, und es geht um die ersten Versuche, die neue Kunst zu kommerzialisieren.
Bunt. Laut. Hysterisch. Wer die ersten fünf Minuten von «Mamma Mia!» nicht erträgt, der dürfte auch mit dem Rest Schwierigkeiten haben. Alle anderen können sich einfach mitreissen lassen von der Verfilmung des ABBA-Musicals: Jeder freie Bootssteg wird zu Tanzeinlagen genutzt, Meryl Streep entpuppt sich als junge Hupfdohle, und gesungen wird sowieso fast immer.
«Footloose» (1984) löste den grössten Tanzboom seit «Grease» aus und brachte den Darstellern Lori Singer und Kevin Bacon den Durchbruch. Die beiden wollen den stickigen puritanischen Geist aus der Kleinstadt Bomont vertreiben und proben mit lockerer Hüfte den Aufstand gegen ein 120 Jahre altes Tanzverbot. Der Film basiert übrigens auf einer wahren Geschichte.
Der Draufgänger Tyler (Channing Tatum, Mitte) wird zu Sozialstunden in einer Ballettschule verdonnert und bringt einer braven Tanzmaus heisse Hip-Hop-Moves bei. Allein dafür, dass «Step Up» (2006) Channing Tatum berühmt machte, ist dem Film nicht genug zu danken ...
Sonst hätte man Channing Tatum (rechts) vielleicht nie als Stripper gesehen. Zugegeben, «Magic Mike» (2012) ist kein oscarprämiertes Meisterwerk. Der Film hat andere Qualitäten. Neben Tatum den nicht minder durchtrainierten Matthew McConaughey (Mitte) zum Beispiel. Auch der zweite Teil, «Magic Mike XXL» von 2015, ist durchaus, naja, sehenswert.
Prächtige Kulissen, fabelhafte Abenteuer, eine zuckersüsse Hauptdarstellerin und grossartige Tanzszenen: Man weiss bei «Mary Poppins» (1964) gar nicht, wo man mit dem Schwärmen anfangen soll. Das Disney-Musical mit Julie Andrews und Dick Van Dyke ist einfach superkalifragilistischexpiallegetisch. Ob das auf die Neuauflage «Mary Poppins Returns» zutrifft, die Ende des Jahres in die Kinos kommen soll?
Nie von «Du sollst mein Glücksstern sein» gehört, einem der populärsten Tanzfilme überhaupt? Versuchen wir's mal mit dem Originaltitel: «Singin' In The Rain» (1952). Eine ironische Geschichte um zwei Stummfilmstars, die in der neuen Tonfilmära stranden, bietet den Rahmen für legendäre Tanzszenen mit Hauptdarsteller und Choreograf Gene Kelly und Debbie Reynolds.
Auch Deutschland kann Tanzfilme. Wenn Wim Wenders beteiligt ist, sogar richtig gute, obwohl «Pina» (2011) eigentlich eine Dokumentation und kein Spielfilm ist. Im Zentrum stehen verschiedene Ausschnitte aus Tanztheater-Stücken von Pina Bausch. Dafür gabs 2012 eine Oscarnominierung im Bereich «Dokumentation».
Nach ihrem äusserst erfolgreichen Debüt im ZDF-Weihnachtsprogramm schaffte es die süsse Ballerina «Anna» 1988 auch ins Kino. Die von Sylvia Seidel gespielte Tanzfee steht vor einer grossen Karriere als Tänzerin in New York. Doch zuvor muss sie sich entscheiden, ob sie in ihren Tanzpartner David oder noch in ihren gelähmten Freund Rainer verliebt ist.
Heimlich geht Billy Elliot (Jamie Bell) zum Ballettunterricht statt zum Boxen. Irgendwann kommt ihm sein Vater auf die Schliche und tobt. Tanzen entspricht nicht seinen Vorstellungen von Maskulinität. Mit seiner anrührenden Darstellung des kleinen Billy tanzte sich Jamie Bell 2000 in die Herzen der Zuschauer.
Tanz, Musik und gute Laune: «Hairspray», das Remake des gleichnamigen Kulttrashstreifens von John Waters (1988), ist ein mitreissendes Glitzer-Musical im Sixties-Look mit entwaffnend-naiven Weltverbesserungsvorschläge - und einem John Travolta der auch als üppige Mutter seinen goldenen Hüftschwung bewahrt hat.
1,2 Milliarden Zuschauer, fünf Oscars und Scharen von Touristen, die das Salzburger Land besuchten, um den Mondsee zu sehen: «The Sound of Music - Meine Lieder, meine Träume» (1965) war ein weltweites Phänomen. Nicht zuletzt wegen der bezaubernden Julie Andrews, die als musikalisches Kindermädchen einen strengen Deutschen (Christopher Plummer) zu mehr Lockerheit verführte.
Im «Chicago» der 20er-Jahre träumt sich Aschenputtel Roxie Hart (Renée Zellweger) aus der Ferne auf die Bretter, die eines Tages ihre Welt bedeuten sollen. Dummerweise tötet sie vorher ihren Freund - und landet im Frauenknast, der fortan zur grossen Musical- und Tanz-Bühne wird.
Was wäre besser als Tanzfilm geeignet als eine Geschichte über den berüchtigten Amüsiertempel «Moulin Rouge» (2001) in Paris? Das Musical mit Nicole Kidman und Ewan McGregor lässt die Pariser Bohème um 1900 wieder aufleben. Das Besondere: Neben klassischer Filmmusik wurden Elemente aus aktuellen Pop- und Rock-Songs verwendet und mit ekstatischen Tanzeinlagen vermengt. Très bien.
Regisseur Baz Luhrmann bewies schon in seinem Erstlingswerk «Strictly Ballroom - Die gegen alle Regeln tanzen» (1992), dass er ein Meister kraftvoller Bilder und atemberaubender Schnitte ist. Die Story mag banal sein - Tanzrebell erfindet eigene Schritte und bekommt eins auf den Deckel -, die schillernde und parodistische Darstellung des Milieus ist umwerfend.
Mit «Saturday Night Fever» (1977) machte John Travolta seine Tanz-Moves weltbekannt. Der Film zeigt das Feeling der Disco-Ära aus der Perspektive eines jungen New Yorkers aus Brooklyn. Die Filmmusik der Bee Gees mit Titeln wie «Stayin' Alive», «Night Fever» und «How Deep Is Your Love» gehört zu den meistverkauften Soundtracks aller Zeiten.
Noch mal John Travolta, noch mal Ende der 1970er: In der Zeit war der Schauspieler (hier mit Olivia Newton-John) ein absoluter Superstar. Diesen Status untermauerte er mit der Musical-Verfilmung «Grease». Der Film romantisiert die späten 1950er Jahre in den USA. Es geht um: Rock'n'Roll, Highschool, Football, Autos, Mädchen und viel Pomade.
Okay, «Raumpatrouille Orion» ist kein klassischer Tanzfilm. Noch nicht mal ein richtiger Film, sondern nur der fürs Kino aufbereitete Zusammenschnitt des Versuchs, eine deutsche Sci-Fi-Serie (1966) zu produzieren. Aber immerhin gabs darin die unglaublichsten Tänze zu sehen, die man sich für die Zukunft vorstellen konnte. Völlig abgefahren!
Dank Star-Lords Mixtape haben die Superhelden der Zukunft immer die passenden Grooves dabei: Die Eröffnungssequenz von «Guardians of The Galaxy Vol. 2» ist die beste Tanzszene, die das Universum je gesehen hat. Obwohl nur ein Baumsteckling die Hüften schwingt: Aber Baby-Groot ist eine intergalaktische Offenbarung.
Jeder, wirklich jeder wollte so tanzen wie John Travolta und Uma Thurman: Die beiden legten in Quentin Tarantinos «Pulp Fiction» (1994) den wohl kultigsten Tanz der Filmgeschichte aufs Parkett.
Für Natalie Portman war «Black Swan» (2011) ein Glücksgriff: Die Schauspielerin gewann für ihre Rolle in der Mischung aus Musical und Thriller den Oscar und den Golden Globe. Auch wenn Portman bei vielen der entscheidenden Szenen geschummelt haben und von einer Profi-Tänzerin gedoubelt worden sein soll, ist «Black Swan» ein herausragender Tanzfilm.
Abfeiern mit den ganz Grossen: Die «Blues Brothers» (1980) Elwood (Dan Aykroyd, links) und Jake (John Belushi, rechts) treffen auf der Rekrutierungstour für ihre Band auf die grossen Stars des Musikbusiness. Neben Aretha Franklin, James Brown, Cab Calloway und John Lee Hooker durfte auch Ray Charles (zweiter von links) einen Hit zum Besten geben.
Die New Yorker Romeo-und-Julia-Geschichte «West Side Story» erhielt 1962 stolze zehn Oscars, was ihn zu einem der höchstdekorierten Werke in der Filmgeschichte machte. Nicht zuletzt Leonard Bernsteins fantastische Musik trug dazu bei, dass der Film Kultstatus erreichte.
Ein Transvestiten-Doktor, eine transsexuelle Partygesellschaft, Meat Loaf als Motorrad-Rocker und ein junges Spiesserpärchen, das die Zügellosigkeit für sich entdeckt: «The Rocky Horror Picture Show» (1975) ist eine wüste Anmache: unmoralisch, vulgär, kitschig und bunt. Mit dem «Time Warp» gibts einen 1A-Gesellschaftstanz Schritt für Schritt erklärt.
Im bravourösen Filmmusical «La La Land» (2016) tanzen sich Emma Stone und Ryan Gosling die Seele aus dem Leib. Technisch nicht so perfekt wie Ginger Rogers und Fred Astaire, aber mit demselben Herzblut: Sie lassen das klassische Hollywood auferstehen und geben der Traumfabrik eine Zukunft.
«Mein Baby gehört zu mir!»: Eine Auflistung der besten Tanzfilme ohne «Dirty Dancing» mit Jennifer Grey und Patrick Swayze? Unvorstellbar! Schliesslich sind Baby und Johnny seit über 30 Jahren das legendärste Tanz- und Liebespaar der Kinowelt. Und wer träumt nicht davon, nur einmal die berühmte Hebefigur am Ende zu stehen?
Schwingt die Hüften! Die 30 besten Tanzfilme und -szenen aller Zeiten
Die «Step Up»-Filme, «Battle Of The Year», «B-Girl» und «Boogie Town»: Tanzfilme bewegten sich in den letzten Jahren meistens zu Hip-Hop-Beats und/oder spielten auf der Strasse. Bleibenden Eindruck haben die wenigsten dieser Filme hinterlassen - ganz im Gegensatz zu diesen Klassikern ... Wir zeigen die 30 besten Tanzfilme aller Zeiten!
Den Inhalt - toter Bruder, kämpfende Studentenverbindungen, persönlicher Neuanfang - kann man getrost vernachlässigen. Bei «Stomp the Yard» (2007) gehts vor allem um fette Beats, heisse Moves und krasse Battles. Und man kommt beim Ansehen zwangsläufig zu der Einsicht, etwas für seine Körperbeherrschung tun zu müssen.
Die Juilliard School in New York kommt gefühlt in jedem zweiten Tanzfilm vor. Auch Sara Johnson (Julia Stiles, hier mit Sean Patrick Thomas) will an einem Vortanzen der Eliteschule teilnehmen. Typischer als «Save the Last Dance» (2001) kann ein Tanzfilm nicht sein: Kitsch, Konflikte und ein Liebesdrama lassen Mädchenherzen höherschlagen.
Ein hartes Jahr lang will sich die Balletttänzerin Jody (Amanda Schull) nur auf die grosse, alles entscheidende Tanzgala vorbereiten. Doch schon bald entwickelt das süsse Mädchen eine zweite grosse Leidenschaft. Viel Tanz, viel Drama: Das ist «Center Stage» (2000).
Honey (Jessica Alba, Mitte) gibt in einer Tanzschule den Ghetto-Kids aus der Nachbarschaft Hip-Hop-Unterricht. Cameos bekannter Stars wie Missy Elliott und eine meist bauchfreie Hauptdarstellerin machten den Film «Honey» (2003) zu etwas Besonderem, auch wenn die Handlung keineswegs revolutionär war.
New York, Anfang der 80er-Jahre - die Hip-Hop-Kultur ist noch ein Baby, doch das urbane Lebensgefühl ändert sich bereits merklich. «Beat Street» (1984) war einer der ersten Filme, die sich mit dem neuen Jugendphänomen beschäftigten: Es geht um eine grosse Party, es geht um Breakdance-Battles, und es geht um die ersten Versuche, die neue Kunst zu kommerzialisieren.
Bunt. Laut. Hysterisch. Wer die ersten fünf Minuten von «Mamma Mia!» nicht erträgt, der dürfte auch mit dem Rest Schwierigkeiten haben. Alle anderen können sich einfach mitreissen lassen von der Verfilmung des ABBA-Musicals: Jeder freie Bootssteg wird zu Tanzeinlagen genutzt, Meryl Streep entpuppt sich als junge Hupfdohle, und gesungen wird sowieso fast immer.
«Footloose» (1984) löste den grössten Tanzboom seit «Grease» aus und brachte den Darstellern Lori Singer und Kevin Bacon den Durchbruch. Die beiden wollen den stickigen puritanischen Geist aus der Kleinstadt Bomont vertreiben und proben mit lockerer Hüfte den Aufstand gegen ein 120 Jahre altes Tanzverbot. Der Film basiert übrigens auf einer wahren Geschichte.
Der Draufgänger Tyler (Channing Tatum, Mitte) wird zu Sozialstunden in einer Ballettschule verdonnert und bringt einer braven Tanzmaus heisse Hip-Hop-Moves bei. Allein dafür, dass «Step Up» (2006) Channing Tatum berühmt machte, ist dem Film nicht genug zu danken ...
Sonst hätte man Channing Tatum (rechts) vielleicht nie als Stripper gesehen. Zugegeben, «Magic Mike» (2012) ist kein oscarprämiertes Meisterwerk. Der Film hat andere Qualitäten. Neben Tatum den nicht minder durchtrainierten Matthew McConaughey (Mitte) zum Beispiel. Auch der zweite Teil, «Magic Mike XXL» von 2015, ist durchaus, naja, sehenswert.
Prächtige Kulissen, fabelhafte Abenteuer, eine zuckersüsse Hauptdarstellerin und grossartige Tanzszenen: Man weiss bei «Mary Poppins» (1964) gar nicht, wo man mit dem Schwärmen anfangen soll. Das Disney-Musical mit Julie Andrews und Dick Van Dyke ist einfach superkalifragilistischexpiallegetisch. Ob das auf die Neuauflage «Mary Poppins Returns» zutrifft, die Ende des Jahres in die Kinos kommen soll?
Nie von «Du sollst mein Glücksstern sein» gehört, einem der populärsten Tanzfilme überhaupt? Versuchen wir's mal mit dem Originaltitel: «Singin' In The Rain» (1952). Eine ironische Geschichte um zwei Stummfilmstars, die in der neuen Tonfilmära stranden, bietet den Rahmen für legendäre Tanzszenen mit Hauptdarsteller und Choreograf Gene Kelly und Debbie Reynolds.
Auch Deutschland kann Tanzfilme. Wenn Wim Wenders beteiligt ist, sogar richtig gute, obwohl «Pina» (2011) eigentlich eine Dokumentation und kein Spielfilm ist. Im Zentrum stehen verschiedene Ausschnitte aus Tanztheater-Stücken von Pina Bausch. Dafür gabs 2012 eine Oscarnominierung im Bereich «Dokumentation».
Nach ihrem äusserst erfolgreichen Debüt im ZDF-Weihnachtsprogramm schaffte es die süsse Ballerina «Anna» 1988 auch ins Kino. Die von Sylvia Seidel gespielte Tanzfee steht vor einer grossen Karriere als Tänzerin in New York. Doch zuvor muss sie sich entscheiden, ob sie in ihren Tanzpartner David oder noch in ihren gelähmten Freund Rainer verliebt ist.
Heimlich geht Billy Elliot (Jamie Bell) zum Ballettunterricht statt zum Boxen. Irgendwann kommt ihm sein Vater auf die Schliche und tobt. Tanzen entspricht nicht seinen Vorstellungen von Maskulinität. Mit seiner anrührenden Darstellung des kleinen Billy tanzte sich Jamie Bell 2000 in die Herzen der Zuschauer.
Tanz, Musik und gute Laune: «Hairspray», das Remake des gleichnamigen Kulttrashstreifens von John Waters (1988), ist ein mitreissendes Glitzer-Musical im Sixties-Look mit entwaffnend-naiven Weltverbesserungsvorschläge - und einem John Travolta der auch als üppige Mutter seinen goldenen Hüftschwung bewahrt hat.
1,2 Milliarden Zuschauer, fünf Oscars und Scharen von Touristen, die das Salzburger Land besuchten, um den Mondsee zu sehen: «The Sound of Music - Meine Lieder, meine Träume» (1965) war ein weltweites Phänomen. Nicht zuletzt wegen der bezaubernden Julie Andrews, die als musikalisches Kindermädchen einen strengen Deutschen (Christopher Plummer) zu mehr Lockerheit verführte.
Im «Chicago» der 20er-Jahre träumt sich Aschenputtel Roxie Hart (Renée Zellweger) aus der Ferne auf die Bretter, die eines Tages ihre Welt bedeuten sollen. Dummerweise tötet sie vorher ihren Freund - und landet im Frauenknast, der fortan zur grossen Musical- und Tanz-Bühne wird.
Was wäre besser als Tanzfilm geeignet als eine Geschichte über den berüchtigten Amüsiertempel «Moulin Rouge» (2001) in Paris? Das Musical mit Nicole Kidman und Ewan McGregor lässt die Pariser Bohème um 1900 wieder aufleben. Das Besondere: Neben klassischer Filmmusik wurden Elemente aus aktuellen Pop- und Rock-Songs verwendet und mit ekstatischen Tanzeinlagen vermengt. Très bien.
Regisseur Baz Luhrmann bewies schon in seinem Erstlingswerk «Strictly Ballroom - Die gegen alle Regeln tanzen» (1992), dass er ein Meister kraftvoller Bilder und atemberaubender Schnitte ist. Die Story mag banal sein - Tanzrebell erfindet eigene Schritte und bekommt eins auf den Deckel -, die schillernde und parodistische Darstellung des Milieus ist umwerfend.
Mit «Saturday Night Fever» (1977) machte John Travolta seine Tanz-Moves weltbekannt. Der Film zeigt das Feeling der Disco-Ära aus der Perspektive eines jungen New Yorkers aus Brooklyn. Die Filmmusik der Bee Gees mit Titeln wie «Stayin' Alive», «Night Fever» und «How Deep Is Your Love» gehört zu den meistverkauften Soundtracks aller Zeiten.
Noch mal John Travolta, noch mal Ende der 1970er: In der Zeit war der Schauspieler (hier mit Olivia Newton-John) ein absoluter Superstar. Diesen Status untermauerte er mit der Musical-Verfilmung «Grease». Der Film romantisiert die späten 1950er Jahre in den USA. Es geht um: Rock'n'Roll, Highschool, Football, Autos, Mädchen und viel Pomade.
Okay, «Raumpatrouille Orion» ist kein klassischer Tanzfilm. Noch nicht mal ein richtiger Film, sondern nur der fürs Kino aufbereitete Zusammenschnitt des Versuchs, eine deutsche Sci-Fi-Serie (1966) zu produzieren. Aber immerhin gabs darin die unglaublichsten Tänze zu sehen, die man sich für die Zukunft vorstellen konnte. Völlig abgefahren!
Dank Star-Lords Mixtape haben die Superhelden der Zukunft immer die passenden Grooves dabei: Die Eröffnungssequenz von «Guardians of The Galaxy Vol. 2» ist die beste Tanzszene, die das Universum je gesehen hat. Obwohl nur ein Baumsteckling die Hüften schwingt: Aber Baby-Groot ist eine intergalaktische Offenbarung.
Jeder, wirklich jeder wollte so tanzen wie John Travolta und Uma Thurman: Die beiden legten in Quentin Tarantinos «Pulp Fiction» (1994) den wohl kultigsten Tanz der Filmgeschichte aufs Parkett.
Für Natalie Portman war «Black Swan» (2011) ein Glücksgriff: Die Schauspielerin gewann für ihre Rolle in der Mischung aus Musical und Thriller den Oscar und den Golden Globe. Auch wenn Portman bei vielen der entscheidenden Szenen geschummelt haben und von einer Profi-Tänzerin gedoubelt worden sein soll, ist «Black Swan» ein herausragender Tanzfilm.
Abfeiern mit den ganz Grossen: Die «Blues Brothers» (1980) Elwood (Dan Aykroyd, links) und Jake (John Belushi, rechts) treffen auf der Rekrutierungstour für ihre Band auf die grossen Stars des Musikbusiness. Neben Aretha Franklin, James Brown, Cab Calloway und John Lee Hooker durfte auch Ray Charles (zweiter von links) einen Hit zum Besten geben.
Die New Yorker Romeo-und-Julia-Geschichte «West Side Story» erhielt 1962 stolze zehn Oscars, was ihn zu einem der höchstdekorierten Werke in der Filmgeschichte machte. Nicht zuletzt Leonard Bernsteins fantastische Musik trug dazu bei, dass der Film Kultstatus erreichte.
Ein Transvestiten-Doktor, eine transsexuelle Partygesellschaft, Meat Loaf als Motorrad-Rocker und ein junges Spiesserpärchen, das die Zügellosigkeit für sich entdeckt: «The Rocky Horror Picture Show» (1975) ist eine wüste Anmache: unmoralisch, vulgär, kitschig und bunt. Mit dem «Time Warp» gibts einen 1A-Gesellschaftstanz Schritt für Schritt erklärt.
Im bravourösen Filmmusical «La La Land» (2016) tanzen sich Emma Stone und Ryan Gosling die Seele aus dem Leib. Technisch nicht so perfekt wie Ginger Rogers und Fred Astaire, aber mit demselben Herzblut: Sie lassen das klassische Hollywood auferstehen und geben der Traumfabrik eine Zukunft.
«Mein Baby gehört zu mir!»: Eine Auflistung der besten Tanzfilme ohne «Dirty Dancing» mit Jennifer Grey und Patrick Swayze? Unvorstellbar! Schliesslich sind Baby und Johnny seit über 30 Jahren das legendärste Tanz- und Liebespaar der Kinowelt. Und wer träumt nicht davon, nur einmal die berühmte Hebefigur am Ende zu stehen?
Tanzen verbindet - die Tänzer natürlich, aber auch Menschen, die ihnen dabei zuschauen. Zum Beispiel im Kino. Hier sind die 30 besten Tanzfilme aller Zeiten!
Vor 31 Jahren machten sich Baby und Johnny in «Dirty Dancing» (1987) mit dem Mambo unsterblich. Aber sie sind nicht die einzigen, die im Kino Ballett, Disco, Hip-Hop und Tango tanzten, auf grossen Bühnen oder in dreckigen Strassen: In der Galerie zeigen wir Ihnen die 30 besten Tanzfilme aller Zeiten.
Passend dazu: Der Filmklassiker «Footloose» läuft am Samstag, 8. September, um 20.15 Uhr auf S1. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.
Die Kino-Highlights im September
Die Kino-Highlights im September
Im September kommt was auf uns zu - mörderische Monster, verliebte Teenager und heldenhafte Mütter.
Für Cyril (Aaron Hilmer) ist klar: Roxy (Luna Wedler) ist «Das schönste Mädchen der Welt». Chancen rechnet er sich wegen seiner grossen Nase aber nicht aus.
Darum hilft er dem nicht ganz so hellen Rick (Damian Hardung) dabei, Roxys Herz zu erobern, bevor es dem schlimmsten Aufreisser der Schule gelingt.
Die modernde Variante des «Cyrano de Bergerac» kommt am 6. September in die Kinos.
Warum zieht ein junger Schweizer in einen weit entfernten Krieg? Für Filmemacherin Anja Kofmel eine sehr persönliche Frage: Im Mittelpunkt ihrer Dokumentation «Chris The Swiss» (ab 13. September) steht ihr eigener Cousin.
Chris ging während des Jugoslawienkriegs als Berichterstatter ins Krisengebiet - und starb 1992 als Soldat an der Front.
Mit vielen Animationen, Originalaufnahmen und Interviews zeichnet die Dokumentation, die in Cannes Premiere feierte, den verhängnisvollen Weg des jungen Schweizers nach.
Da sind sie wieder: Die mörderischen Predator, die seit 1987 die Kinos heimsuchen, sind zurück auf der Erde.
Nur eine Truppe aus Ex-Soldaten, die von Quinn (Boyd Holbrook) angeführt wird, kann die ausserirdische Bedrohung aufhalten.
Am 13. September wüten «The Predator» wieder auf der Leinwand.
Das Besondere am Thriller «Searching»? Er wurde fast ausschliesslich aus der Kameraperspektive von Laptops und Smartphones gedreht.
David (John Cho) begibt sich auf die digitalen Spuren seiner Tochter, die seit einigen Tagen vermisst wird. Dabei entdeckt er, wie wenig er sie eigentlich kennt.
«Searching» (Start: 20. September) ist übrigens der erste Hollywood-Thriller, in dem ein asiatisch-stämmiger Schauspieler die Hauptrolle spielt: «Star Trek»-Darsteller John Cho.
In was für eine Welt ist Waisenjunge Lewis (Owen Vaccaro) da nur hereingeraten? Sein wunderlicher Onkel (Jack Black) entpuppt sich als Zauberer, seine Nachbarin (Cate Blanchett) als Hexe.
Im Haus von Onkel Jonathan (Jack Black) ist eine Uhr versteckt, die die Welt zerstören kann - und finstere Gestalten auf den Plan ruft.
«Das Haus der geheimnisvollen Uhren» startet am 20. September und basiert auf dem gleichnamigen Teenie-Gruselroman.
«Die Unglaublichen» sind wieder im Einsatz - zumindest eine von ihnen. Während Mama Parr als Elastigirl das Böse bekämpft, ...
... versucht sich Mr. Incredible als Hausmann. Wer hat da wohl den schwierigeren Job?
Pixar-Fans treffen ihre Lieblingshelden ab 27. September in «Die Unglaublichen 2» wieder.
Die schönsten Küsse der Filmgeschichte
Die schönsten Küsse der Filmgeschichte
Liebe lebt von zärtlichen Worten und Taten: Die Galerie präsentiert die schönsten Lippenbekenntnisse aus Kinoklassikern - passend zum Weltkusstag am 6. Juli.
Platz 20: Küssen muss nicht zwingend eine todernste Angelegenheit sein - es geht auch mit Humor. Vor allem, wenn Komödienspezialist Billy Wilder im Spiel ist. Dolores Rosedales und Tom Ewells passionierter Nahkampf im Sand in «Das verflixte 7. Jahr» (1955) ist eine Parodie auf eine andere berühmte Kussszene der Filmgeschichte: die aus dem Militärdrama «Verdammt in alle Ewigkeit» (1953).
Platz 19: Das US-Remake des Nouvelle-Vague-Klassikers «Ausser Atem» (1960) wäre wahrscheinlich längst in Vergessenheit geraten, hätten Richard Gere und Valerie Kaprisky in «Breathless» (1983) nicht diese ebenso akrobatische wie anmutige Kussszene gedreht.
Platz 18: Alfred Hitchcock verstand sich nicht nur auf Hochspannungsszenen, sondern auch auf die perfekte Inszenierung romantischer Zweisamkeit. In «Berüchtigt» (1946) fiel ihm das besonders leicht: Mit Cary Grant und Ingrid Bergman standen zwei der schönsten Leinwandstars ihrer Zeit vor seiner Kamera.
Platz 17: Spuckefäden und feuchte Zungenspiele in Nahaufnahme sind vielleicht nicht jedermanns Sache. Skandalregisseur Gaspar Noé wollte die Liebe aber eben unverkitscht und körperlich in Szene setzen. Das ist ihm in seinem Kunstporno «Love» (2015) auf beachtliche Weise gelungen.
Platz 16: Im französischen Kritikerliebling des Jahres 2012, «Blau ist eine warme Farbe», stürzen sich Adèle Exarchopoulos (links) und Léa Seydoux in eine Affäre ohne Hoffnung. Zärtlich, anrührend, leidenschaftlich und tragisch.
Platz 15: Das letzte Rätsel der Menschheit ist seit Martin Brests Fantasy-Schmachtdrama «Rendezvous mit Joe Black» (1998) gelöst. Der Tod ist ein charmanter Mann mit blendend weissen Zähnen und den Gesichtszügen von Brad Pitt. Ungezählte Stossseufzer hallten durch die Kinos, als Claire Forlani die Lippen des verliebten Sensenmanns berührte.
Platz 14: Zwei wunderschöne Menschen, selbstvergessen vor lauter Leidenschaft im Platzregen der Liebe: Natürlich wurden Hugh Jackman und Nicole Kidman am Ende von Baz Luhrmans Monumentalromanze «Australia» (2008) ein Paar. Und wie!
Platz 13: Im sonnendurchfluteten Thriller «Der Swimmingpool» (1969) spielten die Ex-Partner Alain Delon und Romy Schneider Szenen ihres vergangenen Liebesglücks nach. Knisternde Erotik in patschnassen Badetextilien. L'amour!
Platz 12: Mystery mit Mundkontakt: Laura Harring (links) verführt in «Mulholland Drive» (2001) als rätselhafte Fremde erst Naomi Watts und knutscht später wild enthemmt mit Melissa George (rechts). Die Inszenierung ist wie immer bei David Lynch hochgradig voyeuristisch. Und hochgradig wirkungsvoll.
Platz 11: Nanu, wer küsst denn da Charlton Heston? Es ist Kim Hunter, die im Schimpansenfell als Dr. Zira in «Planet der Affen» (1968) zarte Bande zur menschlichen Spezies knüpft. Affig? Nein, episch!
Platz 10: Wenn die Liebe kopfsteht ... Tobey Maguire und Kirsten Dunst liessen die Romantikfans im ersten «Spider-Man»-Film von Sam Raimi (2002) nicht hängen. Hinreissend schön anzuschauen, eine Tortur beim Dreh: Hauptdarsteller Maguire lief fortwährend der Regen in die Nase.
Platz 9: Küss mich, Cowboy! Jake Gyllenhaal (links) und Heath Ledger zeigten in Ang Lees Oscarerfolg «Brokeback Mountain» (2005), was Männerliebe wörtlich bedeutet. Ein grosser Tabubruch und ein grosses, ergreifendes Drama.
Platz 8: Cary Grant bezeichnete Grace Kelly einst als seine Lieblingsdarstellerin. «Sie verfügte über Gelassenheit», sagte er über seine Drehpartnerin aus Hitchcocks «Über den Dächern von Nizza» (1955). Das wirkte sich offenbar sehr vorteilhaft auf einen der schönsten Filmküsse aller Zeiten aus.
Platz 7: Fraglos einer der intimsten bilabialen Filmmomente und gewiss kein gefakter Kuss. Als Nicole Kidman und Tom Cruise in «Eyes Wide Shut» (1999) den Körperkontakt suchten, waren die beiden miteinander verheiratet. Und einzig Regisseur Stanley Kubrick befand sich beim Dreh mit ihnen im Raum.
Platz 6: «Ich schau' Dir in die Augen, Kleines» - selten waren Liebende so cool wie Humphrey Bogart als Rick und Ingrid Bergman als Ilsa in «Casablanca» (1942). Die berühmte Kussszene ist trotzdem - oder gerade deswegen - zum Dahinschmelzen.
Platz 5: Am Ende des turbulenten Klassikers «Frühstück bei Tiffany» (1961) liegen sich George Peppard und Audrey Hepburn doch noch in den Armen. Dazu auch hier ein sehr beliebtes Knutschambiente: prasselnder Regen.
Platz 4: Es gibt nie eine zweite Chance für die erste Liebe ... Millionen zumeist erwachsener Kinobesucher brach diese Erkenntnis das Herz. Anna Chlumsky und «Kevin allein zu Haus»-Darsteller Macaulay Culkin transportierten sie in «My Girl» (1991) auch einfach zu herzig.
Platz 3: Wollte man den idealen Filmkuss in Bronze giessen, so sähe er wahrscheinlich aus. Clark Gable und Vivien Leigh in «Vom Winde verweht» (1939) gelten eben nicht von ungefähr als Leinwandtraumpaar schlechthin.
Platz 2: Ein Wunder, dass der Eisberg, welcher der «Titanic» zum Verhängnis wurde, nicht geschmolzen ist im Angesicht dieser Liebenden ... Kate Winslet und Leonardo DiCaprio knutschten sich 1997 wechselseitig in eine Weltkarriere.
Platz 1: Zum Ende ein Abschiedskuss! Als der knuffige Ausserirdische «E.T.» (1982) in die Heimat zurück will, drückt Drew Barrymore ihm einen Schmatzer auf die Aliennase - und jedem, der kein Herz aus Stein hat, kräftig auf die Tränendrüse. Für uns der schönste Filmkuss aller Zeiten.
Zurück zur Startseite