Zwölf Jahre später Neue Netflix-Doku zum Fall Maddie: Die Eltern sind geschockt

Fabian Tschamper

15.3.2019

Entsetzt und hintergangen: So fühlen sich Maddies Eltern, Kate und Gerald McCann. Sie verweigerten die Mitarbeit an der Doku – gedreht wurde sie trotzdem.

In Grossbritannien herrscht bereits vor der Veröffentlichung von «Das Verschwinden von Madeleine McCann» grosse Aufregung. Das Mädchen wird seit dem 3. Mai 2007 vermisst, und jetzt rollt Netflix den rätselhaften Fall in acht Teilen noch einmal auf. Detailliert wird das spurlose Verschwinden aus einer portugiesischen Hotelanlage aufgearbeitet – allerdings ohne die Mitarbeit der Eltern.

Kate und Gerald McCann konnten der Produktion nur wenig abgewinnen, erklärt ein Sprecher gegenüber «The Guardian». Knapp zwölf Jahre nach dem tragischen Verschwinden Maddies ist die Suche nach der Wahrheit noch nicht zu Ende für die Eltern. Die Netflix-Sendung würde dabei indes auch nicht helfen, also verweigerten sie jegliche Beteiligung. Der Streaming-Gigant hat die Serie aber trotzdem abgedreht, dies sei für Kate und Gerald McCann «entsetzlich».

Viele wichtige Akteure

Trotz des Wegbleibens der Eltern kommen in der Doku-Reihe viele Persönlichkeiten zu Wort, die seit über zehn Jahren an dem Fall beteiligt sind. Mitunter meldet sich der ranghohe Polizist Jim Gamble: «Ich bin überzeugt, dass wir noch zu meinen Lebzeiten herausfinden werden, was Madeleine McCann zugestossen ist.» Gamble war schon kurz nach dem Verschwinden im Ermittlerteam und erhofft sich dank des technologischen Fortschritts bald mehr Klarheit über das Schicksal der damals dreijährigen Britin.

Das Wort «Menschenhandel» fällt schon fast inflationär. Experten halten dennoch an der Theorie fest. Als «Kind der britischen Mittelschicht» hätte sie enormen Wert gehabt. Jene Banden würden normalerweise eher Kinder aus ärmlichen Familien entführen, erklärt Privatdetektiv Julian Peribanez, der von den Eltern auf den Fall angesetzt wurde. «Der Wert, den Madeleine für sie hatte, war sehr hoch. Wenn Menschenhändler sie entführt haben, dann deshalb, weil sie mit ihr eine Menge Geld machen konnten», erklärt Peribanez der «Daily Mail».

Unabhängig davon, ob die Doku des Streaming-Diensts neue Erkenntnisse liefern oder Einblicke gewähren kann – Aufmerksamkeit generiert sie allemal. Ab Freitag, 15. März, soll die volle Doku-Reihe «Das Verschwinden der Madeleine McCann» auf Netflix abrufbar sein.

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