Wer an Sean Connery denkt, denkt auch an ihn: James Bond. Ihm verdankt er den Start in eine glanzvolle Filmkarriere. Und doch empfand Connery seine 007-Vergangenheit mehr als Belastung und wollte sich stets von ihr befreien - mit teils skurrilen Rollen. Sehen Sie hier die bedeutendsten Filme des schottischen Schauspielers, der am Samstag, 25. August, 88 Jahre alt wird.
Connery wuchs im schottischen Edinburgh auf. Lange Zeit hielt er sich mit Gelegenheitsjobs (Milchmann, Sargpolierer, Bodybuilder) über Wasser, bis er 1954 zum Film ging. «James Bond 007 jagt Dr. No» machte den bis dahin mässig erfolgreichen Connery (schon damals mit Toupet) 1962 über Nacht zum Star - und nicht nur ihn ...
Ursula Andress machte 1962 in «007 jagt Nr. No» nicht nur den Bikini salonfähig. Als erstes Bond-Girl prägte sie bis heute das Idealbild der 007-Gespielin. Honey Ryder ist eine naive, schutzbedürftige, aber auch bauernschlaue Strandgutsammlerin, die vor Reizen nur so strotzt.
Für den Schotten war die Bond-Rolle Segen und Fluch zugleich, denn ein paar 007-Abenteuer später wollte er nur noch raus aus der Agentenschiene. Trotzdem drehte er insgesamt sieben Bond-Abenteuer - darunter «Goldfinger» (1964) und ...
... «Diamantenfieber» (1971). Nach dem zwischenzeitlichen Desaster mit George Lazenby als 007 hievte Agentenplatzhirsch Sean Connery die Bond-Reihe wieder auf gewohntes Niveau. Die damalige Rekordgage von 1,25 Millionen Dollar spendete er der von ihm gegründeten Stiftung Scottish International Educational Trust.
Nach «Diamantenfieber» kehrte Connery Produzenten und Fans den Rücken. Zwölf Jahre später bekam er ein exzellentes Drehbuch, hochkarätige Partner wie Klaus Maria Brandauer und Kim Basinger, sowie schlappe fünf Millionen Dollar Gage geboten. «Never say never again», soll Ehefrau Micheline daraufhin zu ihrem Gatten Sean gesagt haben - und lieferte so gleich noch den passenden Titel für Connerys letzten Bond-Film. «Sag niemals nie» entstand 1983.
Nach den Bond-Filmen «Feuerball» (1965) und «Man lebt nur zweimal» (1967) hatte Sean Connery sein 007-Image satt. Der Stilbruch, den der Leinwandstar 1968 vollzog, hätte kaum krasser ausfallen können. Aus dem smarten Agenten wurde ein raubeiniger Trapper im Wilden Westen. «Shalako» geriet jedoch nicht zu einem Glanzstück des Genres.
In «Zardoz» (1974) landete Frauenliebling Sean Connery als viriler Superhengst in der Zukunft. Genauer: in einer Welt, die in zwei Hälften geteilt ist. In der einen wohnen die gewöhnlichen Sterblichen, in der anderen die Elite der Unsterblichen. Zed (Connery) gerät ins Utopia und stellt fest, dass dort alle Männer Kraft und Potenz verloren haben ... Die Frau an seiner Seite: die junge Charlotte Rampling.
Zwei ganz Grosse aus Hollywood in einer zeitlosen Geschichte vereint: Sean Connery spielte Robin Hood, Audrey Hepburn war Lady Marian, die er nach den Kreuzzügen wieder aufsucht, um ein friedliches Leben zu führen. Wäre da nicht der despotische Sheriff von Nottingham. «Robin und Marian» (1976) ist kein Heldenepos, sondern eher ein romantisch-ironischer Abenteuerfilm voller Charme.
In Richard Attenboroughs Kriegsdrama «Die Brücke von Arnheim» (1977) spielte Sean Connery den furchteinflössenden Major General Urquhart. Der Schotte war jedoch nur ein Superstar von vielen in der 25 Millionen Dollar teuren Verfilmung eines tragischen militärischen Fehlschlags der Alliierten. Maximilian Schell, Michael Caine, Gene Hackman und Robert Redford waren ebenfalls mit von der Partie.
Amüsant, fantasievoll und grob unsportlich: Terry Gilliams «Time Bandits» (1981) ist ein als Kinderfilm getarnter, bitterböser Husarenritt durch unterschiedliche Geschichtsepochen, deren prominenteste Persönlichkeiten genüsslich vom Sockel getreten werden - unter anderem Sean Connery als König Agamemnon.
Quizfrage: Nennen Sie einen erfolgreichen Film mit Christopher Lambert - ausser «Highlander» (1985). Aha. Und was hätte dessen Figur Connor McLeod in der Fantasy-Mär um Unsterbliche mit Schwertern und fragwürdigem Modegeschmack nur ohne seinen weisen Mentor Ramirez (Sean Connery, links) gemacht? Genau, den Kopf verloren!
Ein, ähm, ziemlich aussergewöhnliches Kostüm! Sean Connery im Fantasyfilm «Highlander» (1985).
Produzent Bernd Eichinger liess sich bei der Romanverfilmung «Der Name der Rose» (1986) nicht lumpen. 46 Millionen Mark investierte er - unter anderem in den Nachbau einer ganzen Abtei. Herauskam ein bombastisches und stimmungsvolles Sittengemälde, das die Spannung eines Thrillers hat und ...
... mit Sean Connery famos besetzt wurde. Er spielt den scharfsinnigen Mönch William von Baskerville, der in eine Reihe von rätselhaften Todesfällen verwickelt wird. Millionen Kinobesucher weltweit wollten wissen, welches abgründige Geheimnis hinter den Klostermauern gehütet wird.
Mit seiner Rolle als Mafiajäger in «The Untouchables - Die Unbestechlichen» (1987, er gewann den Oscar als bester Nebendarsteller) zementierte Connery seinen Status als Charakterdarsteller. Gleichzeitig hasste er den Hollywood-Rummel, verfluchte die Paparazzi und verklagte so manches Filmstudio wegen angeblicher Geldgier.
Sean Connery verhalf dem dritten Teil der «Indiana Jones»-Reihe (1989) nicht nur zu knorrigem Charme. Es schien auch so, als würde er Harrison Ford von der Last befreien, den Erfolg des Films alleine tragen zu müssen. Das Ergebnis: Die Suche des Vater-Sohn-Gespanns Jones nach dem heiligen Gral wurde zum Meisterstück.
Der sowjetische Kapitän Ramius (Sean Connery) steuert mit dem Atom-U-Boot «Roter Oktober» die Ostküste der USA an - nicht, um einen Nuklearkrieg vom Zaun zu brechen, sondern um mit der Superwaffe überzulaufen. Die Amerikaner wissen nur nicht, weshalb sie zur nervenaufreibenden «Jagd auf Roter Oktober» (1990) blasen, genau wie die Russen.
Jerry Zuckers erstaunlich altmodische Artus-Interpretation «Der erste Ritter» (1995) entführte die Zuschauer in ein schönes und beschauliches Mittelalter. Einziges Problem - neben dem bösen Prinz Malagant: Guinevere (Julia Ormond) empfindet tiefe Bewunderung für den älteren König Artus (Sean Connery), liebt aber dessen Vorzeige-Ritter Lancelot (Richard Gere).
Um den Drachen in «Dragonheart» (1996) als eigenen Charakter überzeugend wirken zu lassen, lieh Sean Connery ihm nicht nur die Stimme. Auch die Mimik des Schauspielers wurde übertragen. So entstand eine sympathische Hauptfigur mit einer Portion schelmischem Bond im Blick.
Es ist ein netter Gag: In «The Rock» (1996) gab Sean Connery wieder einen britischen Agenten - einen allerdings, den die US-Regierung für Jahrzehnte auf der Gefängnisinsel Alcatraz wegsperrte. Nun soll er mit seinem Wissen helfen, eine Gruppe abtrünniger Soldaten aufzuhalten, die von dort aus mit einem Giftgasanschlag auf San Francisco droht. Einer der besten Actionfilme seiner Zeit!
Er kann auch böse: Im Film-Revival der Sixties-Kultserie «Mit Schirm, Charme und Melone» gab Connery den diabolischen Wissenschaftler Sir August de Wynter, der das Wetter manipulieren konnte. Trotz Starbesetzung (Uma Thurman, Ralph Fiennes) erwies sich der 60-Millionen-Dollar-Film als einer der grössten Flops des Jahres 1998.
Als Koproduzent der Gauner-Geschichte «Verlockende Falle» (1999) konnte sich Sean Connery seine Partnerin selbst aussuchen. Seine Wahl fiel auf die dunkelhaarige Schönheit Catherine Zeta-Jones. Mit ihr liefert sich der alternde Meisterdieb ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel zur Jahrtausendwende.
Schwarzer Ghettojunge trifft auf wunderlichen alten Mann, was lebensverändernde Folgen haben wird. Sean Connery spielt in «Forrester» den gleichnamigen Autor eines Pulitzer-preisgekrönten Romanes, den in den USA jedes Schulkind kennt. Der Senior nimmt das junge Talent unter seine Fittiche.
Mit «Die Liga der aussergewöhnlichen Gentlemen» (2003) beendete Sean Connery seine aussergewöhnliche Karriere - und es war kein würdiger Abschied. Denn die Comic-Adaption mit einem obskuren Helden-Grüppchen auf Weltrettungsmission enttäuscht auf ganzer Linie.
Eben nicht nur Bond: Das waren Sean Connerys grösste Rollen
Wer an Sean Connery denkt, denkt auch an ihn: James Bond. Ihm verdankt er den Start in eine glanzvolle Filmkarriere. Und doch empfand Connery seine 007-Vergangenheit mehr als Belastung und wollte sich stets von ihr befreien - mit teils skurrilen Rollen. Sehen Sie hier die bedeutendsten Filme des schottischen Schauspielers, der am Samstag, 25. August, 88 Jahre alt wird.
Connery wuchs im schottischen Edinburgh auf. Lange Zeit hielt er sich mit Gelegenheitsjobs (Milchmann, Sargpolierer, Bodybuilder) über Wasser, bis er 1954 zum Film ging. «James Bond 007 jagt Dr. No» machte den bis dahin mässig erfolgreichen Connery (schon damals mit Toupet) 1962 über Nacht zum Star - und nicht nur ihn ...
Ursula Andress machte 1962 in «007 jagt Nr. No» nicht nur den Bikini salonfähig. Als erstes Bond-Girl prägte sie bis heute das Idealbild der 007-Gespielin. Honey Ryder ist eine naive, schutzbedürftige, aber auch bauernschlaue Strandgutsammlerin, die vor Reizen nur so strotzt.
Für den Schotten war die Bond-Rolle Segen und Fluch zugleich, denn ein paar 007-Abenteuer später wollte er nur noch raus aus der Agentenschiene. Trotzdem drehte er insgesamt sieben Bond-Abenteuer - darunter «Goldfinger» (1964) und ...
... «Diamantenfieber» (1971). Nach dem zwischenzeitlichen Desaster mit George Lazenby als 007 hievte Agentenplatzhirsch Sean Connery die Bond-Reihe wieder auf gewohntes Niveau. Die damalige Rekordgage von 1,25 Millionen Dollar spendete er der von ihm gegründeten Stiftung Scottish International Educational Trust.
Nach «Diamantenfieber» kehrte Connery Produzenten und Fans den Rücken. Zwölf Jahre später bekam er ein exzellentes Drehbuch, hochkarätige Partner wie Klaus Maria Brandauer und Kim Basinger, sowie schlappe fünf Millionen Dollar Gage geboten. «Never say never again», soll Ehefrau Micheline daraufhin zu ihrem Gatten Sean gesagt haben - und lieferte so gleich noch den passenden Titel für Connerys letzten Bond-Film. «Sag niemals nie» entstand 1983.
Nach den Bond-Filmen «Feuerball» (1965) und «Man lebt nur zweimal» (1967) hatte Sean Connery sein 007-Image satt. Der Stilbruch, den der Leinwandstar 1968 vollzog, hätte kaum krasser ausfallen können. Aus dem smarten Agenten wurde ein raubeiniger Trapper im Wilden Westen. «Shalako» geriet jedoch nicht zu einem Glanzstück des Genres.
In «Zardoz» (1974) landete Frauenliebling Sean Connery als viriler Superhengst in der Zukunft. Genauer: in einer Welt, die in zwei Hälften geteilt ist. In der einen wohnen die gewöhnlichen Sterblichen, in der anderen die Elite der Unsterblichen. Zed (Connery) gerät ins Utopia und stellt fest, dass dort alle Männer Kraft und Potenz verloren haben ... Die Frau an seiner Seite: die junge Charlotte Rampling.
Zwei ganz Grosse aus Hollywood in einer zeitlosen Geschichte vereint: Sean Connery spielte Robin Hood, Audrey Hepburn war Lady Marian, die er nach den Kreuzzügen wieder aufsucht, um ein friedliches Leben zu führen. Wäre da nicht der despotische Sheriff von Nottingham. «Robin und Marian» (1976) ist kein Heldenepos, sondern eher ein romantisch-ironischer Abenteuerfilm voller Charme.
In Richard Attenboroughs Kriegsdrama «Die Brücke von Arnheim» (1977) spielte Sean Connery den furchteinflössenden Major General Urquhart. Der Schotte war jedoch nur ein Superstar von vielen in der 25 Millionen Dollar teuren Verfilmung eines tragischen militärischen Fehlschlags der Alliierten. Maximilian Schell, Michael Caine, Gene Hackman und Robert Redford waren ebenfalls mit von der Partie.
Amüsant, fantasievoll und grob unsportlich: Terry Gilliams «Time Bandits» (1981) ist ein als Kinderfilm getarnter, bitterböser Husarenritt durch unterschiedliche Geschichtsepochen, deren prominenteste Persönlichkeiten genüsslich vom Sockel getreten werden - unter anderem Sean Connery als König Agamemnon.
Quizfrage: Nennen Sie einen erfolgreichen Film mit Christopher Lambert - ausser «Highlander» (1985). Aha. Und was hätte dessen Figur Connor McLeod in der Fantasy-Mär um Unsterbliche mit Schwertern und fragwürdigem Modegeschmack nur ohne seinen weisen Mentor Ramirez (Sean Connery, links) gemacht? Genau, den Kopf verloren!
Ein, ähm, ziemlich aussergewöhnliches Kostüm! Sean Connery im Fantasyfilm «Highlander» (1985).
Produzent Bernd Eichinger liess sich bei der Romanverfilmung «Der Name der Rose» (1986) nicht lumpen. 46 Millionen Mark investierte er - unter anderem in den Nachbau einer ganzen Abtei. Herauskam ein bombastisches und stimmungsvolles Sittengemälde, das die Spannung eines Thrillers hat und ...
... mit Sean Connery famos besetzt wurde. Er spielt den scharfsinnigen Mönch William von Baskerville, der in eine Reihe von rätselhaften Todesfällen verwickelt wird. Millionen Kinobesucher weltweit wollten wissen, welches abgründige Geheimnis hinter den Klostermauern gehütet wird.
Mit seiner Rolle als Mafiajäger in «The Untouchables - Die Unbestechlichen» (1987, er gewann den Oscar als bester Nebendarsteller) zementierte Connery seinen Status als Charakterdarsteller. Gleichzeitig hasste er den Hollywood-Rummel, verfluchte die Paparazzi und verklagte so manches Filmstudio wegen angeblicher Geldgier.
Sean Connery verhalf dem dritten Teil der «Indiana Jones»-Reihe (1989) nicht nur zu knorrigem Charme. Es schien auch so, als würde er Harrison Ford von der Last befreien, den Erfolg des Films alleine tragen zu müssen. Das Ergebnis: Die Suche des Vater-Sohn-Gespanns Jones nach dem heiligen Gral wurde zum Meisterstück.
Der sowjetische Kapitän Ramius (Sean Connery) steuert mit dem Atom-U-Boot «Roter Oktober» die Ostküste der USA an - nicht, um einen Nuklearkrieg vom Zaun zu brechen, sondern um mit der Superwaffe überzulaufen. Die Amerikaner wissen nur nicht, weshalb sie zur nervenaufreibenden «Jagd auf Roter Oktober» (1990) blasen, genau wie die Russen.
Jerry Zuckers erstaunlich altmodische Artus-Interpretation «Der erste Ritter» (1995) entführte die Zuschauer in ein schönes und beschauliches Mittelalter. Einziges Problem - neben dem bösen Prinz Malagant: Guinevere (Julia Ormond) empfindet tiefe Bewunderung für den älteren König Artus (Sean Connery), liebt aber dessen Vorzeige-Ritter Lancelot (Richard Gere).
Um den Drachen in «Dragonheart» (1996) als eigenen Charakter überzeugend wirken zu lassen, lieh Sean Connery ihm nicht nur die Stimme. Auch die Mimik des Schauspielers wurde übertragen. So entstand eine sympathische Hauptfigur mit einer Portion schelmischem Bond im Blick.
Es ist ein netter Gag: In «The Rock» (1996) gab Sean Connery wieder einen britischen Agenten - einen allerdings, den die US-Regierung für Jahrzehnte auf der Gefängnisinsel Alcatraz wegsperrte. Nun soll er mit seinem Wissen helfen, eine Gruppe abtrünniger Soldaten aufzuhalten, die von dort aus mit einem Giftgasanschlag auf San Francisco droht. Einer der besten Actionfilme seiner Zeit!
Er kann auch böse: Im Film-Revival der Sixties-Kultserie «Mit Schirm, Charme und Melone» gab Connery den diabolischen Wissenschaftler Sir August de Wynter, der das Wetter manipulieren konnte. Trotz Starbesetzung (Uma Thurman, Ralph Fiennes) erwies sich der 60-Millionen-Dollar-Film als einer der grössten Flops des Jahres 1998.
Als Koproduzent der Gauner-Geschichte «Verlockende Falle» (1999) konnte sich Sean Connery seine Partnerin selbst aussuchen. Seine Wahl fiel auf die dunkelhaarige Schönheit Catherine Zeta-Jones. Mit ihr liefert sich der alternde Meisterdieb ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel zur Jahrtausendwende.
Schwarzer Ghettojunge trifft auf wunderlichen alten Mann, was lebensverändernde Folgen haben wird. Sean Connery spielt in «Forrester» den gleichnamigen Autor eines Pulitzer-preisgekrönten Romanes, den in den USA jedes Schulkind kennt. Der Senior nimmt das junge Talent unter seine Fittiche.
Mit «Die Liga der aussergewöhnlichen Gentlemen» (2003) beendete Sean Connery seine aussergewöhnliche Karriere - und es war kein würdiger Abschied. Denn die Comic-Adaption mit einem obskuren Helden-Grüppchen auf Weltrettungsmission enttäuscht auf ganzer Linie.
In der Rolle des Superagenten James Bond wurde Sean Connery berühmt. Doch der Schotte, der am Samstag seinen 88. Geburtstag feiert, empfand 007 immer auch als Fluch - von dem er sich nur mühsam befreien konnte.
«Mein Name ist Bond, James Bond» - kein anderer als Sean Connery (88) spielte den britischen Geheimagenten so charismatisch, so unwiderstehlich. Und doch sagte er einmal: «Ich habe diesen James Bond immer gehasst.» Dabei weiss er natürlich ganz genau, dass ihm die ersten Bond-Filme viele Türen - auch später in Hollywood - öffneten. Zum Glück, sollte man sagen, denn gerade seine Charakterrollen haben gezeigt, dass der von der Queen geadelte Sir Sean immer mehr war als nur ein Sex-Symbol. Wir nehmen seinen 88. Geburtstag am 25. August zum Anlass und schauen auf seine bedeutendsten Rollen zurück.
Oscar für eine Nebenrolle
Schon in den 70ern brillierte er als Major Urquhart im kriegs-kritischen Film «Die Brücke von Arnheim» unter der Regie von Richard Attenborough. Für die Darstellung eines hartgesottenen Polizisten in «Die Unbestechlichen» bekam er 1986 den Oscar. Im gleichen Jahr zeigte sich Connery als William von Baskerville in «Der Name der Rose» von einer für ihn eher unmännlichen Seite, indem er als Mönch einen Mord aufklärt.
Auch in anderen Blockbustern wie dem Fantasyfilm «Highlander» (1985) oder «Der erste Ritter» (1995) setzte sich Sean Connery immer wieder gerne mit mittelalterlichen Themen auseinander. Sein privates Interesse an Russland und Fernost konnte er bei den Drehs zu «Das Russland-Haus» (1990), «Jagd auf Roter Oktober» (1990) oder «Die Wiege der Sonne» (1993) ausleben. Seine Sportlichkeit zeigte er nicht nur in seinen Bond-Filmen. So zogen sich Kinofilme aus dem Action-Genre durch seine ganze Karriere. Dabei überzeugte Connery speziell in den 90ern mit seinen besten Action-Thrillern wie «The Rock - Fels der Entscheidung» (1996) oder an der Seite von Catherine Zeta-Jones in «Verlockende Falle» (1999). Da war Connery bereits Ende 60.
Unwürdiges Karriereende
Umso bitterer ists, dass ausgerechnet das seichte Action-Abenteuer «Die Liga der aussergewöhnlichen Gentlemen» (2003), das er auch produzierte, sein bislang letzter Film war. Die vielen Unstimmigkeiten mit Regisseur Stephen Norrington nahmen Connery offenbar die Lust am Schauspielern so sehr, dass er gleich zu Beginn der Drehphase seines bislang letzten Projekts «Josiah's Canon» nach den ersten Problemen das Set verliess und so den kompletten Film umstiess.
Ein erfolgreicher letzter Film mit noch einmal viel Action und Connery'scher Erotik wäre natürlich ein viel angenehmerer Abschied. Doch das will er offenbar nicht.
Teleclub Retro zeigt in der Nacht von Samstag, 25. August, auf Sonntag, 26. August, zu später Stunde (00.10 Uhr) «Die Unbestechlichen» mit Sean Connery. Der Sender ist über das Teleclub-Paket Movie empfangbar.
Sie alle spielten James Bond
Sie alle spielten James Bond
Der Ur-Bond schlechthin: Sean Connery schlüpfte 1962 in «007 jagt Dr. No» zum ersten Mal in die Rolle des Superagenten.
Sein damaliges Bond-Girl: Die Berner Schauspielerin Ursula Andress.
Danach verführte Sean Connery als 007 die Damen im Akkord. Hier 1963 in «Liebesgrüsse aus Moskau».
Und hier 1964 in «Goldfinger».
Nach fünf Filmen hatte Sean Connery erst einmal genug. An seiner Stelle kam 1969 George Lazenby in «Im Geheimdienst Ihrer Majestät» zum Einsatz. Das Bond-Girl spielte Diana Rigg. Für Lazenby blieb es bei diesem einen Auftritt als 007.
Abgelöst wurde er von Roger Moore, der 1973 mit «Leben und sterben lassen» in die Filmreihe einstieg.
Im besagten Streifen verführte er unter anderem Jane Seymour.
In «Der Spion, der mich liebte» bekam es Roger Moore (l.) 1977 mit dem «Beisser» zu tun.
Bond-Darsteller unter sich (v.l.): Timothy Dalton, Roger Moore und Pierce Brosnan.
Timothy Dalton (r.) spielte 1987 in «Der Hauch des Todes» und 1989 in «Lizenz zum Töten» (Bild) James Bond.
Dann löste ihn Pierce Brosnan 1995 in «GoldenEye» ab.
Brosnan spielte insgesamt in vier Filmen James Bond. Hier ist er mit Michelle Yeoh in «Der Morgen stirbt nie» 1997 zu sehen.
1999 folgte «Die Welt ist nicht genug», in dem er mit Sophie Marceau spielte.
Und 2002 hiess es schliesslich für Pierce Brosnan «Stirb an einem anderen Tag».
Das Bond-Girl damals war Halle Berry.
Seit 2006 ist Daniel Craig als 007 am Werk. Er hatte seine Feuertaufe in «Casino Royale».
2009 liess er es in «Ein Quantum Trost» von Marc Forster krachen.
2012 gab Daniel Craig in «Skyfall» den Bond ...
... und 2015 in «Spectre».
Jetzt wird ein Nachfolger für Daniel Craig gesucht. Einmal soll er sich aber noch in den Dienste Ihrer Majestät stellen. Der Film soll 2019 in die Kinos kommen.
Die besten Bond-Girls aller Zeiten
Die besten Bond-Girls aller Zeiten
Dass man James Bond um seinen Job beneiden darf, liegt an seinen exotischen Reisezielen, an den aufregenden Sportwagen, die er fährt - aber vor allem doch an ihnen: den vielen aufregenden Luxusladys, die dem Charme des Gentlemanspions verfallen. Besonders diese Lady sieht auch heute noch gut aus: Diana Rigg feierte jüngst ihren 80. Geburtstag ...
Bereits 1969 spielte Diana Rigg an der Seite von George Lazenby in «Im Geheimdienst ihrer Majestät». Zuvor war Rigg bereits als Emma Peel in der Serie «Mit Schrim, Charme und Melone» zum Traum vieler Männer geworden. Doch wer glaubt, die Schauspielerin hätte sich bereits auf ihr Altenteil zurückgezogen, der irrt.
Diana Rigg ist immer noch aktiv vor der Kamera. Besonders aus der Erfolgsserie «Game Of Thrones» werden sie viele kennen. Dort spielte sie Olenna Tyrell, die ihre Familie an die Macht bringen wollte. Als Bond-Girl war sie allerdings bei Weitem nicht die Einzige, die dem Geheimagenten schöne Augen machte.
Die Bezeichnung «Bond-Girl» wirkt bei ihr eindeutig zu niedlich: Die martialische May Day machte dem Doppelnullagenten doch ein klein wenig Angst. Sie war die ebenso liebeshungrige wie gefährliche Gegnerin von James Bond in «Im Angesicht des Todes». Manch einer hält Grace Jones für die schlechteste Bond-Girl-Besetzung aller Zeiten. Aber immerhin ist sie eine, an die man sich erinnert.
Deutsche Bond-Girls gab es vor und nach ihr nie wieder: Doch an «Edgar Wallace»-Star Karin Dor kamen die Produzenten nicht vorbei. In «Man lebt nur zweimal» lernt man sie als schöne Sekretärin Helga Brandt kennen, deren geheime Identität als «Nummer 11» der kriminellen SPECTRE-Organisation später enthüllt wird. Im November 2017 starb Karin Dor im Alter von 79 Jahren.
Als eine der wenigen Bond-Girls tritt Sylvia Trench in gleich zwei Filmen auf. Gespielt wurde sie von der Britin Eunice Gayson, die eigentlich die Rolle von Moneypenny übernehmen sollte. Sie stellte sich mit den Worten «Trench, Sylvia Trench» vor. Ursprünglich war sie als eine Art dauerhafter Love Interest von Bond vorgesehen. Nach zwei Filmen wurde die Idee fallengelassen. Am 8. Juni 2018 verstarb sie im Alter von 90 Jahren.
Für «Ein Quantum Trost», den bisweilen harsch kritisierten zweiten Bond-Auftritt von Daniel Craig, hatten die Produzenten eines der attraktivsten Bond-Girls überhaupt gefunden. Doch Überraschung: Mit der rachsüchtigen bolivianischen Agentin Camille, gespielt von der ukrainischstämmigen Französin Olga Kurylenko, hatte 007 keine Affäre. Irritierend!
Bei der Auswahl ihres Namens liessen die Autoren ihren Fantasien mal wieder freien Lauf. Holly Goodhead arbeitet als Physikerin für den Schurken Hugo Drax, ist aber in Wirklichkeit eine Agentin. Sie überlebt den Film und geniesst Bond (Roger Moore) am Ende in Schwerelosigkeit.
«Sag niemals nie» war Sean Connerys letzter Auftritt als 007. Als Abschiedsgeschenk gab es ein besonders prominentes Bond-Girl: Superstar Kim Basinger spielte Domino Petachi. Domino ist die Lebensgefährtin des Schurken Largo - über sie will Bond an den Verbrecher herankommen. Die blonde Versuchung wechselt tatsächlich die Seiten und landet am Ende mit 007 im Pool.
Es ist nur ein kurzer Bond-Girl-Auftritt, aber einer, der ikonisch wurde: Jill Masterson hilft eingangs dem Schurken Auric Goldfinger, beim Kartenspiel zu betrügen. Nachdem sie bei Bond auffliegt und dann auch noch mit dem Agenten ins Bett geht, ist Goldfingers Rache ... nun ja: gülden. Ihr Boss lässt ihren Luxuskörper mit Goldfarbe bemalen, was zum Erstickungstod führt. Gespielt wurde die Schönheit von der Britin Shirley Eaton.
Es sind nicht viele Frauen, die dem britischen Geheimagenten James Bond tatsächlich etwas bedeuteten. Zu ihnen gehört Dr. Madeleine Swann (Léa Seydoux) im Bond-Abenteuer «Spectre». Ihr kommt die komplizierte Aufgabe zu, dem ewigen Eroberer 007 (Daniel Craig) ohne schwülstige Worte zu erklären, was echte Gefühle sein könnten.
In «Liebesgrüsse aus Moskau» festigt James Bond (Sean Connery) die amerikanisch-russischen Beziehungen mit vollem Körpereinsatz. Er widmet sich der Genossin Tatiana Romanova auch abseits ihrer wichtigen Mission: Sie müssen eine gestohlene russische Dechiffriermaschine zurückerlangen. Am Ende rettet die verliebte Russin 007 sogar das Leben. Die bis heute populärste Rolle für die Italienerin Daniela Bianchi.
Sie ist bildhübsch, aber auch ein bisschen ungeschickt: Die Geheimdienstmitarbeiterin Mary Goodnight gibt James Bond in «Der Mann mit dem goldenen Colt» bisweilen mehr Grund zur Sorge als echte Hilfe. Für Bonds Fürsorge revanchierte sich die schnuffige Agentin aber zwischen den Laken. Britt Ekland, Ex-Frau von Peter Sellers, spielte das Bond-Girl mit dem klingenden Namen.
Bilaterale Bettbeziehungen der schönsten Sorte: In «Der Spion, der mich liebte» gehen James Bond (Roger Moore) und seine russische Kollegin Anya Amasova im Dienste der Weltrettung eine berufliche Liaison ein, die sie nach Feierabend mit grosser Leidenschaft vertiefen. Gespielt wurde die schöne Sowjetagentin von der US-Schauspielerin Barbara Bach - der späteren Ehefrau von Ex-Beatles-Drummer Ringo Starr.
Nur einem einzigen Bond-Girl wurde die Ehre zuteil, im Filmtitel erwähnt zu werden: Octopussy, gespielt vom schwedischen Model Maud Adams. Octopussy ist eine umtriebige Zirkuschefin, deren eigentliches Metier aber der Kunstschmuggel ist. Mit Bond (Roger Moore) bildet sie trotzdem eine schlagkräftige Allianz gegen den Schurken Kamal Khan. Am Ende turteln die beiden auf einer Jacht in Indien.
Eigentlich war Ornella Muti für ihre Rolle vorgesehen. Doch sie lehnte ab. So übernahm Carole Bouquet die Aufgabe. In «In tödlicher Mission» spielte sie die junge Melina Havelock, die in mehrerlei Hinsicht eine besondere Figur war: Sie agiert von Anfang an an Bonds Seite und will den Tod ihrer Eltern rächen. Im Laufe des Films weckt sie in Bond nicht nur erotische Gefühle, sondern auch einen väterlichen Beschützerinstinkt.
Wer einmal mit dem Falschen pennt ... Solitaire verliert bei ihrer ersten Liebesnacht mit James Bond (Roger Moore) in «Leben und sterben lassen» nicht nur ihre Jungfräulichkeit, sondern auch ihre hellseherischen Fähigkeiten. Gespielt wurde die mysteriöse Schöne von Jane Seymour, einer der populärsten Schauspielerinnen, die je die Rolle eines Bond-Girls übernahmen.
Erotischer geht's nicht: Halle Berry verdrehte in der Rolle der amerikanischen Agentin Jinx nicht nur James Bond (Pierce Brosnan) den Kopf, sondern auch den Kinozuschauern. Ihr Beach-Auftritt im Bikini war natürlich eine Hommage an den der Ursula Andress in «Dr. No» 40 Jahre zuvor.
Teresa Di Vicenzo, gespielt von Diana Rigg, ist die einzige Frau, mit der James Bond (hier: George Lazenby) jemals verheiratet war. Er lernt sie kennen, nachdem er sie vom Selbstmord abgehalten hat. 007 verliebt sich in sie. Beide planen sogar ihre gemeinsame Zukunft. Doch dann wird Teresa von Irma Bunt, einer Schergin des Schurken Ernst Stavro Blofeld, erschossen. Jahre später besucht Bond in «In tödlicher Mission» ihr Grab.
Die Erste, die Bonds Faible für das schöne Geschlecht gezielt und vor allem berechnend für ihre Zwecke nutzte, war Sophie Marceau als Elektra King in «Die Welt ist nicht genug»: Der verknallte Geheimagent (Pierce Brosnan) merkt nicht, dass die Schöne eigentlich mit seinem Rivalen liiert ist. Man muss es ihm nachsehen ...
Mit der Pilotin Pussy Galore, gespielt von Honor Blackman, trat Bond (Sean Connery) in «Goldfinger» erstmals eine Frau auf Augenhöhe gegenüber. Sie lässt sich lange Zeit, ehe sie dem Charme des Agenten verfällt, und hilft ihm schliesslich dabei, Goldfingers perfiden Plan zu vereiteln. Pussy Galore gehört zu jenen Frauen, denen die Ehre zuteil wurde, das Ende eines Films mit dem Agenten zu verbringen. Bond zeigt an ihr denn auch mehr als nur oberflächliches Interesse.
Es war eine Liebe, die alles veränderte: In «Casino Royale» fand James Bond Gefallen an der dunkelhaarigen Grazie Vesper Lynd. Doch sie wurde erpresst und musste ihre grosse Liebe Bond gezwungenermassen hintergehen. Noch bevor er sich mit ihr absetzen und ein Leben ohne Spezialaufträge beginnen konnte, beging Vesper aus Verzweiflung und Schuldgefühlen Selbstmord. Gespielt wurde sie von Eva Green.
The first cut is the deepest: Ursula Andress machte 1962 in «007 jagt Nr. No» nicht nur den Bikini salonfähig. Als erstes aller Bond-Girls prägte sie bis heute das Idealbild der 007-Gespielin. Honey Ryder ist eine naive, schutzbedürftige, aber auch bauernschlaue Strandgutsammlerin, die vor Reizen nur so strotzt.
Zurück zur Startseite