Reisen und arbeiten – eine verlockende Kombination. Das gilt jedenfalls für Menschen, die länger unterwegs sein möchten, als sie Ferien haben. Und mit diesen zehn Tipps, die der Weltenbummler Michael Schranz zusammengestellt hat, klappt der Einstieg ins digitale Nomadentum.
Dem Winter entfliehen und die kalten Monate auf Fuerteventura, in Südamerika oder in Asien verbringen? Für viele eine verlockende Vorstellung. Es müssen ja nicht unbedingt nur Ferien sein. Vor allem Wissensarbeit am Computer lässt sich in vielen Fällen ortsunabhängig erledigen – es spielt keine Rolle, ob Sie in Sulgen oder Saigon vor dem Bildschirm sitzen.
Eine seriöse Vorbereitung ist allerdings wichtig, wenn Sie als digitaler Nomade lieber Meersalz als Streusalz an den Füssen haben. Wir haben zusammen mit dem erfahrenen Weltenbummler Michael Schranz zehn Tipps zusammengestellt, die bei der Vorbereitung des digitalen Nomadentums und im Alltag helfen (sofern es sich in diesem Zusammenhang von «Alltag» sprechen lässt).
1. Online-Banking-Zugang sicherstellen
Rechnungen wollen auch in Ihrer Abwesenheit bezahlt werden. Oder Sie möchten einfach den Kontostand prüfen. Stellen Sie deshalb vor der Abreise sicher, dass Sie unterwegs aufs Online-Banking zugreifen können. Je nach Bankverbindung nutzen Sie Mobile ID für die Authentifizierung. Falls Sie hierfür ein Lesegerät benötigen, nehmen Sie sicherheitshalber zwei mit.
2. Stellvertreter in der Schweiz organisieren
Gewisse Arbeiten lassen sich nicht aus der Ferne erledigen. Organisieren Sie deshalb frühzeitig einen Stellvertreter in Ihrem Büro, der für Sie an wichtigen Meetings physisch teilnimmt. Das gilt beispielsweise für ein erstes Treffen mit einem potenziellen Kunden oder für die Vorstellung einer Projektidee. Tauschen Sie sich mit Ihrer «rechten Hand» regelmässig am Telefon aus.
3. Adapter und Akkus besorgen
Andere Länder, andere Steckdosen: Besorgen Sie sich vor der Abreise einen Reiseadapter, damit Sie Ihre elektronischen Geräte aufladen können. Ein gutes Akkupack hilft Ihnen, Durststrecken und Stromausfälle zu überbrücken.
Mit Geräten mit zweipoligem Stecker sind Sie generell flexibler. Diese Stecker passen oftmals auch in ausländische Steckdosen, vor allem in der EU und in Asien.
4. Informieren Sie sich über die Einreisebestimmungen
Je nach Land benötigen Sie vielleicht ein Visum für die Einreise. Oder ein Ausreiseticket. In Südamerika zum Beispiel ist gut möglich, dass Sie sonst gar nicht ins Land gelassen werden. Als Beleg reicht bereits ein günstiges Busticket für eine Fahrt über die Grenze.
Für digitale Nomaden führt an der Cloud kein Weg vorbei. Nutzen Sie Online-Tools für Datenspeicherung, Kommunikation und Zusammenarbeit. Für Gespräche und Chats ist es ausserdem hilfreich, einen Backup-Kanal zur Hand zu haben.
6. Organisieren Sie eine mobile Internet-Verbindung
Wie Sie für die Arbeit am besten eine Internet-Verbindung aufbauen, hängt von Land und Ort ab. Vielleicht reicht das WLAN in der Unterkunft. Dieses können Sie mit einer VPN-Verbindung abhörsicher machen.
Vielleicht benötigen Sie eine mobile Datenverbindung und nutzen das Smartphone als Hotspot. Klären Sie vor der Abreise, welche Roaming-Leistungen in Ihrem Handy-Abo inbegriffen sind, und wie Sie im Reiseland zu einer passenden mobilen Internet-Verbindung kommen.
7. Tauschen Sie sich regelmässig per Telefon aus
Um aus der Ferne am Ball zu bleiben und neue Ideen einzubringen, telefonieren Sie am besten regelmässig mit Ihrem Stellvertreter, mit anderen Mitarbeitenden, aber auch mit Kunden. Es ist von Vorteil, wenn Ihnen dazu zwei Kommunikationskanäle zur Verfügung stehen, falls die Verbindung nicht zustande kommt oder unterbrochen wird. Informieren Sie vor der Abreise Ihre wichtigsten Mitarbeitenden und Kunden darüber, auf welchen Kanälen Sie telefonisch erreichbar sind.
8. Besorgen Sie sich Offline-Arbeit
Verlassen Sie sich nicht darauf, dass an Ihrem Reiseziel die Internet-Verbindung rund um die Uhr zuverlässig funktioniert. Planen Sie deshalb immer einen Anteil an Offline-Arbeit ein. Offerten und Projektbeschriebe können Sie in vielen Fällen auch ohne Internet-Zugang fertigstellen. Und je nach Mail-Programm können Sie sogar E-Mails offline schreiben – und dann verschicken, wenn die Verbindung wieder steht.
9. Nutzen Sie die Zeitverschiebung
Je weiter Sie nach Osten reisen, desto früher beginnt Ihr Arbeitstag nach Schweizer Zeit. Nutzen Sie diese Stunden, um dringende Arbeiten zu erledigen. Ihre Arbeitskollegen in der Schweiz werden sich darüber freuen, wenn sie den Computer im Büro einschalten. Und Sie können dann gemütlich Mittags- oder Kaffeepause machen.
Umgekehrt, wenn Sie in den Westen reisen, nutzen Sie hierzu den Nachmittag, wenn in Schweizer Büros die Lichter längst gelöscht sind.
10. Lassen Sie sich inspirieren!
Ferne Länder, neue Eindrücke. Andere Kulturen und die Distanz zum Büroalltag bringen Sie auf neue Ideen. Lassen Sie sich von anderen Perspektiven inspirieren und vermitteln Sie sie in die Schweiz. Sie schaffen Mehrwert, indem Sie beispielsweise andere, effiziente Ansätze zur Problemlösung aufzeigen. Oder zum Umgang mit Technik und Ressourcen. Ihr Aufenthalt soll ruhig auf die Mitarbeitenden in der Schweiz abfärben.
Zu guter Letzt: gute Reise – und inspiriertes Arbeiten!
Über Michael Schranz
Der 36-Jährige ist bei der Berner Digitalagentur Apps with love für Marketing, Sales und Business Development zuständig. Das Unternehmen zählt rund 25 Mitarbeitende und entwickelt Apps für Kunden. Für Swisscom hat Apps with love unter anderem den Swisscom Roaming Guide und die «Patrouille des Glaciers»-App entwickelt.
Michael Schranz war während 11 Monaten mit seiner Frau und den vier Kindern auf Weltreise und hat auf drei Kontinenten für Apps with love gearbeitet. Seine Erlebnisse als digitaler Nomade hat Michael Schranz in einem Blog festgehalten.
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