Millionen Menschen spielen täglich Videospiele. Harmloser Spass oder ist das schon eine grassierende Krankheit? Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sagt: Krank!
Zwar gibt es die Fälle: Anfang letzten Jahres starb ein 35-Jähriger in Virginia Beach in den USA bei einem «World of Tanks»-Marathon. Er war so ins Gamen vertieft, dass er Essen und Trinken vernachlässigte.
Um solche Fälle zu diagnostizieren, hat die WHO in ihrem neuen Handbuch ICD-11 drei Kriterien für Spielsucht genannt:
1. Entgleitende Kontrolle etwa bei Häufigkeit und Dauer des Spielens, 2. Wachsende Priorität des Spielens vor anderen Aktivitäten und 3. Weitermachen auch bei negativen Konsequenzen.
Und ganz ehrlich: Auf welche Hobby-Gamer trifft nicht mindestens einer dieser drei Fälle ein? Sind die Spieler deshalb alle als krank zu bezeichnen?
Sind Gamer alle krank? WHO löst Kontroverse um Online-Spielsucht aus
Millionen Menschen spielen täglich Videospiele. Harmloser Spass oder ist das schon eine grassierende Krankheit? Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sagt: Krank!
Zwar gibt es die Fälle: Anfang letzten Jahres starb ein 35-Jähriger in Virginia Beach in den USA bei einem «World of Tanks»-Marathon. Er war so ins Gamen vertieft, dass er Essen und Trinken vernachlässigte.
Um solche Fälle zu diagnostizieren, hat die WHO in ihrem neuen Handbuch ICD-11 drei Kriterien für Spielsucht genannt:
1. Entgleitende Kontrolle etwa bei Häufigkeit und Dauer des Spielens, 2. Wachsende Priorität des Spielens vor anderen Aktivitäten und 3. Weitermachen auch bei negativen Konsequenzen.
Und ganz ehrlich: Auf welche Hobby-Gamer trifft nicht mindestens einer dieser drei Fälle ein? Sind die Spieler deshalb alle als krank zu bezeichnen?
Fast jeder Zweite spielt auf Handy, Tablet oder Computer. Doch wenn das Gedaddel überhand nimmt, wird es problematisch. Gibt es die Krankheit Online-Spielsucht? Die WHO löst eine Kontroverse aus.
Es sind schon Leute nach 20, 30 Stunden nonstop Computerspielen tot umgefallen. Ein 24-Jähriger in Shanghai 2015 etwa, der 19 Stunden bei «World of Warcraft» online war, oder 2012 ein Teenager in Taiwan, der 40 Stunden ohne Unterbrechung «Diablo 3» gespielt hatte. Anfang letzten Jahres starb ein 35-Jähriger in Virginia Beach in den USA bei einem «World of Tanks»-Marathon.
Solche Extremfälle sind selten. Aber Ärzte schlagen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Alarm, weil sie immer öfter spielsüchtige Patienten sehen. Deshalb führt die WHO jetzt Online-Spielsucht als eigene Krankheit ein. Die «Internationale Klassifikation der Krankheiten» (ICD-11) kommt am 18. Juni heraus. Manche Wissenschaftler sind skeptisch - oder auch spöttisch.
Müssen alle Jugendliche jetzt in Therapie?
Wer beim Spielen schon mal etwas Anderes habe schleifen lassen - Hausputz, Aufräumen oder andere lästige Arbeit - müsse dringend zum Arzt, ätzte der Kommunikationswissenschaftler Thorsten Quandt sarkastisch, als die Pläne der WHO vor einem Jahr ans Licht kamen. «Sie könnten ernsthaft krank sein! ... Den umtriebigen Blogger von nebenan sollten Sie vorsorglich auch melden, damit er zwangseingewiesen wird.»
Viel Online-Spielen als Sucht zu definieren, könne zum Dammbruch werden, warnt er: «Von Handy-Sucht bis Social-Media-Depression wäre vieles als eigenständige «Medien»-Krankheit denkbar. In der Folge wären zahlreiche Kinder, Jugendliche und Erwachsene qua Definition von heute auf morgen therapiebedürftig.»
Der Psychologe Andy Przybylski von der Universität Oxford warnte mit rund 30 Kollegen in einem offenen Brief vor dem WHO-Schritt. «Es besteht das Risiko, dass solche Diagnosen missbraucht werden», schrieben sie. Geprüft werden müsse, ob bei exzessiv spielenden Patienten nicht eher zugrundeliegende Probleme wie Depression oder soziale Angststörungen behandelt werden müssten.
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Für Neukunden bietet Sony eine kostenlose, einwöchige Probephase an. Danach verlängert sich das Abonnement automatisch für CHF 16,59 im Monat.
In dieser Ansicht können Spieler durch alle verfügbaren Spiele scrollen. Dadurch fallen auch Indie- und Arcade-Spiele auf.
Jeder Titel besitzt seine eigene Übersichtsseite und verfügt über freischaltbare Trophäen.
Auch erwachsene Titel wie das Horror-Abenteuer »Until Dawn« oder »God of War« sind verfügbar.
Mit Hilfe der App legt man sich eine eigene Playlist an, damit man auch interessante Spiele ja nicht vergisst.
WHO differenziert durchaus
Vladimir Poznyak vom WHO-Programm Suchtmittelmissbrauch sieht das ganz anders. «Es gibt klare Grenzen zwischen normalem Spielen und Spielsucht», sagt er der Deutschen Presse-Agentur. Im ICD-11 werden drei Kriterien genannt: entgleitende Kontrolle etwa bei Häufigkeit und Dauer des Spielens, wachsende Priorität des Spielens vor anderen Aktivitäten und Weitermachen auch bei negativen Konsequenzen.
«Spielsüchtig ist jemand, der Freunde und Familie vernachlässigt, der keinen normalen Schlafrhythmus mehr hat, sich wegen des ständigen Spielens schlecht ernährt oder sportliche Aktivitäten sausen lässt», sagt er. Dem Spieler mache es auch keinen Spass mehr, aber er komme nicht davon los. «Ein Teufelskreis», sagt Poznyak. «Es betrifft vor allem junge Menschen.»
Spieleindustrie gegen «Pathologisierung»
«Wir finden es problematisch, wenn das Spielen pathologisiert und die Spieler stigmatisiert werden», sagt der Geschäftsführer des Verbands Game, Felix Falk. Der Verband deckt nach seinen Angaben mit rund 200 Mitgliedern wie Entwicklern und Grafikern mehr als 90 Prozent der deutschen Games-Branche ab. «Einige wenige Menschen spielen exzessiv und das ist problematisch», räumt er ein.
Da helfe der Elternratgeber der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK), die unter anderem Altersfreigaben für Spiele macht. «Für Kinder und Jugendliche ist je nach Alter eine Begrenzung von 20 bis 120 Minuten am Tag sicher sinnvoll», sagt Falk. «Aber Eltern sollten auch flexibel sein und nicht mitten im Spiel abschalten.»
Nach Angaben von Falk gibt es auch Hersteller, die selbst schon wirksam gegen exzessives Spielen vorgehen, indem etwa Spielfiguren nach einer bestimmten Zeit ermüden und Aktionen sich automatisch verlangsamen oder mit fortschreitender Spielzeit immer weniger Belohnungen erspielt werden können.
Karton statt Plastik: So funktionert Nintendo Labo
Karton statt Plastik: So funktioniert Nintendo «Labo»
Nintendos «Labo»Konzept verbindet auf clevere Weise gebastelte Komponenten mit Mini-Games. Hier wird mithilfe von austauschbaren Karton-Schaltern mit einem «Tamagotchi»-ähnlichen Haustier gespielt.
Auch das Auswerfen einer aus Karton und Gummibändern konstruierten Angel ins Switch-Meer funktioniert hervorragend. Problem: Die an die Bastel-Sets gekoppelten Minigames sind wenig mehr als spassige Funktions- und Technologie-Demos.
Der Star des rund 74 Franken teuren «Multi-Sets» ist das Karton-Klavier: Über die Tastatur kann der Gamer Melodien nach- oder eigene Kompositionen einspielen. Mit Schaltern und Lochkarten verändert er Tonart sowie Rhythmus.
Die digital abspielbaren Bastel-Anleitungen sind leicht verständlich und makellos ausgeführt, trotzdem braucht die Konstruktion eines «Labo»-Sets ihre Zeit: Spitzenreiter ist der abgebildete Roboter-Ganzkörper-Controller. Mit fünf bis sechs Stunden bastelzeit entspricht das einem ganzen verregneten Nachmittag.
Der ganz grosse Verkaufserfolg bleibt Nintendos gerade erst gestartetem Bastel- und Spielkonzept «Labo» vorerst versagt: Auf dem britischen Markt, der als zuverlässiges Indiz für den Abverkauf in Gesamt-Europa gilt, hat es zwar für eine hohe Charts-Platzierung des «Multi-Sets» gereicht, aber vor dem «Labo»-Kit liegen die klassischen Games «God of War» (Platz 1) und «Far Cry 5» (Platz 2).
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