Welche App darf was? Vorsicht bei App-Zugriffen: Diese Berechtigungen machen Sinn

pal/dj

27.7.2018

Wie viel darf eine App erschnüffeln - und wo sollten wir den Riegel vorschieben? «Bluewin» erklärt, was es mit App- Berechtigungen auf sich hat und wo der Zugriff auf einzelne Funktionen tatsächlich Sinn macht.

Heutzutage ist ein Smartphone weit mehr, als nur ein einfaches Telefon. Es bietet zahlreiche weitere Dienste an, die unseren Alltag erleichtern und bereichern wollen: Neben den Standardfunktionen wie einem Telefonbuch, Kontaktlisten, Zugang zum Internet und Wettervorhersagen erweitern Apps das Gerät um viele weitere Funktionen. Häufig verlangen die neu installierten Apps auch nach Berechtigungen, die Smartphone-Besitzer verunsichern.

Schnell eine neue App installiert - und schon fragt sie nach diversen Berechtigungen. Es macht Sinn, den Programmen Zugriff auf Handy-Funktionen zu geben. Allzu freizügig sollte man sich dann aber doch nicht geben, wenn es keinen erkennbaren Nutzen bringt.
Schnell eine neue App installiert - und schon fragt sie nach diversen Berechtigungen. Es macht Sinn, den Programmen Zugriff auf Handy-Funktionen zu geben. Allzu freizügig sollte man sich dann aber doch nicht geben, wenn es keinen erkennbaren Nutzen bringt.
dpa

Mit Apples iOS und neueren Android-Versionen können Nutzer selbst entscheiden, was erlaubt ist. Aber was bedeutet es, wenn eine App das Mikrofon nutzen will, oder die Kontaktliste lesen möchte? In unserer Bildergalerie zeigen wir, was bei solchen «Berechtigungen» zu tun ist, im Detail lesen Sie die einzelnen Einstellungen gleich hier:

1. Mikrofon

Apps, die Zugriff auf das Mikrofon eines Smartphones verlangen, stehen häufig im Verdacht der Nutzer, Fremden das Lauschen zu ermöglichen. Grundsätzlich gibt es mehrere gute Gründe, warum eine App das Mikrofon braucht. Zum Beispiel Sprachanrufe, Sprachsuche, Musikerkennung oder für gesprochene Nachrichten. Den Mikrofonzugriff abzulehnen, kann manche App lahmlegen.

Man sollte daher schauen, ob eine App einen triftigen Grund hat, das Mikrofon-Recht anzufordern. Eine Messenger-App könnte da einen sinnvollen Grund haben, eine Taschenlampen-App eher nicht. Im Zweifelsfall lässt man lieber die Finger von einem Programm, nicht zuletzt wegen dem Phänomen des «Ultraschall-Tracking» bei dem Apps nach unhörbaren Tönen horchen und diese für Positions- oder Werbezwecke nutzen. Details dazu finden Sie auch oben in der Bildergalerie.

2. Standort

Viele Apps verlangen Zugriff auf den eigenen Standort und selbst der vorinstallierte Smartphone-Internetbrowser fragt regelmässig danach. Eine Standortfreigabe kann je nach Zweck durchaus ihre Nützlichkeit und Berechtigung haben. Etwa für Kartendienste oder für ortsbezogene Informationen, wie Wetter, Haltestellen in der Nähe oder als Anfahrthilfe für das bestellte Taxi.

Hm - warum will denn das Handy wissen, wo ich bin? Bei gewissen Apps erhält man viel mehr Funktionen, wenn diese auf die Standortdaten zugreifen dürfen.
Hm - warum will denn das Handy wissen, wo ich bin? Bei gewissen Apps erhält man viel mehr Funktionen, wenn diese auf die Standortdaten zugreifen dürfen.
dpa

Neben der Nutzung der Daten für eine konkrete Funktion der App können die Standortdaten aber auch für Bewegungsprofile genutzt werden - etwa für individuelle Werbung. Deswegen gilt auch hier die Frage: Braucht die App diese Daten wirklich und informiert sie über die Datennutzung?

3. Kontakte

Telefon- oder SMS-Apps brauchen diesen Zugriff, damit man Kontakte auswählen, neue anlegen oder bestehende bearbeiten kann. Messenger-Apps wie Whatsapp oder Signal ermitteln so, welcher Kontakt das Programm auch nutzt. Fahrplan-Apps können mit Zugriff auf die Kontakte zum Beispiel den schnellsten Weg zu «Mami» ermitteln, wenn die Adresse der Mutter gespeichert ist.

Während es im Fall der Telefon-App ohne Kontaktzugriff nicht geht, kann es bei manchen Messengern schon anders aussehen. Welche Einträge etwa Whatsapp aus den Adressbüchern hochlädt, was damit passiert und wie die Daten gesichert werden, ist nicht ganz klar - ohne Adressbuchzugriff funktioniert der Dienst auch nicht. Hier müssen Nutzer abwägen. Fragt allerdings ein Programm völlig grundlos nach Zugriff auf das Adressbuch, sollte man immer ablehnen.

4. Fotos und Videos

Diese Berechtigung bedeutet nicht zwangsläufig, dass eine App alle Fotos einsehen kann. Vielmehr geht es meist darum, Bilder oder Videos aus der Mediathek nutzen zu können. Auch Kamera-Apps aus den App Stores brauchen diesen Zugriff - um Bilder zu speichern. Auch hier gilt: Fragt eine App ohne erkennbaren Grund, lieber nicht zustimmen.

Für diese grundsätzlichen Berechtigungen für Apps unter Android und iOS gilt: Einige Funktionen wie das Speichern und Ansehen von Bildern oder das Verwalten von Kontakten funktionieren ohne eine solche Berechtigung schlichtweg nicht. Von diesen Standardfunktionen abgesehen, sollte die Freigabe für jede weitere App allerdings kritisch im Einzelfall betrachtet und entschieden werden.

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