Schneller und besser? Das müssen Sie zum neuen Standard USB-C wissen

dj

20.7.2018

USB-C mausert sich langsam zum universellen Standard-Stecker. Doch ganz so einfach ist es dann doch nicht.
USB-C mausert sich langsam zum universellen Standard-Stecker. Doch ganz so einfach ist es dann doch nicht.
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Der Umstieg auf USB-C ist unausweichlich: Die meisten aktuellen Top-Smartphones, sofern sie nicht von Apple kommen, setzen inzwischen auf den neuen Anschluss-Stecker. Auch bei vielen modernen Laptops ist USB-C inzwischen oft sogar die einzige Option zum Anschluss von anderen Geräten.

Doch was genau kann USB-C eigentlich? Ist der neue Anschluss automatisch schneller und besser? Wir erklären die Feinheiten.

Das ist USB-C

Zunächst beschreibt der Begriff «USB-C» die physischen Spezifikationen für einen Anschluss. USB-C soll das bisherige USB-Wirrwarr beenden. Der standardmässige USB-A-Anschluss etwa ist zu gross für mobile Geräte. Also wurde hier meistens die microUSB-Variante verwendet.

USB-A oben, microUSB (die Micro-B-Variante) unten. Zwei verschiedene Anschlüsse für zwei verschiedene Arten von Geräten.
USB-A oben, microUSB (die Micro-B-Variante) unten. Zwei verschiedene Anschlüsse für zwei verschiedene Arten von Geräten.
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USB-C hingegen ist gleichzeitig klein und robust, kann also sowohl für grosse Geräte wie Bildschirme oder Laptops als auch für handliche Smartphones verwendet werden. USB-C ist zudem symmetrisch. Im Gegensatz zu microUSB muss man das Kabel vor dem Anschliessen also nicht mehr drei Mal drehen, bis es passt, sondern kann es einfach einstecken.

Was USB-C aber in der Praxis kann, hängt von den genutzten Geräten ab. Daten-, Audio- und Video-Signale können über USB-C versendet werden, ebenso kann es zur Stromversorgung genutzt werden. Doch das angeschlossene Gerät muss ein entsprechendes Feature natürlich unterstützen.

Wofür lässt sich USB-C nutzen?

Zusätzlich zum physischen Anschluss braucht es natürlich auch noch ein Übertragungsprotokoll. Parallel zu USB-C wurde hier USB 3.1 entwickelt, es ist aber mit diesem nicht deckungsgleich. So lassen sich auch mit den alten USB-A-Anschlüssen USB 3.1-Verbindungen herstellen, falls die genutzten Geräte das unterstützen.

USB 3.1 unterstützt die Übertragung von Daten mit einer Rate von bis 10 Gigabit in der Sekunde (Gbps). Immer vorausgesetzt natürlich, dass die beiden verbundenen Geräte diese Geschwindigkeiten auch unterstützen.

Bereits in den Startlöchern steht USB 3.2, für das erste Geräte nächstes Jahr erscheinen sollen. Hier werden 20 Gbps möglich werden. Jedes bereits heute im Handel erhältliche USB-C-Kabel sollte dann diese Datenübertragungsrate leisten können. Nur bei der Stromversorgung von Geräte mit hohem Energiebedarf, etwa Monitoren oder Laptops, braucht es spezielle USB-C-Kabel.

Und was ist jetzt Thunderbolt?

Es wäre nicht Technik, wenn es keine Ausnahmen gäbe: Von Apple gibt es als Alternative zu USB 3.x den eigenen Standard Thunderbolt, das in seiner neusten Version ebenfalls den USB-C-Anschluss nutzt. Es bietet noch schnellere Übertragungsraten, bis zu 40 Gbps, erfordert dazu allerdings spezielle Kabel. Die in MacBooks verbauten Thunderbolt-Anschlüsse im USB-C-Format unterstützen jedoch zusätzlich auch USB 3.1, so dass sich entsprechende Geräte mit diesen Standard auch verwenden lassen.

Festzuhalten bleibt dann, dass man bei Geräten mit USB-C zunächst nur weiss, dass sich daran USB-C-Kabel anschliessen lassen. Was man darüber übertragen kann, hängt komplett von den verwendeten Geräten zusammen. Manche unterstützen das Aufladen über ihren USB-C-Anschluss, manche nicht. Manche können ein Video-Signal über den USB-C-Anschluss liefern, manche nicht. Es ist also ein genauer Blick in die technischen Daten eines Gerätes nötig, um zu erfahren, was man mit einem USB-C-Anschluss tatsächlich anfangen kann. Wenigstens können wir die Kabel aber auch im Halbschlaf einstecken – das ist der wahre Fortschritt.

So nutzt man einen alten USB-Stick sinnvoll weiter

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