Das «Super Size Phone»Samsung Galaxy Note 9: Bei diesem Handy ist alles ein bisschen grösser
Pascal Landolt
9.8.2018
Samsung enthüllt an einem Event in New York sein neues Flaggschiff-Handy. Das Galaxy Note 9 ist von allem ein Bisschen mehr: Mehr Bildschirm, mehr Speicher, mehr Akku. «Bluewin» konnte sich bereits einen ersten Eindruck des XXL-Smartphones mit dem smarten S Pen verschaffen.
Nun ist auch klar, warum Samsung für seinen grossen «Unpacked»-Event nach New York eingeladen hatte: Ein XXL-Smartphone wie das Galaxy Note 9 braucht auch die entsprechende Kulisse. Getreu dem amerikanischen Motto «bigger is better» hält sich Samsung mit seinem neuen Spitzenmodell auch in keinster Hinsicht zurück: Hier wird geklotzt, nicht gekleckert.
Laut Samsung nutzen «Note»-Besitzer ihre Smartphones besonders eifrig: Im Vergleich zu Nutzern der «Galaxy S»-Serie kommen die Note-Nutzer im Schnitt auf rund 23% mehr App-Gebrauch pro Tag. Nun will Samsung dieser anspruchsvollen Zielgruppe ein Gerät mit auf den Weg geben, das diesen Ansprüchen auch genügt.
Ein Smartphone für «Power-User»
So verfügt das neue Note 9 über einen riesigen 6,4-Zoll-Touchscreen, hat 512 Gigabyte (GB) Speicher an Bord und einen 4'000 mAh-Akku verbaut – alles etwas grösser halt und damit genau die Vorzüge, die sich «Power-User» von einem Smartphone wünschen. In der Praxis bedeutet dies genügend Bildschirm-Oberfläche, um sich kreativ zu betätigen, genug Speicher, um nichts aus Platzgründen löschen zu müssen sowie die Gewissheit, dank des grossen Akkus auch gut durch den Tag zu kommen.
Natürlich wird «Bluewin» all diese Versprechen gleich im Feldversuch testen, sobald wir ein Note 9 in den Grossstadt-Dschungel von New York entführen können. Wir hoffen, dann bessere Einschätzungen zur Alltagstauglichkeit des XXL-Smartphones geben zu können. Bis es allerdings soweit ist und wir uns in die sommerlich heissen Strassenschluchten stürzen, hier die Eckdaten, die das Galaxy Note 9 zum «Dörf's es bitzeli meh sii?»-Handy machen:
1: Mehr Bildschirm
Die «Note»-Serie von Samsung hob sich schon immer durch ihre grosszügig bemessenen Touchscreens von anderen Handymodellen ab. 2011 überraschte Samsung die Handy-Gemeinde mit dem ersten Galaxy Note und einem für damalige Zeit fast schon unverschämt grossen 5,3-Zoll-Bildschirm. Apple beispielsweise setzte damals noch auf das kompakte Design des iPhone 4 mit einer 3,5-Zoll-Bildschirmdiagonale und Steve Jobs meinte gar, niemand würde grosse Smartphones kaufen. «The Verge» fasste hingegen zusammen, was sich damals viele fragten: «Ist das ein Telefon oder ein Tablet»?
Die aktuelle Ausgabe des Galaxy Note misst jetzt mittlerweile schon stolze 6,4 Zoll in der Diagonale, wobei sich die Aussendimensionen des Gerätes mit 162 x 76 x 8,8 Millimetern nicht gross von den Vorgängern unterscheidet. Der Bildschirm wuchs nämlich vor allem durch ein Schrumpfen der Seitenränder an, dazu sind die leicht abgerundeten Bildschirmränder links und rechts nach wie vor ein Augen- und Handschmeichler.
2. Mehr Speicher
Wofür so ein Grosser Bildschirm, wenn nicht, um seine Kreativität auszuleben. Oder eben – ein Tablet zu ersetzen. Das heisst: Videos speichern, um sie unterwegs zu bearbeiten oder einfach nur beim Zelten noch einen Film zu schauen. Oder seine Musiksammlung auf dem Smartphone ablegen – wenn möglich noch mit passendem Videoclip dazu. Und natürlich all die Apps, die auf dem grossen AMOLED-Screen gut zum tragen kommen, allen voran die immer beliebteren Mobile-Games. Das alles frisst Speicherplatz, doch davon gibt's im Galaxy Note 9 genug: Das Gerät erscheint in zwei Varianten, einer mit 128 Gigabyte (GB) internem Speicher und einer mit 512 GB. Beide lassen sich mit einer externen SD-Speicherkarte um weitere 512 GB erweitern.
3. Mehr Akku
Was nützen einem die neuen Funktionen, wenn der Bildschirm dunkel bleibt, weil dem Gerät der Saft ausgegangen ist? Genau. Und deshalb gehört der Akku zu den Merkmalen, die beim Note 9 am massivsten angewachsen sind. Aus den 3'300 mAh des Vorgängers wurden dieses Jahr 4'000 mAh – ein Plus von 21 Prozent und laut Samsung genug, um auch einen Tag mit intensiver Nutzung durchzustehen. Ob sich dieses Versprechen als wahr erweist, wird «Bluewin» gleich vor Ort auf einer ausgiebigen Tour durch New York testen.
4. Mehr Stift
Natürlich macht ein grosser Bildschirm noch kein «Note». Dazu verhilft dem XXL-Handy erst der Stift, der seit der ersten Generation treuer Begleiter ist. Für die diesjährige Ausgabe hat der «S Pen» neue Tricks gelernt. Erstmals verfügt der S Pen nämlich über einen eigenen eingebauten Energiespeicher, womit er unabhängiger vom Note wird.
So kann der Stift beispielsweise bei Präsentationen als «Drücker» genutzt werden, um durch Folien zu klicken oder fungiert bei Selfies und Gruppen-Aufnahmen als Fernauslöser für die Kamera. Das funktioniert bis zu einer Entfernung von rund 10 Metern. Über die Klicktaste im S Pen lassen sich beispielsweise auch Diashows steuern oder YouTube-Videos abspielen, pausieren oder weiterspulen. Geladen wird der S Pen sicher verstaut im Gehäuse des Note 9, 40 Sekunden Aufladen reichen dabei für 30 Minuten Nutzung. Dem smarten Stift werden wir einen eigenen Artikel widmen, sobald wir etwas Zeit damit verbringen durften.
5. Supplément gefällig?
Doch die Liste der Neuerungen im Galaxy Note 9 ist damit noch lange nicht abgeschlossen: Zu erwähnen sind zum Beispiel die neuartige Kühlung, mit der das Gerät seinen Prozessor kühl hält. Diese basiert auf einer Wasser/Karbon-Kühlung, das die Wärme effizienter abführt und so die Rechenleistung hoch hält – wichtig beispielsweise beim kompetitiven Spielen von Games.
Wer einen noch grösseren Bildschirm zum Bearbeiten seiner Mails, Fotos oder zum Gamen braucht, kann das Note 9 jetzt auch ohne Dock an einen externen Monitor anschliessen – es braucht nur noch einen USB-C-zu-HDMI-Adapter. Das DeX-Dock hatte vor allem die Aufgabe, das Gerät im Desktop-Modus per Ventilator zu kühlen, aber diese Funktion wird jetzt von der neuen Aktivkühlung übernommen.
Der Sound kommt dank AKG Harman Stereo-Lautsprechern auch nicht zu kurz und Outdoor-Fans und ungeschickte Zeitgenossen seien beruhigt: Das Note 9 ist nach IP68-Standard gegen Wasser und Schmutz geschützt. Die eingebaute Kamera wird 1:1 vom sehr soliden Galaxy S9+ übernommen, löst also mit 12 Megapixeln auf und bietet einen zweifachen optischen Zoom. Selfies können mit 8 MP geschossen werden. Die Kamera ist so der einzige Bereich, wo Samsung mit seinem neuen Flaggschiff nicht weiter auftrumpft.
Vorbestellen lässt sich das neue Galaxy Note 9 ab dem 9. August – also gleich nach Abschluss des Vorstellungs-Events, in den Verkauf kommt das Gerät am 24. August. Wer vorbestellt, erhält es sogar eine Woche früher zugestellt. Bei Swisscom ist das Note 9 auf dieser Seite erhältlich.
Entscheiden müssen sich Käufer in der Schweiz für eine von drei Farben: Das 6,4-Zoll-Monstrum (201 Gramm Gewicht) erscheint in Midnight Black, Ocean Blue sowie Lavender Purple. Nicht klar ist, ob eine im Vorfeld ebenfalls gezeigte braune/kupferfarbene Edition auch mal bei uns erscheinen wird. Beim blauen Modell ist der S Pen zudem in der Kontrastfarbe gelb gehalten. Salz auf die Schweizer Fussball-WM-Wunden. Schmerzen bereitet uns der Preis nach Huaweis (hervorragendem) 2'000-Franken-Smartphone auch keine mehr: Die Note 9-Variante mit 128 GB Speicher und 6 GB RAM kostet 1049.- Franken, die Option mit 512 GB On-Board-Speicher und 8 GB RAM 1349.- Fr.