Neue Flieger für die SchweizNeuer Kampfjet: Dieses Modell würden die «Bluewin»-Leser wählen
Pascal Landolt
16.7.2018
Die Schweiz soll einen neuen Kampfjet erhalten, fünf Typen sind dafür im engeren Rennen. Nach der grossen «Bluewin»-Umfrage ist klar: Geht es nach unserer Leserschaft, kommt der nächste Jet aus den Vereinigten Staaten.
Doch während wir auf den offiziellen Typenentscheid warten, haben sich «Bluewin»-Leserinnen und -Leser schon für ihren Favoriten entschieden, dabei sind in den ersten Tagen über 7'000 Stimmen eingegangen. Auffällig bei der Umfrage: Unsere Leserschaft vertraut offenbar auf Modelle US-Amerikanischer Bauart. Den ersten Platz schnappte sich der F/A-18 Super Hornet mit 25% aller Stimmen, knapp gefolgt vom F-35 Lightning II mit 23%:
Damit beweisen unsere Leser Liebe zur Tradition. Zur Erinnerung: Die beiden aktuellsten Kampfflugzeug-Modelle der Schweizer Luftwaffe sind die F/A-18 C/D Hornet und der F-5 Tiger, beide in den Vereinigten Staaten entwickelt. Mit der Wahl des F/A-18 E/F, der weiterentwickelten Version der Hornet, könnten bestehendes Know-How und auch Teile der Infrastruktur weiter verwendet werden. Ein kompletter Umstieg hingegen wäre die F-35, die nach anfänglichen Startschwierigkeiten in den USA nun langsam auch abhebt.
Dem ehemaligen Favoriten der Schweizer Luftwaffe, dem schwedischen JAS-39 Gripen E, geben nur 19% ihre Stimme. Der Gripen E wurde bereits einmal von der zuständigen Kommission als nächster Kampfjet für die Schweiz evaluiert, jedoch an der Urne dann vom Schweizervolk abgeschmettert.
Lieber Friedenstaube als EU-Flieger
Kritisch stehen die «Bluewin»-Leser den Modellen Rafale aus Frankreich (12%) und Eurofighter (9%) aus dem Europäischen Raum gegenüber. «Dann lieber keinen neuen Flieger», scheint die Aussage zu sein: Die Option Friedenstaube, die für einen Verzicht auf neue Jets steht, vereinte 13% aller Leserstimmen auf sich.
Vielleicht ist der Zeitpunkt für den Kauf von Rafale und Eurofighter in der Tat nicht optimal: Wie die «NZZ» berichtet, überlegen sich Frankreich und Deutschland, die beiden Modelle schon ab Ende 2030 durch eine neuere Variante abzulösen. Rafale und Eurofighter gehören nämlich noch der sogenannten 4. Generation von Kampfflugzeugen an, während Modelle wie die US-Amerikanische F-35 Lightning II bereits zur 5. Generation gehören. Die Zukunft über dem europäischen Luftraum dürfte sich also in eine andere Richtung bewegen.
Informieren und Abstimmen
Was halten Sie vom «Bluewin»-Leserentscheid? Sind Sie einverstanden, auf US-Jets zu setzen? Oder hätten Sie lieber europäische Fabrikate? Ansonsten stellen Sie sicher, dass Ihre Stimme auch gelesen wird. Wenn Sie sich über die fünf Typen noch genauer informieren möchten, können Sie das in der Story «Neue Kampfjets für die Schweiz: Welches Modell ist die beste Wahl?». Gleich im Anschluss finden Sie zudem noch zu jedem Flugzeug eine kurze Galerie.
Neue Kampfjets für die Schweiz: Boeing F/A-18 E/F Super Hornet
Die F/A-18 E/F Super Hornet ist eine Weiterentwicklung eines bewährten Kampfflugzeugs der US Navy. Einigen mag die Silhouette bekannt vorkommen, denn...
Bild: Getty Images
Der Vorgänger des Super Hornet fliegt bereits für die Schweizer Luftwaffe: 30 F/A-18 C/D Hornet stehen hierzulande seit 1997 im Einsatz.
Bild: Getty Images
Die F/A-18 gibt's in Varianten mit einem Sitzplatz (C/E) sowie in der Doppelplätzer-Ausführung (D/F). Die Zweisitzer werden oft für spezielle Einsätze wie Bodenkampf oder für Trainings verwendet.
Bild: Getty Images
Entwickelt wurde der Jet für Einsätze auf Flugzeugträgern, er verfügt also über ein solides Fahrwerk, um den harten Trägerstarts- und Landungen zu trotzen. Der F/A-18 E/F kam 1999 als Ersatz für die alternde F-14 Tomcat-Flotte der US Navy.
Bild: Getty Images
Australien gilt bisher als der grösste Exportkunde für das rundum erneuerte F/A-18-Modell. Kein Wunder: Fliegen sie «down under» doch schon die Vorgänger F/A-18 A/B (hier im Bild). Auch für die Schweiz eine lohnende Kombination? Wir werden sehen...
Neue Kampfjets für die Schweiz: Saab JAS 39 Gripen E/F
Meldet sich zurück: Der Gripen. Hier im Bild ein Vorserien-Modell des Gripen F im Jahr 2012 bei einem Testflug über Linköping, Schweden. Über dieses Flugzeug haben wir doch schon einmal abgestimmt, oder?
Bild: Keystone/VBS
Korrekt: Nur war das 2014, damals flogen erst die Vorgänger-Modelle Gripen C/D im Einsatz - wie hier im Bild. Seither hat sich einiges getan beim Flugzeug von Saab:
Bild: Keystone
Inzwischen hat auch der Gripen E seinen offiziellen Erstflug hinter sich. Die Modelle A bis D fliegen zwar schon seit 1996 für diverse Luftwaffen, doch das für die Schweiz geplante E-Modell basiert auf einem neuen Aufbau und hat auch einige neue Tricks auf Lager:
Bild: Keystone
Der Gripen E/F hat im Vergleich zu seinen Vorgängermodellen ein stärkeres Triebwerk, besseres Radar und verfügt über mehr Reichweite. Das Bild zeigt einen fertiggebauten Gripen F im Hangar von Saab in Linköping im März 2014. Und so hoffen Schweden weiter auf den Auftrag aus der Schweiz.
Bild: Keystone
Und das soll dafür sorgen, dass der Kampfjet diesmal nicht vom Stimmvolk abgeschossen wird. Wird die Schweiz diesmal Schweden aus dem Wettbewerb kicken - oder gehen wir bei Kampfjets eine Schweiz/Schwedische Freundschaft ein? Die Evaluation wird's zeigen.
Neue Kampfjets für die Schweiz: Lockheed Martin F-35 Lightning II
Ein wahrer Hightech-Jet wäre der F-35 Lightning II. Er ist so weit fortgeschritten, dass er fast nie abgehoben wäre: Die Entwicklung überschritt sämtliche Budgets und war von technischen Rückschlägen geprägt. «Flügellahme Ente» war noch der netteste Begriff, der bei den US-Streitkräften für den Flieger verwendet wurde.
Bild: Getty Images
Präsident Trump drohte gar, dem Experiment den Hahn abzudrehen. Doch zu viel hing an dem Tarnkappen-Flugzeug, das ab 2010 zum Ersatz für diverse alternde Modelle der US Air Force, Navy und Marines werden sollte...
Bild: Getty Images
Und dann war es 2015 doch so weit und die erste Flugstaffel war in der Luft - 14 Jahre nach Programmstart und 5 Jahre nach dem angepeilten Erstflug. Seither läuft die Produktion an und Hersteller Lockheed Martin verkauft das Flugzeug an Luftwaffen in der ganzen Welt.
Bild: Getty Images
Den F-35 gibt es in drei Varianten, unter anderem als Senkrechtsstarter für Flugzeugträger. Die von der Schweiz bevorzugte Variante A startet und landet allerdings ganz konventionell auf Flugplätzen.
Bild: Getty Images
Ein Flugzeug mit Ecken und Kanten: Der F-35 ist besonders für seine Tarnkappenfähigkeiten bekannt. Das Design soll es dem gegnerischen Radar erschweren, das Flugzeug zu orten.
Komplett in Frankreich entwickelt ist die Rafale von Dassault mit ihren auffälligen «Canard»-Vorflügeln.
Bild: Getty Images
Das fliegende Trapez verfügt über eine Höchstgeschwindigkeit von Mach 1.8 oder 2'222 km/h und kann mit 9,5 Tonnen am meisten Lasten der fünf Kandidaten tragen.
Bild: Getty Images
Ausser in Frankreich ist der Kampfjet der Grande Nation auch noch in Ägypten im Einsatz - der grosse Durchbruch ist also auch 17 Jahre nach seinem Dienstbeginn noch ausgeblieben.
Bild: Getty Images
Präsident Emmanuel Macron nimmt auch gerne mal im Cockpit des französischen Jets Platz. Hoffentlich erlebt die Schweiz mit der Rafale nicht die selbe traumatische Kauf-Erfahrung wie in den 1960er Jahren mit der Mirage - damals ebenfalls aus der Dassault-Schmiede.
Neue Kampfjets für die Schweiz: Eurofighter Typhoon
Der Eurofighter Typhoon war von Anfang an als multinationales Projekt aufgegleist: Diverse Länder in Europa beteiligten sich in den 1990er Jahren an Entwicklung und Bau des zweistrahligen Kampfjets.
Bild: Getty Images
Er hat inzwischen aber auch ausserhalb Europas Abnehmer gefunden: Der Eurofighter ist seit 2006 im Einsatz und ist mittlerweile auch auf der arabischen Halbinsel anzutreffen.
Bild: Getty Images
Angela Merkel guckt ihn zwar etwas skeptisch an...
Bild: Getty Images
...Prinz William hingegen scheint von dem Jet überzeugt zu sein. Zugegeben: Das Design des Jets sieht nicht sehr frisch aus. Doch ist er regelmässiger und gern gesehener Gast bei Länder übergreifenden Trainingsmissionen. Die Schweiz könnte sich damit strategisch bei seinen europäischen Freunden platzieren.
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