Bitcoin: Hat die Kryptowährung das Zeug dazu, Dollar und Euro als Währungen abzulösen? Dazu muss das Digital-Geld noch einige offene Fragen beantworten:
Frage 1: Volatilität. 2017 machte Bitcoin vor allem mit seinen massiven Kursanstiegen Schlagzeilen ...
Potenzielle Nutzer fragen sich ob der grossen Volatilität, ob ihr Erspartes in Bitcoin überhaupt sicher ist. Das müssen sich allerdings vor allem Spekulanten überlegen. Für kurzfristige Transaktionen spielt der aktuelle Kurs zum Dollar nur eine kleine Rolle.
Damit hinkt der Vergleich mit historischen Ausnahmesituationen von Hyperinflation oder Hyperdeflationen auch ein Bisschen. Man kann sein Erspartes nach wie vor in CHF halten, für eine Überweisung dann aber einen Teil in Kryptogeld verwandeln.
Frage 2: Warum bezahlen wir unseren Kaffee dann noch nicht per Bitcoin? Grund dafür sind momentan auch die Transaktionsgebühren. Sie betragen momentan rund 10 Franken pro Überweisung.
Grund ist, dass aufgrund des raschen Wachstums das Bitcoin-Transaktionsnetzwerk verstopft ist. Transaktionen müssen durch ein Netzwerk gehen und momentan gilt: Wer mehr bezahlt, kommt schneller durch. Andere Kryptowährungen wie «Bitcoin Cash» oder «Litecoin» haben dieses Problem schon gelöst.
Frage 3: Wie lange geht eine Transaktion? Momentan zwischen 10 Minuten und 10 Stunden. Analog zur Frage 2 - je nachdem, wieviel man für seine Transaktion zahlt. Allerdings wäre es ein Leichtes, diese Verzögerungen zu minimieren und damit eine echte Alternative zu Kreditkarten-Netzwerken zu werden.
Und Frage 4: Wie steht's mit dem Energieverbrauch? Das Bitcoin-Netzwerk verbraucht momentan etwa die Strommenge eines Mittleren Staates wie Dänemark oder Bulgarien. Problem: Viel davon wird in China abgewickelt, mit dreckigem Strom aus fossilen Brennstoffen.
Dabei hätten die Kryptowährungen das Potenzial, Finanztransaktionen viel effizienter abzuwickeln als dies Banken und Börsen bisher taten. Erneuerbare Energien für Digital-Geld wären also ein Segen für die Umwelt.
Galerie: Diese Probleme muss Bitcoin jetzt lösen
Bitcoin: Hat die Kryptowährung das Zeug dazu, Dollar und Euro als Währungen abzulösen? Dazu muss das Digital-Geld noch einige offene Fragen beantworten:
Frage 1: Volatilität. 2017 machte Bitcoin vor allem mit seinen massiven Kursanstiegen Schlagzeilen ...
Potenzielle Nutzer fragen sich ob der grossen Volatilität, ob ihr Erspartes in Bitcoin überhaupt sicher ist. Das müssen sich allerdings vor allem Spekulanten überlegen. Für kurzfristige Transaktionen spielt der aktuelle Kurs zum Dollar nur eine kleine Rolle.
Damit hinkt der Vergleich mit historischen Ausnahmesituationen von Hyperinflation oder Hyperdeflationen auch ein Bisschen. Man kann sein Erspartes nach wie vor in CHF halten, für eine Überweisung dann aber einen Teil in Kryptogeld verwandeln.
Frage 2: Warum bezahlen wir unseren Kaffee dann noch nicht per Bitcoin? Grund dafür sind momentan auch die Transaktionsgebühren. Sie betragen momentan rund 10 Franken pro Überweisung.
Grund ist, dass aufgrund des raschen Wachstums das Bitcoin-Transaktionsnetzwerk verstopft ist. Transaktionen müssen durch ein Netzwerk gehen und momentan gilt: Wer mehr bezahlt, kommt schneller durch. Andere Kryptowährungen wie «Bitcoin Cash» oder «Litecoin» haben dieses Problem schon gelöst.
Frage 3: Wie lange geht eine Transaktion? Momentan zwischen 10 Minuten und 10 Stunden. Analog zur Frage 2 - je nachdem, wieviel man für seine Transaktion zahlt. Allerdings wäre es ein Leichtes, diese Verzögerungen zu minimieren und damit eine echte Alternative zu Kreditkarten-Netzwerken zu werden.
Und Frage 4: Wie steht's mit dem Energieverbrauch? Das Bitcoin-Netzwerk verbraucht momentan etwa die Strommenge eines Mittleren Staates wie Dänemark oder Bulgarien. Problem: Viel davon wird in China abgewickelt, mit dreckigem Strom aus fossilen Brennstoffen.
Dabei hätten die Kryptowährungen das Potenzial, Finanztransaktionen viel effizienter abzuwickeln als dies Banken und Börsen bisher taten. Erneuerbare Energien für Digital-Geld wären also ein Segen für die Umwelt.
Die ganze Welt schaut gebannt auf Bitcoin. Doch kann die Kryptowährung schon als Währung im Alltag funktionieren? Diese Fragen muss der Digital-Coin noch beantworten.
Bei «Bluewin» haben wir schon diverse Aspekte zu Bitcoin aufgegriffen, beispielsweise den Kursrausch vor allem gegen Ende 2017, wir haben die sieben grössten Krypto-Mythen aufgeklärt und einen Finanzexperten zum Bitcoin-Trading befragt.
Aber welche Faktoren können Bitcoin jetzt noch zum Verhängnis werden? Wir zeigen, was den Vormarsch der Kryptowährung momentan noch stoppen könnte:
1) Massive Volatilität
Schon vor seinem starken Wertanstieg in den letzten Monaten war Bitcoin teilweise massiven Kursschwankungen ausgesetzt. 30% oder mehr fluktuierte die Kryptowährung teilweise innerhalb eines Tages - was bei vielen potenziellen Nutzern nicht gerade Vertrauen schafft.
Das Problem ist lösbar: Zum einen werden die Kursausschläge wohl kleiner, je mehr Kapital in einer Kryptowährung gebunden ist. Staatswährungen haben oft so grosse Vorräte, dass ein Kauf oder Verkauf von ein paar Millionen keine grossen Auswirkungen auf den Kurs hat. Durch das Wachstum wird Bitcoin also eher ruhiger.
Andererseits müssen Verkäufer auch nicht den ganzen Betrag, den sie für eine Ware oder Dienstleistung erhalten, in Bitcoin halten und damit die Berg- und Talfahrt mitmachen. Vermittlungsdienste wie Bitpay bieten an, einen bestimmten Teil der Summe gleich nach dem Transfer in Fiat-Währungen (USD, CHF, etc.) umzutauschen.
2) Horrende Transaktionsgebühren
Will man Bitcoin übertragen, läuft die Transaktion immer über die Blockchain, ein verteiltes digitales Kontoblatt. Neue Einträge in der Blockchain werden von den Bitcoin-Minern vorgenommen, die sich dafür bezahlen lassen, dass sie eine bestimmte Transaktion einbinden.
Diese Gebühr ist theoretisch freiwillig, wird sie allerdings vom Nutzer zu gering angesetzt, wird sich kaum ein Miner finden, der die Transaktion verarbeiten und damit offiziell machen will. Durchschnittlich liegt die Transaktionsgebühr derzeit zwischen 10 und 20 Franken.
Mit Bitcoin im Supermarkt oder im Café zu zahlen, ist deshalb utopisch und selbst beim Online-Shopping dürfte eine Gebühr in dieser Höhe für die meisten Kunden inakzeptabel sein.
Grund dafür ist, dass die einzelnen «Blätter» (Blocks), auf denen die weltweiten Transaktionen aufgeschrieben werden, momentan eine limitierte Grösse haben. Das ist wie, wenn beim ÖV alle 10 Minuten ein Bus mit zu wenigen Sitzen vorbeifährt und nur die Höchstbietenden mitfahren dürfen. Wer zu wenig bietet, wartet auf den nächsten Bus mit einem leeren Sitzplatz.
Gelöst haben dieses Problem andere Kryptowährungen wie «Bitcoin Cash» (BCH) oder Litecoin (LTC) mit einer Vergrösserung der Block-Grösse (Blocksize) oder schnelleren Taktungen.
Die grössten Mythen um Krytowährungen
Das Bitcoin-Märchen: Die grössten Mythen rund um Kryptowährungen
Immer nur nach oben scheint es mit dem Bitcoin-Kurs zu gehen. Was hat es mit Kryptowährungen auf sich?
Zweifellos macht die vermeintliche Anonymität von Bitcoin und anderen Kryptowährungen diese attraktiv für Kriminelle.
Fast jede Ransomware verlangt heutzutage die Lösegeldforderung in einer Kryptowährung. Die derzeitige Wertsteigerung ist aber sicher nicht dadurch entstanden, das jeder Verbrecher der Welt sein Geld in Bitcoin angelegt hat. Inzwischen dürfte die kriminelle Nutzung von Bitcoin nicht deutlich höher als bei anderen Währungen sein.
Sicherlich haben Sie schon von grossen Bitcoin-Diebstählen gehört. Hier waren aber aber vor allem die «Exchanges» betroffen, die Bitcoin-Banken auf denen Nutzer ihr Geld hinterlegt. Hacker haben dann Sicherheitslücken in diesen Exchanges genutzt, um Nutzer zu berauben.
Natürlich ist das Aufbewahren von Bitcoin etwas komplizierter als sich einen Frankenschein in die Hosentasche zu stecken. Trotz der oben genannten Hacks dürfte es für Bitcoin-Einsteiger daher immer noch am einfachsten sein, ihre Wallet auf einer Exchange wie «Coinbase» abzulegen. Deren Sicherheitsstandards haben sich in den letzten Jahren deutlich verbessert.
Inzwischen gibt es sogar speziell für Bitcoin gemachte USB-Sticks.
Kurschwankungen von 30 Prozent oder mehr an einen Tag finden sich bei keiner halbwegs stabilen Währung. Als alleinstehendes Zahlungsmittel, ohne Bezug auf seinen relativen Wert gegenüber anderen Währungen, ist Bitcoin daher nicht geeignet.
Die rasante Wertsteigerung vor allem von Bitcoin hat zu Vorwürfen geführt, das ganze sei nichts weiter als ein raffiniertes Schnellballsystem. Doch diese Wertsteigerung folgt dem bekannten Angebot-Nachfrage-System des freien Marktes, immer mehr Menschen wollen eine begrenzte Anzahl von Bitcoin kaufen.
Was aber natürlich möglich ist ist, dass Bitcoin eine klassische Blase ist, die bald platzen wird, wie Ende der 1990er der Dotcom-Boom. Dass die Kryptowährung plötzlich genau so dramatisch fällt wie sie gestiegen ist, sollte man also als Möglichkeit im Hinterkopf behalten.
Wie moderne Fiatwährungen hat Bitcoin keinen realen Gegenwert. Hier besteht also keine Besonderheit.
Gold hat vor allem einen Wert, weil Menschen glauben dass es einen Wert hat. Daher gilt das gleiche für Bitcoin und andere Kryptowährungen. So lange es Menschen gibt, die Vertrauen in das dahinter stehende Konzept haben, werden Kryptowährungen einen Wert haben.
3) Transaktionen dauern sehr lange
Das gesamte Bitcoin-Netzwerk verarbeitet momentan nur knapp vier Transaktionen pro Sekunde. Da kann es schonmal vorkommen, dass ein Nutzer eine Stunde auf seine Bitcoin-Gutschrift warten muss.
Zum Vergleich: Grosse Kreditkarten-Anbieter wie Visa oder Mastercard haben dagegen keine Probleme mit Zehntausenden Transaktionen in der Sekunde. Hier muss Bitcoin also noch skalieren, andere Kryptowährungen wie Ripple, Steem oder Stratis beispielsweise sind schon auf Kreditkarten-Niveau.
Wobei man unterscheiden muss zwischen Gutschrift und tatsächlicher Überweisung des Betrags: Wie bei Kreditkarten kann ein Betrag, der mit Bitcoin beglichen wird, innert Sekunden als Gebucht bestätigt werden. Ist der Überweisungsauftrag erstmal im Netzwerk eingegeben, kann er nicht mehr rückgängig gemacht werden. Auch wenn der Bitcoin dann erst Stunden später übertragen wird, ist er damit schneller beim Händler als bei einer Kreditkarte, wo die tatsächliche Gutschrift auch mal einen ganzen Monat dauern kann.
4) Stromverbrauch eines mittleren Staates
Für das Bitcoin-Mining, bei dem die oben erwähnten Transaktionverifikationen vorgenommen und die Miner als Belohnung auch noch neue erschaffene Bitcoin bekommen, müssen immer komplizierter werdenden Rechenaufgaben gelöst werden. Das erfordert natürlich schnelle, spezialisierte Computer mit entsprechendem Energieverbrauch.
Exakte Berechnung zum globalen Stromverbrauch des Bitcoin-Netzwerks sind schwierig, aber nach einigen Schätzungen verbraucht Bitcoin derzeit mehr Energie als mittelgrosse Länder wie Dänemark oder Bulgarien. Eine einzige Bitcoin-Transaktion verbraucht über 200 Kilowattstunden Strom. Ein Grossteil des Bitcoin-Mining findet zudem in China statt, wo der meiste Strom aus Kohlekraftwerken stammt. Eine «grüne» Lösung zum Betreiben der Kryptowährungen muss also langfristig gefunden werden.
Dabei darf man nicht ausser Acht lassen, dass Kryptowährungen sich als Ersatz für klassische Finanztransaktionen sehen. Würden Bitcoin und Co. den Dollar, Euro und andere Zahlungsmittel ersetzen, könne hier auch massiv Energie eingespart werden.
Denn die klassische Finanz ist ebenso eine Energieschleuder: Rechenzentren der Banken, Serverfarmen der Börsen und der Börsenspieler, auch das VISA-Netzwerk und alle Bankomaten, sowie die Büros der rund 30'000 Banken weltweit - sogar der Arbeitsweg der Banker selbst und deren Heizung am Arbeitsplatz - alles verschlingt unmengen an Energie, nur um unsere Fränkli hin- und her zu schieben. Das alles würde mit dem Bitcoin zumindest teilweise abgelöst.
Fazit: Bitcoin steht noch ganz am Anfang
Wer sich noch an die Internet-Boomjahre in den frühen 2000er-Jahren erinnert, weiss: Damals war das World Wide Web noch an einem ganz anderen Ort als heute - knapp 20 Jahre später. Seit dem Anfang hat sich vieles getan, die Technologie ist reifer und viele Fragen wurden mittlerweile geklärt.
Auch die Digital-Währungen stecken noch in den Kinderschuhen. Probleme sind bekannt, doch viele kluge Köpfe arbeiten im Hintergrund an Lösungen - was auch finanziell attraktiv ist. 2017 war das Jahr, in dem Kryptowährungen ins kollektive Mainstream-Bewusstsein gerückt sind. Die Herausforderungen sind vielfältig - aber auch die möglichen Benefits.
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