Spionagevorwürfe Huawei hat eigenes Betriebssystem zur Absicherung in petto

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15.3.2019

Huawei sichert sich für den Fall der Fälle ab.
Huawei sichert sich für den Fall der Fälle ab.
Symbolbild: Keystone

Das chinesische Unternehmen hat erneut verlauten lassen, eigene Software für Smartphones und Desktop-Computer entwickelt zu haben. Diese soll aber nur im äussersten Notfall zum Einsatz kommen. 

Huawei hat ein eigenes Betriebssystem entwickelt, das auf Smartphones und Desktop-Rechnern läuft. Das hat das Unternehmen nun auch der «South China Morning Post» bestätigt. Hintergrund sind die Spannungen mit den USA. Huawei will offenbar für den Fall gerüstet sein, dass man keinen Zugriff auf Betriebssysteme von US-Unternehmen wie Google und Microsoft erhält, also Android beziehungsweise Windows.  

Damit hat Huawei die zweite Bestätigung geliefert. Denn bereits am 10. März hatte Richard Yu, Chef der Mobilfunksparte der Chinesen, der Zeitung «Die Welt» gesagt, dass man ein eigenes Betriebssystem entwickelt habe.

Bereits ein Jahr zuvor hatte es erste Gerüchte über die Software gegeben. Ihre Entwicklung soll begonnen haben, nachdem die Amerikaner 2012 eine Untersuchung gegen Huawei und ZTE eingeleitet hatten. Die USA hatten in der Folge Sanktionen gegen ZTE verhängt. Hier wie da geht es um Spionagevorwürfe, die allerdings bis heute nicht öffentlich belegt wurden.

Richard Yu betonte im erwähnten Gespräch, man sei sehr zufrieden mit Android und Windows und wolle das selbstentwickelte Betriebssystem nur im äussersten Notfall einsetzen. Das dürfte auch damit zu tun haben, dass es für dieses kein tragfähiges Ökosystem gibt. Wie schwer es ist, ein eigenes zu etablieren, musste beispielsweise Samsung mit Tizen erfahren. Es gelang nie, dafür genügend Apps zu gewinnen. 

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