Digital-News des TagesSpotify schiebt Konto-«Teilete» mit Freunden einen Riegel vor
dj
20.9.2018
Spotify prüft Nutzer des «Familien»-Abos künftig per GPS, erneut wurden Millionen an Kryptowährungen geklaut, Amazon bläst zum Angriff auf Supermärkte und ein Pionier des 3D-Waffendrucks ist auf der Flucht vor der Polizei. Das und mehr in den Digital-News des Tages.
Wer seine Musik bisher mit «Spotify» gestreamt hat, kennt bestimmt auch die Option, sich ein Familienkonto («Premium Family») zuzulegen. Schliesslich lassen sich dann Songs von bis zu sechs Mitgliedern hören. Teilt man sich die Kosten, kommt man oft viel günstiger davon als mit einzelnen Abos.
Um sicherzustellen, dass dieses Abo nur innerhalb von Familien genutzt wird, will «Spotify» künftig per GPS-Ortung prüfen, ob die verwendeten Profile auch tatsächlich wie in den AGB verlangt «unter einem Dach» wohnen. Wer beim Standortcheck durchfällt, muss mit der Kündigung seines Abonnements rechnen.
Die weiteren Digital-News des Tages
Erneut wurde eine Kryptowährungsplattform Opfer eines virtuellen Bankraubs. Digitale Münzen im Wert von knapp 6,7 Milliarden Yen (58 Millionen Franken) wurden von der japanischen Krypto-Börse Zaif gestohlen. Der grösste Teil davon war in Bitcoin gelagert, aber auch Geld in dessen Derivat Bitcoin Cash sowie in MonaCoin wurde gestohlen, wie «Reuters» berichtet.
Knapp ein Drittel des geklauten Geldes war Eigenkapital der Börse, der Rest allerdings Kundengelder. Nach dem Diebstahl wurde der Eigentümer der Börse, Tech Bureau, an ein anderes Unternehmen verkauft, der Erlös soll für die Erstattung der Kundeneinlagen eingesetzt werden.
Kryptowährungs-Hacks häufen sich in Japan
Der Diebstahl fand offenbar am 14. September statt. Knapp zwei Stunden lang hatten die Hacker Zugriff auf die «Hot Wallet» der Börse. Dieser virtuelle Geldbeutel wird für das Tagesgeschäft verwendet und ist daher zwangsläufig mit dem Internet verbunden. Entsprechend anfällig für Hacks sind «Hot Wallets», die im Kontrast zu «Cold Wallets» stehen, bei denen das Kryptogeld offline aufbewahrt wird.
Die japanischen Finanzbehörden untersuchen den Vorfall bereits auf eventuelle Fahrlässigkeit der Betreiber. Im Januar wurde eine andere japanische Kryptoplattform Opfer eines Diebstahls. Damals wurde Kryptogeld im Wert von rund 500 Millionen Franken gestohlen.
Bitcoin-Betrug: So wollen Cyber-Kriminelle an Ihr Geld
Galerie: Bitcoin-Betrug: So wollen Krypto-Kriminelle an Ihr Geld
Bitcoin und andere Digitalwährungen gelten als das Gold des Internets. Und wie bei allen Wertobjekten sind auch hier viele Betrüger hinter den begehrten Krypto-Coins her...
Bild: ccn.com
Das bedeutet für Nutzer und Investoren, dass sie sich erst über die Chancen, Möglichkeiten, aber auch Gefahren im Umgang mit Digital-Währungen informieren müssen. Hier folgen nun die fiesesten Tricks der Bitcoin-Banditen:
Bild: Getty Images
Wer mit Kryptowährungen handeln will, kauft und verkauft diese auf Online-Plattformen. Bekannte Anbieter sind beispielsweise Coinbase oder Binance. Doch nicht immer sind die Online-«Safes» dieser Exchanges perfekt abgesichert:
Bild: Shutterstock
Und weil Kryptowährungen an sich sicher sind, manipulieren Betrüger oft die grösste Schwachstelle: Den menschlichen Nutzer. Und so werden sie hinters Licht geführt:
Bild: Getty Images
Aufgepasst beispielsweise, wenn Ihnen jemand fremdes Hilfe beim Aufsetzen Ihrer Konten anbietet. Senden Sie nie Coins an Adressen, die Sie nicht selbst generiert oder überprüft haben. Oft zweigen Betrüger so ganze Sendungen auf ihre eigenen Konten ab.
Bild: Screenshot
Klug ist, wer seine Krypto-Coins von den Online-Exchanges auf ein «Hardware-Wallet» verschiebt. Damit ist die Gefahr bei einem Hack der Onlineplattform gebannt. Doch auch hier lauern Stolperfallen:
Bild: Ledger Nano
Prüfen Sie genau, von wem Sie ihre Wallet (Hier im Bild das Ledger Nano S) kaufen und beziehen sie diese nur von seriösen Käufern oder dem Distributor selbst. Hier gilt: Second-Hand geht gar nicht.
Bild: Ledeger Nano
So ist es schon vorgekommen, dass Verkäufer ihre Wallets präpariert und falsche Anleitungen beigelegt haben. Anleitungen, mit deren Anweisungen die Käufer dann unbewusst den Betrügern Tür und Tor geöffnet haben, um die gespeicherten Bitcoins abzuzügeln.
Bild: imgur
Und auch klassische Betrugs-Maschen finden ihren Weg in die Krypto-Community: Wenn ein Anbieter riesige Gewinne mit null Risiko verspricht, ist immer Vorsicht geboten.
Bild: Screenshot Bitconnect
So passiert mit «Bitconnect»: Einer Organisation aus den USA, die nach dem Schneeball-System operierte. Nur, dass hier statt mit Heilmitteln oder Beauty-Produkten mit Bitcoin gelockt wurde. Das ging so lange gut, bis der Bitcoin-Kurs sich nach unten korrigierte. Damit verschwand auch Bitconnect - und die Guthaben blauäugiger Nutzer.
Bild: Screenshot Youtube
Ein letzter Klassiker darf nicht fehlen: Auch Versender von Spam-Nachrichten sind auf den Bitcoin-Zug aufgesprungen und nutzen statt «Viagra» nun die Namen von Kryptowährungen, um Nutzer neugierig zu machen. Der Ablauf bleibt gleich: Keine Links anklicken, nicht lesen, sofort löschen.
Bild: Screenshot Bluewin
Amazon will 3000 vollautomatische Geschäfte in den USA eröffnen
Online-Shopping-Gigant Amazon setzt seinen Angriff auf die Offline-Shopping-Welt fort. Nun plant das Unternehmen bis 2021 bis zu 3000 Geschäfte in den USA zu eröffnen. Laut «Bloomberg» ist sich CEO Jeff Bezos aber noch nicht sicher, wie die Geschäfte genau aussehen sollen. Zur Wahl stehen offenbar kleine Supermärkte mit Waren für den täglichen Gebrauch im Stil von 7-Eleven oder eher Orte für einen kleinen Snack zwischendurch.
Die Geschäfte sollen allerdings auf jeden Fall vollautomatisch funktionieren, ohne Notwendigkeit an einer Kasse anzustehen. Unter dem Namen AmazonGo testet das Unternehmen derzeit in Seattle und Chicago das Konzept. Hier müssen sich Kunden mit einer App am Eingang des Geschäfts einloggen. Kameras erkennen dann, wenn etwas aus dem Regal genommen wurde und die Abrechnung erfolgt automatisch. Mit der Bio-Kette Whole Foods, die Amazon letztes Jahr gekauft hat, hat das Unternehmen zudem bereits fast 500 traditionelle Supermarkt-Filialen in den USA, Kanada und Grossbritannien.
3D-Druck von Waffen: Pionier des Kindesmissbrauches beschuldigt
Cody Wilson wurde als Pionier des 3D-Drucks von Waffen bekannt. Er bot im Internet Baupläne an, mit denen Besitzer von 3D-Drucker sich ihre eigenen, schussfähigen Pistolen drucken konnten, ohne irgendwelche staatliche Kontrolle. Damit löste er heftige Kontroversen aus, die Trump-Regierung gestatte das Vorhaben aber jüngst. Einige Bundesstaaten klagen allerdings weiterhin gegen Wilson mit dem Ziel, die Verbreitung der Baupläne zu stoppen.
Nun hat Wilson allerdings ganz andere Probleme, wie «Ars Technica» schreibt. Die Polizei in der texanischen Hauptstadt Austin wirft dem 30-jährigen vor, gegen Bezahlung Sex mit einem 16-jährigen Mädchen gehabt zu haben. Da dies unter dem Schutzalter liegt, wird es als sexueller Missbrauch von Kindern gewertet. Es wurde ein Haftbefehl gegen Wilson ausgestellt, er soll sich aber bereits vorher nach Taiwan abgesetzt haben. Die US-Marshals fahnden nun nach ihm.
Xiaomi-Smartphones zeigen von Werk aus Anzeigen an
Smartphone des chinesischen Hersteller Xiaomi sind meistens relativ günstig. Doch sie haben offenbar einen versteckten Preis. Von Werk aus zeigen die Geräte über das ganze Betriebssystem hinweg Werbeanzeigen an, sogar im Einstellungen-Menü erscheinen die Banner. Laut Xiaomi soll man die Anzeigen zwar abstellen können, laut den Erfahrungen zahlreicher Nutzer scheint das allerdings nicht richtig zu funktionieren, wie «The Next Web» berichtet.
EU stellt Ultimatum an Facebook
Die Europäische Union verliert offenbar die Geduld mit Facebook, wie «NBC News» berichtet. Bis zum 18. Oktober hat Justiz- und Verbraucherschutzkommisarin Věra Jourová dem Unternehmen nun Zeit gegeben, um seine Nutzungsbedingungen zu aktualisieren. Bisher würde Facebook seine Nutzer nicht ausreichend genug darüber informieren, was alles mit ihren Daten passiert.
I want #Facebook to be extremely clear to its users about how their service operates and makes money. Not many people know that #Facebook has made available their data to third parties or that for instance it holds full copyright about any picture or content you put on it.
Im Mai wurde er angekündigt, nun ist der Dating-Dienst von Facebook gestartet, allerdings zunächst ausschliesslich in Kolumbien. Facebook Dating funktioniert nur in der App, es werden Nutzer im Umkreis von 100 Kilometer angezeigt, die das Feature aktiviert haben. Die eigenen Facebook-Freunde werden hier allerdings nicht auftauchen. Im Gegensatz zu populären Angeboten wie Tinder oder Bumble muss zudem nicht zuerst gegenseitiges Interesse bekundet werden, bevor man Nachrichten verschicken kann. Mehr zu Facebook Dating hat «The Verge».
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