Was ist mit Motto passiert? Google streicht seinen Leitsatz «Don't be evil» aus dem Verhaltenscodex

dj

23.5.2018

Ist Google jetzt ganz offiziell böse? Klammheimlich hat der Tech-Gigant sich von seinem Motto «don't be evil» verabschiedet.

Seit 2000 war es Teil des Google-Verhaltenskodex: «Don't be evil», seid nicht böse, wurde den Mitarbeiter vorgegeben. Damit ist es nun aber offenbar vorbei. Wie «Gizmodo» berichtet wurde der Leitspruch irgendwann um Anfang Mai herum kommentarlos aus dem Verhaltenscodex gestrichen. Nachfragen diversen Medien, was hinter dieser Änderung steckt, blieben unbeantwortet.

In einem Nebensatz am Ende des Verhaltenscodex wird «don't be evil» noch erwähnt, aber offenbar soll das Motto nicht mehr die Prominenz einnehmen, die es früher hatte. Bei der 2015 neu erschaffenen Google-Muttergesellschaft Alphabet heisst es bereits etwa weniger moralisierend, dass Mitarbeiter «das Richtige tun sollen» («do the right thing»).

Kritik von aussen und innen

Kritiker haben Google zwar immer wieder vorgeworfen, «don't be evil» zu missachten, sei es bei dem Umgang mit Nutzerdaten oder bei der Ausnutzung der Marktmacht. Aber selbst als Google zu einem der mächtigsten Unternehmen der Welt aufstieg, blieb das Motto erhalten.

Doch in jüngster Zeit zweifelten selbst Google-Mitarbeiter an den hehren Absichten des Unternehmens. Im April unterschrieben mehr als 3000 Mitarbeiter einen offenen Brief an Google-Chef Sundar Pichai, in dem sie sich dagegen aussprachen, dass Google das US-Militär bei der Drohnen-Entwicklung unterstützt. In dem Brief wurde explizit auf «don't be evil» Bezug genommen.

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