Neuer Chromecast im Test Evolution statt Revolution

Henning Steier

23.1.2019

Google: Den neuen Chromecast gibt es in den Farben Kreide und Karbon.
Google: Den neuen Chromecast gibt es in den Farben Kreide und Karbon.
Bild: PD

Googles neuster Chromecast bleibt preiswert und punktet mit sinnvollen Verbesserungen. 

Der Chromecast Audio wird eingestellt. Googles Streaming-Stick lässt sich nur noch per Smartphone einrichten. Und dann stand er noch im Zentrum gutgemeinter Hackerangriffe: Im noch jungen Jahr hat der Chromecast eher negative Schlagzeilen produziert. Dabei ist der 2013 Jahren lancierte Stick eigentlich eine Erfolgsgeschichte. Denn er hat das direkte Streamen von PC, Tablet und Smartphone auf den Fernseher so sehr vereinfacht wie kein Gadget zuvor. Und das zu einem konkurrenzlos günstigen Preis. Denn man zahlt mit anonymisierten Nutzerdaten zum eigenen Streamingverhalten.

Auch die neue Version, die eigentlich keine ganz neue mehr ist, da sie bereits im Herbst vorgestellt wurde, macht da keine Ausnahme. Sie ist für 40 Franken zu haben. Das neue Macaron-Design gefällt auf Anhieb. Wie sich im kurzen Test bestätigte, hat Google bei der wichtigsten technischen Verbesserung nicht zu viel versprochen. Die beobachtete Verbesserung der Performance lag mit 20 Prozent sogar über den vom Suchmaschinisten erwähnten 15 Prozent.

Kein 4K

Wie bisher unterstützt diese Version allerding nur 1080p, dafür aber 60fps. Das Gadget funkt im WLAN bis zu 802.11ac im Bereich 2,4 GHz und 5 GHz. Wer 4K-Videos per Chromecast streamen möchte, der ist weiterhin auf den Ultra angewiesen, der allerdings 100 Franken kostet. 

Bleibt abschliessend noch der Hinweis, dass auch dieser Chromecast mehr kann als Videos zu streamen: Wer ein Samsung Gear VR- oder Daydream View-Headset hat, kann die virtuelle Realität auf den Fernseher bringen, wobei diese dann natürlich nicht so real aussieht wie für den Headset-Träger. Der Chromecast wird, in den Beamer eingesteckt, auch zum Präsentationstool, in dem er Sehenswürdiges im Grossformat an die Wand oder auf die Leinwand bringt. 

Zurücklehnen und geniessen

Auch praktisch: Dank der App CastPad und dem Chromecast werden Smartphone und damit Fernseher zum Zeichenatelier: Jeder im Raum kann die Kritzeleien beziehungsweise die Kunstwerke begutachten, ohne aufstehen zu müssen. Nicht zuletzt verwandelt der Ambient Mode das TV-Gerät in einen Bilderrahmen, der beispielsweise Fotos aus der eigenen Sammlung, aber auch Kunstwerke, die Google digitalisiert hat, anzeigt.

Und was bringt die Zukunft? Mittelfristig dürfte der Chromecast sterben, aber die Technologie Google Cast überleben. Diese ist schon heute in TV-Geräte diverser Hersteller, etwa Sony und Vizio integriert, so dass man keinen Stick mehr einzustecken braucht.

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