Schweizer Bitcoin-ExperteSmart Contracts: Bitcoin-Technologie sorgt für sichere Konzerttickets
Gabriele Griessenböck
26.3.2018
Blockchain: Die nächste Revolution im Ticket-Business
Bitcoin als Geld-Ersatz ist das momentan berühmteste Aushängeschild der «Blockchain»-Technologie. Doch nicht nur virtuelle Währungen lassen sich auf der Blockchain speichern:
Bild: Getty Images
Denn nun hat die Kino- und Konzertindustrie die Technologie für sich entdeckt: Hier kann die Blockchain grosse Probleme lösen. Ende 2018 können Schweizer eventuell schon Blockchain-Tickets kaufen.
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Vorteile eines solchen Online-Tickets sind, dass es nicht mehr gefälscht werden kann und dass auch der Besitz einer Eintrittskarte klar geregelt ist. Betrug mit doppelten Kartenverkäufen ist so beispielsweise nicht mehr möglich.
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Um die vielen Einsatzgebiete der Blockchain ging es auch auf dem «360 Grad Entertainment»-Kongress in Interlaken.
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«Sie wird zum absoluten Game-Changer der Entertainment-Branche», meinte Daniel Haudenschild, CEO von Swisscom Blockchain über die Blockchain.
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Andreas Angehrn, CEO von Ticketcorner, sieht das ähnlich. Er kündigt schon bald erste Anwendungen an.
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Die isländische Indie-Ikone Björk beispielsweise ist eine Vorreiterin in Sachen blockchain-basiertem Vertrieb. Fans können ihr Album „Utopia“ mit Kryptowährungen bezahlen und werden mit Audiomünzen belohnt.
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Blockchain: Die nächste Revolution im Ticket-Business
Bitcoin als Geld-Ersatz ist das momentan berühmteste Aushängeschild der «Blockchain»-Technologie. Doch nicht nur virtuelle Währungen lassen sich auf der Blockchain speichern:
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Denn nun hat die Kino- und Konzertindustrie die Technologie für sich entdeckt: Hier kann die Blockchain grosse Probleme lösen. Ende 2018 können Schweizer eventuell schon Blockchain-Tickets kaufen.
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Vorteile eines solchen Online-Tickets sind, dass es nicht mehr gefälscht werden kann und dass auch der Besitz einer Eintrittskarte klar geregelt ist. Betrug mit doppelten Kartenverkäufen ist so beispielsweise nicht mehr möglich.
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Um die vielen Einsatzgebiete der Blockchain ging es auch auf dem «360 Grad Entertainment»-Kongress in Interlaken.
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«Sie wird zum absoluten Game-Changer der Entertainment-Branche», meinte Daniel Haudenschild, CEO von Swisscom Blockchain über die Blockchain.
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Andreas Angehrn, CEO von Ticketcorner, sieht das ähnlich. Er kündigt schon bald erste Anwendungen an.
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Die isländische Indie-Ikone Björk beispielsweise ist eine Vorreiterin in Sachen blockchain-basiertem Vertrieb. Fans können ihr Album „Utopia“ mit Kryptowährungen bezahlen und werden mit Audiomünzen belohnt.
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Bitcoin, Kryptowährungen und die Blockchain-Technologie liefern Gesprächsstoff über alle Branchengrenzen hinweg - so auch in der Unterhaltungsindustrie. Schweizer Konzertbesucher sollen schon Ende dieses Jahres ihre Tickets über die Blockchain bestellen können. Das bringt sowohl Besuchern als auch Veranstaltern grosse Vorteile.
Derzeit gibt es kaum eine Business-Konferenz, auf der nicht die Buzzwords «Bitcoin und Blockchain» fallen. Was das mit Musik, Konzerten oder Festivals zu tun hat? Sehr viel: Die Branche entwickelt sich weiter, wie ein Besuch auf dem zweitägigen Kongress «360 Grad Entertainment» in Interlaken, dem grössten Schweizer Branchentreff im Live Entertainment-Business, zeigte.
300 Teilnehmer aus der Schweizer und internationalen Eventbranche drängten in das völlig ausverkaufte Forum der barocken Hallen des Lindner Grand Hotels. Auf der Gästeliste standen klingende Namen wie Semmel Concerts, einer der grössten Konzertveranstalter Deutschland oder Ticketcorner. Aber auch fast alle grossen Schweizer Festival-, und Hallen-Betreiber liessen sich blicken.
Weitere hundert Interessierte standen auf der Warteliste. Allein der riesige Andrang zeigt, dass die Branche nicht untätig bleibt oder gar die Hände in den Schoss legt. Kritische Blicke auf die Location-Situation in der Schweiz waren ebenso Teil des Programms wie neue Festivals, digitale Kommunikation, Live-Marketing, Konzert- und Festivalsponsoring sowie Trends im Entertainment-Markt.
«Die Blockchain wird zum absoluten Game-Changer.»
Daniel Haudenschild, CEO Swisscom Blockchain
Eine der grössten Veränderungen bringt die Blockchain-Technologie mit sich. «Sie wird zum absoluten Game-Changer der Entertainment-Branche», meint beispielsweise Daniel Haudenschild, CEO von Swisscom Blockchain AG.
Blockchain: Die «Sprache» von Bitcoin
Bitcoin ist zwar das mit Abstand bekannteste Beispiel für eine Blockchain-basierte Technologie, aber die beiden Begriffe sind nicht synonym zu verstehen. Die Blockchain kann viel mehr. Stark vereinfacht ist die Blockchain-Technologie eine dezentrale Datenbank, in der alle Transaktionen penibel dokumentiert sind. Also ein bisschen wie ein «Milchbüechli», das von mehreren Parteien gleichzeitig geführt wird. Es gibt hierbei keine Vermittlungsinstanz mehr zwischen den Vertragspartnern, die Parteien stellen Gegenseitig die Richtigkeit der Einträge sicher.
Das Potential scheint riesig. Es könnten alle möglichen Verträge in die «Sprache» der Blockchain übersetzt werden. Man spricht hier von sogenannten «smart contracts» also intelligente Verträge. Der Fortschritt dabei ist, dass alle beteiligten Akteure sicher sein können, dass alle Vertragspartner stets über die genau gleichen Daten verfügen. Die Abwicklung von Transaktionen wird schneller, transparenter, einfacher und günstiger.
Veränderte Rolle der Ticketvermarkter
Fans sehen sich heute noch vor dem Problem, dass die Tickets oft in rasender Geschwindigkeit ausverkauft sind. Später tauchen die Karten für ein Vielfaches des Preises auf Weiterverkaufsplattformen wieder auf. «Das kann die Blockchain lösen», so Haudenschild. Er sieht auch die Ticketvermarkter in ihrer klassischen Funktion als reiner Verkäufer als beendet. Die Blockchain wird das Geschäftsmodell verändern. Weg vom Verkauf, hin zum Daten-Management.
Andreas Angehrn, CEO von Ticketcorner, sieht das ähnlich. «Wir sind bereits ein Datenmanagement-Haus, das die Interessen, die Reisedistanz oder der Musikgeschmack von Kunden kennt und dadurch individualisierte Angebote erstellen kann», erklärt Andreas Angehrn. Der Schweizer Ticketanbieter verkauft jährlich gut 10 Millionen Tickets. Aber trotz Vereinfachung durch die Digitalisierung sieht sich Ticketcorner mit 90'000 Kundenanfragen pro Jahr konfrontiert, die «alle eine Extrawurst haben wollen».
Der Bund will den Bitcoin: Wird die Schweiz zur ersten «Krypto-Nation»?
Galerie: Bund will den Bitcoin: Wird die Schweiz zur ersten «Krypto-Nation»?
Der Bund hat die Chancen und Möglichkeiten von Digital-Währungen erkannt und will Bitcoin und andere Kryptowährungen in die Schweiz bringen. Doch die Strategie ist nicht ohne Risiko:
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Innert fünf oder zehn Jahren soll die Schweiz zur «Krypo-Nation» werden. Das zumindest ist das Ziel von Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann (FDP), der kürzlich auf einer Krypto-Konferenz in St. Moritz sprach.
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Dabei ist der Anfang bereits gemacht: Der Kanton Zug ist schon seit einiger Zeit international als «Crypto Valley» bekannt, weil sich dort immer mehr Firmen aus dem Bereich Bitcoin, Blockchain und Kryptowährungen ansiedeln.
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Vor wenigen Wochen kündigte zudem der weltweit grösste Hersteller von spezialisierten Bitcoin-Computer, das chinesische Bitmain, an, seine erste europäische Dependance in Zug zu eröffnen.
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Auch bekannte Persönlichkeiten des Schweizer Bankentums sehen in Kryptowährungen ein hohes Potenzial. Dem ehemalige UBS-Chef Oswald Grübel gefällt an Bitcoin vor allem dessen Status als «Weltwährung», die nur in Eigenregie im Internet gehandelt werde.
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«Seit es bei uns kein Bankgeheimnis mehr gibt und unsere Banken die Kontoinformationen ihrer Kunden mit über 100 Ländern austauschen, suchen diese Menschen alternative Anlageformen für Vermögen», so Grübel in der «Handelszeitung».
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Genau durch diese Sichtweise könnte aber die Schweiz international wieder zur Zielscheibe werden. US-Finanzminister Steven Mnuchin warnte kürzlich davor, dass Bitcoin zum neuen «Schweizer Bankkonto» werden könne. Dieses werde man innerhalb der G20 versuchen zu verhindern, sagte Mnuchin zu «Bloomberg».
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Dieses werde man innerhalb der G-20 zu verhindern versuchen, sagte Mnuchin zu «Bloomberg».
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Neue Möglichkeiten für Musikfans - und Anbieter
Welche Vorteile bietet nun die Blockchain für Fans? «Konzertbesucher können zum Beispiel vor Ort spontan VIP-Tickets buchen, ihr Ticket weitergeben oder noch weitere Dienstleistungen bestellen. Und das Ganze in ungeahnter Schnelligkeit, nämlich in Echtzeit», sagt Haudenschild. Konzertbetreiber können durch die Technologie genau sehen, was ihre Kunden auf dem dreitätigen Festival besucht und konsumiert haben. Die Besucherlenkung kann beispielsweise durch Belohnungssysteme erweitert werden. «Es geht nicht darum, Menschen zu kontrollieren, sondern sie in ihrem Freizeiterlebnis zu unterstützen.» Das Erlebnis kann viel gezielter gesteuert werden.
Beispiele aus der Musikbranche gibt es bereits. Die isländische Indie-Ikone Björk eine Vorreiterin in Sachen blockchain-basiertem Vertrieb. Fans können ihr Album «Utopia» mit Kryptowährungen bezahlen und werden mit Audiomünzen belohnt. Die Coins schaffen für Fans und Musiker gleichermassen Vorteile. Durch die Blockchain werden die Transaktionen vollkommen sicher und es bedarf keines Vermittlers wie Musikverlage, Labels und Vertriebe mehr, um Songs zu verkaufen. Auch das unkonventionelle Burning Man-Festival in der Wüste Nevadas verwendet bereits die Blockchain-Technologie für den Kartenverkauf.
Massentaugliche Blockchain-Anwendungen bereits ab Oktober 2018
«Die Schweizer müssen mutiger werden. Die Blockchain kennt keine Landesgrenzen und wenn wir lange zusehen, dann kommen andere Player, die die Technologie bringen», mahnt Haudenschild.
Wann man nun sein VIP-Ticket auch an einem Schweizer Festival via Blockchain buchen kann, das steht noch nicht fest. Haudenschild sieht die Technologie jedoch bereits so weit entwickelt, dass es im Oktober 2018 bereits erste massentaugliche Anwendung geben wird. «Irgendwer wird vor Weihnachten noch ein Privatprojekt enttarnen und dann wird die Technologie durchschlagen».
Bitcoin bis ZCash: Das Kryptowährungs-ABC für Anfänger
Bitcoin und Kryptowährungen sind momentan omnipräsent. Wer die neue Technologie verstehen will, tut gut daran, einige Grundbegriffe zu kennen. Hier ist unser ABC für Einsteiger:
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Blockchain: Ist die Basis von Bitcoin und der meisten anderen Kryptowährungen. Es ist im Grunde ein zentrales Buchhaltungssystem. Jede Transaktion ist der Geschichte einer Kryptowährung ist dort festgehalten, lässt sich also genau nachvollziehen. Sie hat aber noch viele andere Anwendungsmöglichkeiten als für Digitalwährungen.
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Ethereum: Die wohl zweitwichtigste Kryptowährung nach Bitcoin, dabei wurde sie erst Mitte 2015 kreiert. Viele sehen darin sogar eine flexiblere Plattform für zukünftige Anwendungen als Bitcoin.
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Mining: Ist das Erschaffen von neuen Einheiten einer Kryptowährung. In der Regel müssen dafür Rechenaufgaben gelöst werden. Bei Bitcoin werden diese Aufgaben immer komplizierter, so dass immer leistungsstärkere Computer für die Lösung gebraucht werden.
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Nakamoto: 2014 glaubte das Nachrichten-Magazin «Newsweek» Satoshi Nakamoto, den Bitcoin-Erfinder, ausfindig gemacht zu haben. Der betroffene Mann aus Kalifornien, der auch im echten Leben so heisst, stritt aber jede Beteiligung ab.
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Schlüssel: Wie fast alle moderne Verschlüsselungstechniken verwenden Kryptowährungen ein System mit zwei Schlüsseln. Jeder Nutzer hat dazu einen privaten und einen öffentlichen Schlüssel. Der Private wird dabei immer für sich geheim behalten.
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Transaktion: Jede Überweisung einer Kryptowährung muss in der Blockchain festgehalten werden. Dafür sind die in der Regel die Miner zuständig. Sie kassieren dafür zum einen eine Transaktionsgebühr und bekommen zusätzlich in vielen Fällen wie bei Bitcoin neu geschaffenen Einheiten der Währung als Belohnung.
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Wallet: Englisch für Portemonnaie - ist der Ort, an denen die Schlüssel für Ihre Kryptowährung gespeichert sind. Das kann ein Programm auf Ihrem Computer, ein Online-Dienst oder ein speziell für dieses Zweck geschaffene Gadget, die «Hardware-Wallet» sein. Die Speicherorte unterscheiden sich hinsichtlich des Komforts und der Sicherheit teilweise erheblich.
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Währung: Bitcoin sollte ursprünglich mal als Währung zum alltäglichen Bezahlen von Waren und Dienstleistungen dienen. Hohe Transaktionsgebühren und -dauer machen diese Anwendung aber derzeit praktisch unmöglich.
Online-Elternabend: «Sharenting – Umgang mit Kinderbildern im Netz»
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