Tragische Dokumentation Whitney Houston – immer zwischen den Fronten

dpa

17.7.2020

Whitney Houston kämpfte mit sich selbst und damit, einen Platz in der Popkultur zu finden.
Whitney Houston kämpfte mit sich selbst und damit, einen Platz in der Popkultur zu finden.
Getty

Whitney Houston gilt als eine der grössten Sängerinnen aller Zeiten. Doch am Ende starb sie allein und an gebrochenem Herzen, wie Wegbegleiter sagen. Arte zeigt in einer Doku noch unveröffentlichtes Material.

Die Macher lassen Menschen aus Houstons Umfeld zu Wort kommen – vom Bodyguard über den Musikproduzenten zu Bandmitgliedern und Bekannten. Auch ältere Interviews mit ihr oder ihrer Familie werden eingespielt. Der rote Faden der Doku ist die letzte erfolgreiche Welttournee im Jahr 1999. Die durfte erstmals ein Filmteam auch hinter der Bühne begleiten. Das Material war zuvor noch nie veröffentlicht worden.

Der 100-minütige Film zielt vor allem darauf ab, zu zeigen, welche Ereignisse Whitney Houston verunsichert und traurig gemacht und sie am Ende ihres Lebens so stark aus der Bahn geworfen haben. Houston war im Februar 2012 im Alter von 48 Jahren tot in der Badewanne eines Hotelzimmers in Beverly Hills gefunden worden. Gerichtsmediziner kamen zum Schluss, dass das Ableben des Popstars ein Unfall war, jedoch ein Herzleiden und Kokain dazu beigetragen haben.

Houston befand sich der Doku zufolge im Laufe ihres Lebens im Scheinwerferlicht immer wieder in einem Dilemma, obwohl sie eigentlich immer nur «die Nette» sein und mit ihrer Musik Spass haben wollte. So war sie, obwohl sie als Dunkelhäutige mit ihrem sagenhaften Erfolg Barrieren eingerissen hat, vielen Schwarzen zu poppig und galt deshalb als Verräterin.

Wegen ihrer engen Freundschaft zu einer Frau machten Gerüchte über ihre mögliche Homosexualität die Runde, diese Freundschaft opferte sie sogar für ihren Ehemann, den US-Sänger Bobby Brown. Das Paar liess sich trotzdem 2006 scheiden. Kurz zuvor war Houston noch von der Firma ihres schwer kranken Vaters auf 100 Millionen Dollar verklagt worden. Wegen ihres Drogenkonsums litt schliesslich auch die beeindruckende Stimme.

All das habe sie immer weiter zerstört, sagen Wegbegleiter. All diese Puzzleteile sollen am Ende mit zu ihrem Untergang beigetragen haben. «Sie starb an einem gebrochenen Herzen.»

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