Der Schweizer Nationaltrainer Patrick Fischer zeigt sich hocherfreut über den Auftritt seiner Mannschaft beim 2:1-Sieg nach Penaltyschiessen gegen Gastgeber Tschechien. Zum Matchwinner wird ein frischgebackener Papa.
Nach dem erzitterten 6:5-Sieg gegen Österreich am Sonntagabend war von den Schweizern gegen Tschechien eine Reaktion gefordert und diese kam. «Es war ein Topspiel», gab sich Fischer begeistert. «Beide Mannschaft waren sehr gut eingestellt. Wir lieferten eine starke Teamleistung ab. Wir hatten einen starken Goalie (Leonardo Genoni), verteidigten unglaublich gut und alle Sturmlinien überzeugten.»
Fischer gefiel auch, dass sich sein Team nicht provozieren liess, als die Tschechen dies im Mitteldrittel versuchten. «Wir standen zusammen, liessen uns nicht herumschubsen und blieben ruhig.» So schaute letztendlich der dritte Erfolg in Serie gegen die Osteuropäer an einer WM heraus. Gleichzeitig war es der 15. Sieg in den letzten 16 Vorrundenspielen – eine Bilanz, die sich mehr als sehen lassen kann.
Fiala landete erst wenige Stunden vor dem Spiel
Der entscheidende Spieler war Kevin Fiala, bei dem es alles andere als selbstverständlich ist, dass er an der WM dabei ist. Der NHL-Spieler der Los Angeles Kings ist in den letzten Tagen etwas früher als geplant Vater einer Tochter geworden und reiste mit etwas Verspätung nach Tschechien. Erst am Montagnachmittag landete Fiala in Tschechien – avancierte gegen den Gastgeber sogleich zum Matchwinner.
«Ein grosses Danke an meine Frau. Es ist nicht selbstverständlich, dass ich hier bin», sagte Fiala nach dem Sieg dem SRF. Im Penaltyschiessen war er neben Philipp Kurashev der einzige erfolgreiche Schweizer Schütze. Die Müdigkeit habe er zum Ende der Partie deutlich gespürt. «Es ging in den letzten Tagen alles zack-zack. Ich werde jetzt zu Hause anrufen und dann ‹ab is Näscht›», so Fiala, der in der regulären Spielzeit den einzigen Schweizer Treffer erzielte.
Batterien aufladen
Der Start ins Turnier ist den Schweizern geglückt. Zu weit nach vorne schauen will die Nati allerdings nicht, der Fokus liegt im Hier und Jetzt. Zuerst einmal erhalten die Spieler nun einen Tag frei, um die Batterien nach drei Partien in vier Tagen wieder aufzuladen. Das Training vom Nachmittag wird ausgelassen. Wie sieht es bezüglich der Angeschlagenen aus? Bei Gaëtan Haas, der die zweite Begegnung in Folge verpasste, wird von Tag zu Tag geschaut. Tristan Scherwey war schon beim Einsatz gegen Österreich leicht krank und wurde deshalb gegen die Tschechen nicht eingesetzt.
Der nächste Gegner ist am Mittwochabend Aussenseiter Grossbritannien. «Wir müssen während 60 Minuten einfach und hart spielen, dann sollte es kein Problem sein», gibt sich NHL-Verteidiger Jonas Siegenthaler zuversichtlich. Die WM sieht er als zweite Chance, in dieser Saison doch noch etwas zu gewinnen, nachdem er mit den hoch gehandelten New Jersey Devils die Playoffs verpasst hat. «Es ist immer ein schönes Turnier», so Siegenthaler.
sda/jar