1:4 in Heidenheim Köln steigt zum siebten Mal aus der Bundesliga ab

Maximilian Wendl, dpa

18.5.2024 - 17:51

Für den FC hat es nicht zum Klassenerhalt gereicht. Im Hintergrund bejubeln die Heidenheimer eine überzeugende Premierensaison.
Für den FC hat es nicht zum Klassenerhalt gereicht. Im Hintergrund bejubeln die Heidenheimer eine überzeugende Premierensaison.
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Vor dem Spiel hatte der 1. FC Köln noch eine Chance, zumindest auf den Relegationsplatz 16 zu springen. In Heidenheim geraten die Domstädter aber früh vom Weg ab und müssen zum siebten Mal runter.

18.5.2024 - 17:51

Der 1. FC Köln verabschiedet sich nach einer ernüchternden Leistung zum siebten Mal aus der Fussball-Bundesliga. Bei Neuling 1. FC Heidenheim verloren die Domstädter am Samstag 1:4 (0:3) und verpassten es dadurch, ihre Minimalchance auf den Klassenerhalt am Leben zu erhalten.

Die Heidenheimer, bei denen Trainer Frank Schmidt wegen einer Operation am Sprunggelenk fehlte, beendeten ihre erste Saison in der höchsten Spielklasse indes auf dem achten Platz. Dieser würde zur Teilnahme an den Playoffs der Conference League berechtigen, wenn Bayer Leverkusen am 25. Mai das DFB-Pokalfinale gegen Zweitligist 1. FC Kaiserslautern gewinnt.

Dass den Kölnern vor 15.000 Zuschauern der Sprung auf Relegationsplatz 16 verwehrt blieb, lag zum einen am Sieg des Konkurrenten 1. FC Union Berlin gegen den SC Freiburg. Vor allem aber am eigenen Auftritt und Eren Dinkci. Der FCH-Aussenstürmer verabschiedete sich mit einem Doppelpack (16./22.) in Richtung Freiburg. Zudem trafen Kevin Sessa (36.) und Jan-Niklas Beste (78.) sehenswert. Den Gästen gelang durch Steffen Tigges nur das zwischenzeitliche 1:3 (64.).

FC hoffte bis zuletzt

«Wir glauben bis zum Ende daran», hatte Kölns Trainer Timo Schultz im Vorfeld noch erklärt. «Wir wissen, dass wir in vielen Eventualitäten denken. Aber vor allem wissen wir, dass wir unser Spiel gewinnen müssen. Wir wollen unsere Hausaufgaben machen.»

Dieses Vorhaben geriet für seine Mannschaft früh ausser Reichweite. Beim ersten Heidenheimer Treffer profitierte Dinkci davon, dass Jeff Chabot den Ball unhaltbar abfälschte. Sechs Minuten später verlor Faride Alidou den Ball an der Mittellinie. Tim Kleindienst spielte den Ball in den Lauf von Dinkci, der erhöhte. Beim dritten und vierten Heidenheimer Tor nutzten Sessa und Beste ihre Freiheiten.

Von den Kölnern kam – wie schon so häufig in dieser Saison – in der Offensive lange zu wenig. Für etwas mehr Schwung sorgte die Einwechslung von Angreifer Mark Uth. Das 1:3 erzielte Tigges per Kopf. Näher kamen die Gäste aber nicht heran, weil Uth an Kevin Müller scheiterte (69.). Die fehlende Effizienz war schon die ganze Saison über ein grosses Manko. Der mit 28 Treffern schwächste Angriff der gesamten Liga hatte dabei auch immer wieder mit verletzungsbedingten Ausfällen zu kämpfen. Auch in Heidenheim fehlte unter anderem Davie Selke – der mit sechs Treffern beste Torjäger des Vereins.

Die Gründe für den erneuten Abstieg sind jedoch vielschichtig und nicht nur in der fehlenden Offensivpower begründet. Auch die ablösefreien Verluste einiger Leistungsträger wie Jonas Hector, der seine Laufbahn Ende der Vorsaison beendet hatte, konnten nicht kompensiert werden. Dazu kam eine unglückliche Transferpolitik im Sommer, die durch die FIFA-Transfersperre im Winter nicht korrigiert werden konnte.

Diese auch im bevorstehenden Sommer geltende Sanktion – es können nur verliehene Spieler zurückgeholt werden – dürfte die Kölner vor gewaltige Probleme stellen. Zumal einige Stammkräfte wie Selke nach dem ersten Abstieg seit 2018 vor dem Absprung stehen.

Maximilian Wendl, dpa