Die Partie zwischen YB und St.Gallen entpuppt sich immer mehr als Super-League-Klassiker. Ein Blick in die Vergangenheit verrät: Beim heutigen Spitzenkampf (16.30 Uhr live auf blue Sport) ist Spektakel vorprogrammiert.
Ein Spiel, das zum Schnalzen mit der Zunge anregt: Spielen die Young Boys und der FC St.Gallen gegeneinander, ist alles mit dabei, was das Fussballherz begehrt: Emotionen, leidenschaftlicher Kampf und Tore. Viele Tore.
Über dreimal pro Spiel hat das Netz in den letzten zehn Direktbegegnungen durchschnittlich gezappelt. Vier, fünf oder mehr Tore sind bei dieser Affiche keine Seltenheit, auch eine grosszügige Prise Brisanz ist immer mit von der Partie. In den letzten Jahren hat sich zwischen YB und St.Gallen eine gewisse Rivalität entwickelt, die einem Klassiker gerecht wird. Ein Schweif zurück in die jüngere Vergangenheit:
Der FC St.Gallen schlägt zur Aufholjagd und kommt nach einem 0:3-Rückstand zurück
Die Berner Young Boys treten im Februar 2022 zum Schaulaufen in St.Gallen an. Knapp die Hälfte der Spielzeit ist um, und Gelbschwarz führt mit 3:0. Doch dann wird den Bernern die «eigene» YB-Schlussviertelstunde zum Verhängnis: Die «Espen» kämpfen sich in extremis zurück.
Dramatisches 3:3 im Kybunpark – Schiedsrichter lässt in der Nachspielzeit Penalty wiederholen
Drei zu drei zwischen YB und St.Gallen? Das kommt bekannt vor. Im Februar 2020 kommt es zum Spitzenkampf zwischen dem amtierenden Meister YB und dem beflügelten FC St.Gallen. Die «Espen» gehen in der Nachspielzeit durch Captain Lukas Görtler in Führung – Ekstase pur im Kybunpark. Anschliessend erhalten die Berner einen Hands-Penalty zugesprochen, den Keeper Zigi pariert. Doch die Parade nützt nichts, der Penalty wird wiederholt und YB-Knipser Hoarau verwandelt zum 3:3.
Ein Horror-Foul überschattet das Tor des Jahres und einen spektakulären Spitzenkampf
Ein Spitzenkampf, der einiges verspricht. Ein Spitzenkampf, der vieles bietet. Der FC St.Gallen will im September 2022 zuhause an die Tabellenspitze und YB vom Thron stossen. Dies gelingt. Doch die hochstehende, intensiv geführte Partie wird von einem Horror-Foul überschattet: Ulisses Garcia holt Fabian Schubert von den Beinen. Die Diagnose: Waden- und Schienbeinbruch. Die darauffolgende Rote Karte für Garcia bleibt nicht die einzige in der Partie, auch YBs Abwehrhüne Cédric Zesiger fliegt vom Platz.
St. Gallen wartet seit über 16 Jahren auf einen Auswärtssieg
Heute bitten die Berner St.Gallen im Wankdorf zum Tanz. In der aktuellen Saison ist die Statistik zwischen der beiden Mannschaften ausgeglichen. Ein Sieg für Grünweiss, ein Sieg für Gelbschwarz. Doch für das heutige Spitzenspiel besagt die Historie, dass ein YB-Sieg wahrscheinlicher ist.
Die Young Boys sind zuhause eine Macht. Die letzte Niederlage gegen St.Gallen auf heimischem Terrain ist schon ein Weilchen her: Am 20. März 2005 unterlag YB den FCSG mit 2:3. Damals stand noch ein gewisser Stéphane Chapuisat auf dem Platz. Es war auch die Zeit, als «Schnappi, das kleine Krokodil» die Hitparade stürmte.
Die sportliche Brisanz des heutigen Spitzenkampfs ist überschaubar. Zwischen Leader YB und dem Tabellenzweiten FCSG liegen aktuell 14 Zähler. Die Berner wären mit einem Sieg ein Schrittchen näher am Meistertitel, für St.Gallen dürfte die Aufholjagd auch mit einem Sieg eine Herkulesaufgabe werden. Nichtsdestotrotz dürfen Fussballliebhaber auf folgendes hoffen: Emotionen, leidenschaftlicher Kampf und Tore.