Das Ehepaar Olga und Hermann Rorschach.
Die erste der zehn Tintenklecks-Karten des Rorschach-Tests.
Herisau würdigt den Erfinder des weltberühmten Rorschach-Tests - Gallery
Das Ehepaar Olga und Hermann Rorschach.
Die erste der zehn Tintenklecks-Karten des Rorschach-Tests.
Vor 100 Jahren verstarb in Herisau der Erfinder des weltberühmten Rorschach-Tests, Hermann Rorschach (1884-1922). Mit einem Gedenkanlass am 1. Mai erinnern die Gemeinde und das Museum Herisau an das Leben und Wirken des Psychiaters und Psychoanalytikers.
Seine zehn Karten mit Tintenklecksen entwickelten sich zu einem der meistverwendeten Persönlichkeitstests: Hermann Rorschach starb am 2. April 1922 mit 37 Jahren in Herisau an einer zu spät erkannten Blinddarmentzündung, wie es in einer Mitteilung der Gemeinde vom Freitag heisst.
Wegen seines frühen Todes konnte Rorschach nicht miterleben, wie sein Test weltweite Verbreitung fand. Sein Werk «Psychodiagnostik» war kein halbes Jahr vor seinem Tod erschienen. Rorschach hatte sein Verfahren in Herisau fertig entwickelt und publiziert, wo er ab 1915 an der Psychiatrischen Klinik arbeitete.
Mit einem Gedenkanlass und einem Apéro am 1. Mai – zur Saisoneröffnung des örtlichen Museums – würdigen die Gemeinde Herisau und das Museum das Leben und Wirken Rorschachs. Dessen Test ist im Museum zu sehen, neben anderen medizinischen Innovationen aus dem Appenzellerland.
Künstlerische Ambitionen
Der 1884 in Zürich geborene Hermann Rorschach wollte anfänglich Künstler werden. Er studierte dann aber schliesslich Medizin und wurde Psychiater. Unter anderem besuchte er Vorlesungen bei Carl Gustav Jung, dem Begründer der analytischen Psychologie.
Nach dem Staatsexamen heiratete er 1910 eine russische Studienkollegin, mit der er zwei Kinder hatte. Der Versuch des Ärztepaars, sich in Russland eine Existenz aufzubauen, scheiterte. Danach arbeitete Rorschach wieder in der Schweiz als Psychiater in Münsterlingen, Bern und Herisau.
Der von ihm entwickelte und 1921 veröffentlichte Rorschach-Test basiert auf zehn Karten mit Tintenklecksen. Aus den Dingen, welche die Testpersonen in den Formen sehen, lassen sich Rückschlüsse auf die Persönlichkeit ziehen und psychologische Diagnosen stellen. Das Verfahren basiert auf der Tiefenpsychologie.
ny, sda