Eklat in Glattfelden ZH Lehrerin spricht Schüler nur mit Nummern statt Namen an

dmu

15.3.2024

In Glattfelden ZH ist eine Klassenlehrerin nach Vorwürfen von Eltern entlassen worden. (Symbolbild)
In Glattfelden ZH ist eine Klassenlehrerin nach Vorwürfen von Eltern entlassen worden. (Symbolbild)
Marco Kneise

In Glattfelden ZH musste eine Lehrerin die Schule verlassen, nachdem Eltern Anschuldigungen gegen sie erhoben haben. Die Schulleitung verteidigt ihren Entscheid.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Eltern haben eine Lehrerin in Glattfelden ZH beschuldigt, mehrere rote Linien im Umgang mit den Schüler*innen überschritten zu haben.
  • So sollen Kinder beispielsweise mit Nummern statt mit Namen angesprochen und Bastelarbeiten achtlos weggeworfen worden sein.
  • Die Schulleitung hat auf die Vorwürfe reagiert und die Lehrerin entlassen.

An der Primarschule in Glattfelden ZH ist eine Lehrerin entlassen worden, nachdem Eltern in einem Brief an die Schulleitung schwere Vorwürfe gegen sie erhoben haben. Die Klassenlehrerin habe die Schüler*innen mit Nummern statt mit Namen angesprochen und ihnen das Gefühl vermittelt, dumm zu sein, wie «20 Minuten» berichtet.

Als Strafe habe sie Kinder in der Pause nicht auf den Schulplatz gelassen und ihnen verboten, den Znüni zu essen. Zudem seien Bastelarbeiten achtlos weggeworfen und den Schüler*innen der Zugang zur Bibliothek verwehrt worden. Unterrichtsmaterial, das nach Einschätzung der Lehrerin nicht ordentlich verstaut war, soll sie auf den Boden geschmissen haben.

«Alle Eltern sind über die entstandenen Auswirkungen erschüttert», zitiert die Zeitung aus dem Schreiben. Die Mutter eines betroffenen Drittklässlers bestätigt zudem, dass ihr Kind aufgelöst von der Schule nach Hause kam. Nachdem sich herausgestellt habe, dass auch die Kinder anderer Eltern unter der Lehrperson leiden, sei die Idee eines Briefs an die Schulleitung entstanden.

«Vorwürfe standen im Raum»

Nadine Karch, Bildungsvorsteherin der Gemeinde Glattfelden, bestätigt gegenüber blue News den Eingang des Briefs: «Die Schulleitung hat von den Vorwürfen unmittelbar vor den Sportferien erfahren.» Der Schulleitung sei es wichtig gewesen, die Vorwürfe sorgfältig zu prüfen und auch mit der Lehrperson eingehende Gespräche zu führen.

Auf die spezifischen Vorwürfe will Karch zum Schutz der Kinder nicht eingehen. Es seien aber «Vorwürfe gegen die Lehrperson im Raum gestanden, die nicht mit dem Leitbild der Schule Glattfelden im Einklang stehen».

Die Situation scheint zumindest so ernst gewesen zu sein, dass sich die Schulleitung zu einer Kündigung gezwungen sah. Das Vertrauensverhältnis zwischen Schülerinnen und Schülern, Eltern und der Lehrperson sei gemäss Karch nachhaltig beeinträchtigt gewesen.

Keine psychologische Betreuung nötig

«Die Entscheidung, die Lehrperson nach den Sportferien vom Unterricht zu entbinden, wurde im Interesse der Schülerinnen und Schüler und des geordneten Unterrichts getroffen», sagt Nadine Karch. Zudem sei die Massnahme in Absprache mit dem Volksschulamt des Kantons Zürich getroffen worden.

Die betroffenen Schüler*innen werden durch die Schulleitung, die zuständige Heilpädagogin sowie erfahrene Lehrpersonen intensiv betreut. «Zum aktuellen Zeitpunkt sind gemäss Einschätzung unserer Fachleute keine weiteren psychologischen Massnahmen erforderlich», so Karch. Bei Bedarf würden jedoch weitere Spezialist*innen konsultiert.

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