Stiftung Warentest warnt 51 von 58 Nahrungsmittel-Dosen enthalten Schadstoff

phi

25.4.2024

Nein, Dosen-Pepperoni hat Stiftung Warentest nicht überprüft. Das Foto dient bloss als Symbolbild.
Nein, Dosen-Pepperoni hat Stiftung Warentest nicht überprüft. Das Foto dient bloss als Symbolbild.
Symbolbild: Imago

Wer sein Essen gerne aus der Dose holt, hat ein Problem: Die deutsche Stiftung Warentest hat in 51 von 58 getesteten Produkten Chemikalien gefunden, die die Gesundheit schädigen.

phi

25.4.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Stiftung Warentest hat Nahrungsmittel-Dosen auf die schädliche Chemikalie Bisphenol A (BPA) getestet.
  • Von 58 Produkten sind nur sieben frei von BPA gewesen.
  • Sechs Dosenmilch-Produkte sowie ein weiteres Erzeugnis haben den Test bestanden.

«Die Dose hat ein Problem», schreibt die deutsche Stiftung Warentest. Der Grund: Als 58 Nahrungsmittelprodukte auf den Schadstoff Bisphenol A geprüft wurden, wurden die Tester bei 51 Dosen fündig.

BPA kann von der Beschichtung der Dosen in die Nahrung übergehen. «Die Europäische Chemikalien­agentur (ECHA) hat die Substanz als ‹besonders besorgnis­erregend› einge­stuft», schreibt Stiftung Warentest. «BPA kann unter anderem die Frucht­barkeit beein­trächtigen und aufgrund ihrer Wirkung als Hormongift gesund­heits­gefähr­dende Effekte hervorrufen.»

Wer mehr als 0,2 Nanogramm pro Kilogramm Körpergewicht und Tag zu sich nimmt, läuft Gefahr, allergische Lungenentzündungen und Autoimmun-Erkrankungen zu entwickeln, warnt die EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit.

Essen aus der Dose ist die Hauptquelle für die Aufnahme von BPA, ergänzt Stiftung Warentest: Wenn man den Massstab der EU-Behörde für Lebens­mittel­sicherheit (Efsa) anlege, seien von 58 Produkten 51 stark belastet.

Unbelastet sind Dosenmilch und ein weiteres Produkt

Das deutsche Bundes­institut für Risiko­bewertung (BfR) ist weniger streng mit den Richtwerten: «Legen wir den BfR-Wert zugrunde, sind 14 Produkte deutlich bis stark belastet», heisst es bei der Stiftung.

Welche sind die sieben Produkte, in denen kein BPA gefunden wurde? Freuen können sich Kaffeetrinker*innen: In den sechs untersuchten Dosenmilch-Marken konnte die Chemikalie nicht nachgewiesen werden. «Erbsen sehr fein mit Möhren» vom Detailhändler Penny ist ebenfalls frei von dem Stoff.

«Mit Abstand am stärksten belastet waren die Naturgut-Bio-Kokosmilch von Penny und die vegane Thunfisch-Alternative von Unfished», heisst es weiter. «Verhältnismässig hohe BPA-Gehalte wiesen wir auch in vielen Eintöpfen und Suppen nach.»

Einmaliger Verzehr ist kein Problem

Bedenken müsse man die Mengen, die verzehrt werden. Von Eintöpfen werden grössere Portionen verzehrt, daher ist die BPA-Aufnahme höher als bei anderen Produktgruppen». 

Tomaten und Mischgemüse seien tendenziell weniger belastet. «Am wenigsten belastet sind die Bihun-Suppe von Penny, die Chili-Gerichte von Edeka und dmBio sowie der Hühner-Nudeltopf von Lidl.»

Wie bei allem kommt es beim Verzehr von Dosen-Nahrung aber darauf an, wie viel man zu sich nimmt: «Belastete Produkte einmal zu essen, ist unpro­blematisch», so das Fait der Stiftung Warentest. «Auf Dauer stellen Konserven mit BPA aber ein Risiko dar.»