Matches werden zweitrangig Wer 500 Dollar hinblättert, darf auf Tinder alle anmachen

Von Dirk Jacquemien

26.9.2023

Tinder beruht jetzt nicht mehr auf Gegenseitigkeit.
Tinder beruht jetzt nicht mehr auf Gegenseitigkeit.
Keystone

Für 500 Dollar im Monat können Tinder-Nutzer*innen nun anderen Nachrichten schreiben – egal ob zuvor ein Match zusammen kam, oder nicht. 

Von Dirk Jacquemien

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Tinder führt ein neues, hochpreisiges Abo-Modell ein.
  • Für 499 Dollar im Monat können Abonnent*innen hierbei anderen Nutzer*innen schreiben, auch wenn diese kein Interesse haben.
  • Tinder wirft damit sein einstiges Grundprinzip über den Haufen.

Tinder ist die wohl beliebteste Online-Dating-App weltweit. Sie popularisierte das Konzept des «Match». Zudem kommt es, wenn zwei Personen zuvor durch ein Wischen nach rechts auf dem Tinder-Profil des/der potenziellen Partner*in ein Interesse bekundet haben. Nur wenn beide Personen so zumindest eine Grundsympathie gegenüber dem anderen demonstrierten, war es überhaupt erst möglich, eine Konversation zu beginnen.

Das löste ein Problem, dass zuvor vor allem Frauen auf Online-Dating-Plattformen hatten, nämlich ständig aufdringliche Nachrichten von Menschen zu bekommen, an denen sie keinerlei Interesse haben. Doch das einstige Grundprinzip seiner App wirft Tinder nun über den Haufen.

Denn nun können manche Nutzer*innen anderen Nachrichten schicken unabhängig davon, ob die Empfänger*innen sie zuvor gematched haben. Das einzige was dafür nötig ist, sind 499 Dollar – pro Monat.

«Das Beste von Tinder»

Denn Tinder hat mit «Tinder Select» ein neues Abo-Modell eingeführt, wie «Techcrunch» berichtet.  Dessen Hauptfeature: Die Möglichkeit, zweimal pro Woche eine Nachricht an eine andere Person zu schicken, auch wenn diese nicht zuvor durch das Wischen nach rechts in der App ihr Interesse bekundet hat.

Tinder-Mutterkonzern Match Group sagt, die «Select»-Abonnent*innen erhalten so Zugriff zum «absolut Besten» von Tinder. Die Profile der Abonnent*innen sollen den «begehrtesten Nutzer*innen» von Tinder zudem verstärkt angezeigt werden. Und schliesslich können Abonnent*innen noch ein «Select»-Abzeichen auf ihrem Profil hinterlegen, um jedem zu zeigen, dass sie 500 Dollar im Monat übrig hat.