Der Kanton St. Gallen hat in Ebnat-Kappel und Alt St. Johann zwei neue Waldreservate ausgeschieden. Darin soll der Wald sich natürlich entwickeln und einen geschützten Lebensraum für gefährdete Tierarten bieten.
16.05.2024, 12:15
SDA
Die beiden neuen Reservate seien wichtige Pfeiler für die Biodiversität, schrieb der Kanton St. Gallen am Donnerstag in einer Mitteilung. Im Gebiet «Tanzboden-Regelstein» lebe etwa das schweizweit stark bedrohte Auerhuhn, ein seltener und scheuer Waldvogel.
Mit gezielten forstlichen Massnahmen werde in den kommenden Jahrzehnten in diesem Gebiet der Lebensraum des Auerhuhns verbessert. Ein anderer Teil des 427 Hektar grossen Waldes oberhalb von Ebnat-Kappel wird der natürlichen Entwicklung überlassen, hiess es in der Mitteilung.
Im Waldreservat «Leist» in Alt. St. Johann mit seinen seltenen Ahorn- und natürlichen Fichtenwäldern wird künftig komplett auf Eingriffe verzichtet.
Zehn Prozent des Waldes als Reservat
Der Kanton St. Gallen hat sich zum Ziel gesetzt, bis ins Jahr 2030 zehn Prozent seiner Waldfläche als Waldreservate auszuscheiden. In der Hälfte dieser Gebiete soll sich der Wald natürlich entwickeln. In der anderen Hälfte, den sogenannten Sonderwaldreservaten, werden Massnahmen ergriffen, um den Lebensraum von besonderen Arten zu verbessern.
Werden Wälder der Natur überlassen, profitieren gemäss Mitteilung Arten, die auf viel Alt- und Totholz angewiesen sind. Das sind beispielsweise Pilze, Käfer oder Spechte. Wird mit gezielten Massnahmen die Biodiversität verbessert, begünstige dies etwa den Lebensraum von Tagaltern, Blütenpflanzen oder Auerhühnern.
Mit den beiden zusätzlichen Waldreservaten mit einer Gesamtfläche von knapp 500 Hektaren ist der Kanton St. Gallen auf dem Weg, den anvisierten Anteil von zehn Prozent an Waldreservaten beziehungsweise 6000 Hektaren bis 2030 zu erreichen. Ende 2022 waren 7,1 Prozent der St. Galler Waldfläche bereits als entsprechendes Reservat ausgeschieden.
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