Verdächtiges Zeitspiel Granit Xhaka und die Verschwörung der albanischen Mafia

lbe

5.8.2022

Eine Verwarnung von Granit Xhaka weckt den Verdacht des Wettbetrugs.
Eine Verwarnung von Granit Xhaka weckt den Verdacht des Wettbetrugs.
Bild: Keystone

Arsenals Granit Xhaka hat in seiner Karriere schon zahlreiche Gelbe Karten kassiert. Eine Verwarnung des Schweizers im vergangenen Dezember im Spiel gegen Leeds United wirft allerdings bis heute hohe Wellen.

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Es läuft bereits die 86. Minute an der Elland Road. Soeben hat Emile Smith Rowe das 4:1 für die Gunners erzielt und damit im Premier-League Duell mit Leeds United für die definitive Entscheidung gesorgt.

Mittelfeldspieler Granit Xhaka hält das aber nicht davon ab, so lange mit der Ausführung eines Freistosses zuzuwarten, bis er von Schiedsrichter Andre Marriner wegen Zeitspiels den Gelben Karton sieht. Der Schweizer steht rund 20 Sekunden über dem Ball, ohne diesen zu spielen.

Im Anschluss an die Partie tauchen dann verdächtige Wettmuster auf. Offenbar wurden auf der Wettbörse «betfair» gar 52'000 Pfund darauf gesetzt, dass Xhaka in den letzten zehn Minuten eine Verwarnung kassiert. Und das soll nur die Spitze des Eisbergs sein.

Führen die Spuren nach Albanien?

Wie «sportsmail» berichtet, übergibt die FA den Fall im Juni an die National Crime Agency, welche für die Bekämpfung organisierter Kriminalität in Grossbritannien zuständig ist. Die NCA-Ermittler sollen nun neue Unregelmässigkeiten entdeckt haben. Demnach gibt es Beweise, dass nebst dem hohen Wetteinsatz auf «betfair» auch grosse Summen in Kryptowährungen verwettet wurden. Auf Märkten, die nicht reguliert sind.

Ein Grossteil der Aktivitäten soll in Albanien durchgeführt worden sein, wobei auch ein ehemaliger Fussballprofi seine Finger im Spiel haben soll. Die NCA geht dem Verdacht nach, dass sich der schwedisch-albanische Stürmer Alban Jusufi mit der Wette auf Xhakas Verwarnung eine goldene Nase verdiente.

Jusufi hat diesbezüglich eine brisante Vergangenheit. 2017 wird er wegen Spielmanipulation zu einer fünfjährigen Sperre verurteilt. Dem 41-Jährigen wird damals vorgeworfen, AIK-Torhüter Kyriakos Stamatopoulos bestochen zu haben, damit dieser nicht seine Bestleistung abruft. Der schwedische Fussballverband verschob das Spiel, nachdem die versuchte Manipulation ans Licht kam.

Aber welche Rolle spielt Xhaka? Genau wie der 104-fache Nationalspieler sieht auch sein Arbeitgeber bisher von einer Stellungnahme ab. Der Fokus bei Arsenal London dürfte derzeit auf anderen Dingen liegen. Zum Beispiel auf dem Startspiel in die neue Saison gegen Crystal Palace, das heute Freitag um 21 Uhr angepfiffen wird.