Im Irak soll es zu einem erneuten Luftangriff der US-geführten Koalition gekommen sein. Mehrere Fahrzeuge seien in Flammen aufgegangen, sogar Tote habe es gegeben, heisst es. Doch zu der Attacke gibt es unterschiedliche Angaben.
Einen Tag nach der gezielten Tötung des einflussreichen iranischen Generals Ghassem Soleimani sowie des Vizechefs der Al-Hadsch al-Schaabi -Milizen im Irak ist einen Konvoi der pro-iranischen Milizen attackiert worden. Dabei kamen mehrere Menschen ums Leben.
Der Angriff sei am frühen Samstagmorgen nördlich von Bagdad erfolgt und habe sich gegen einen Kommandanten der Al-Hadsch al-Schaabi-Milizen gerichtet, berichtete das irakische Staatsfernsehen.
Nach Angaben aus irakischen Militärkreisen wurden bei dem Angriff sechs Menschen getötet. Der Angriff auf die Volksmobilisationskräfte nahe dem Lager Tadschi sei um 01.12 Uhr Ortszeit erfolgt, sagte ein Insider. Zwei der drei Fahrzeuge in dem Konvoi seien ausgebrannt, es gebe drei Schwerverletzte. Auch die Nachrichtenagentur AFP berichtete unter Berufung auf Polizeikreisen von mehreren Toten und Verletzten.
Al-Hadsch al-Schaabi stritt ab, dass bei dem Angriff hochrangige Mitglieder getötet worden seien. Betroffen sei eine Gruppe Sanitäter, die der Miliz angeschlossen sei.
Ein Sprecher der von den USA angeführten Militärkoalition im Kampf gegen die Extremistenmiliz IS teilt via Twitter mit, das Bündnis habe in den vergangenen Tagen keine Luftangriffe in der Nähe des Lagers Tadschi nördlich der irakischen Hauptstadt Bagdad geflogen. Das irakische Staatsfernsehen hatte von US-Luftangriffen gesprochen. Zur Zahl der Opfer äusserte sich die Polizei offiziell nicht.
Tausende Iraker an Trauermarsch für Soleimani
Die Attacke erfolgte nur wenige Stunden vor dem geplanten Beginn eines Trauermarsches für Soleimani und den Vizechef der Hasched-al-Schaabi-Milizen im Irak, Abu Mehdi al-Muhandis. Beide waren in der Nacht zum Freitag durch einen US-Drohnenangriff nahe des Flughafens von Bagdad getötet worden.
Am Trauermarsch haben Tausende Iraker teilgenommen. Sie skandierten «Tod für Amerika», wie ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Der Trauerzug fand im Bezirk Kasimija statt, wo sich ein schiitisches Heiligtum befindet. Im Anschluss war ein Staatsbegräbnis in der Grünen Zone Bagdads geplant, wo viele Ministerien und Botschaften liegen.
Ihre Särge waren mit ihren jeweiligen Nationalflaggen bedeckt und wurden auf Fahrzeugen durch die schwarz gekleidete Menge im schiitischen Bezirk Kadhimija gefahren. Im Anschluss an den Trauerzug war ein Staatsbegräbnis mit irakischen Würdenträgern in der Grünen Zone Bagdads geplant, wo viele Ministerien und Botschaften liegen.
Die Leichen der getöteten Iraner sollen am Samstagabend in ihre Heimat geflogen werden. Dort war eine dreitägige Staatstrauer zu Ehren Soleimanis ausgerufen worden. Der langjährige Anführer der Al-Kuds-Brigaden, die zu den Revolutionsgarden gehören, soll am Dienstag in seiner Heimatstadt Kerman beigesetzt werden. Präsident Hassan Ruhani sprach der Familie Soleimanis bereits persönlich sein Beileid aus.
Die Führung in Teheran hatte bereits kurz nach dem tödlichen US-Angriff Vergeltung angekündigt. Der Angriff war von US-Präsident Donald Trump befohlen worden. International wird eine Gewalteskalation im Nahen Osten befürchtet.
Trump ordnete gezielte Tötung an
Insgesamt waren bei dem Drohnenangriff in der Nacht zum Freitag fünf Mitglieder der iranischen Revolutionsgarden und fünf Mitglieder der Hasched-al-Schaabi-Milizen getötet worden. Dem Pentagon zufolge war die gezielte Tötung Soleimanis von US-Präsident Donald Trump angeordnet worden.
In seiner ersten Ansprache nach dem Angriff sagte Trump, Soleimani sei der weltweite «Terrorist Nummer 1» gewesen. Der US-Präsident betonte zugleich, dass er keinen Krieg mit dem Iran wolle. «Wir haben vergangene Nacht gehandelt, um einen Krieg zu verhindern», sagte Trump am Freitag in Florida. Auch wolle die US-Regierung keinen Regimewechsel in Teheran herbeiführen.
Befürchtung vor Eskalation
International rief die Tötung Soleimanis jedoch Befürchtungen vor einer gefährlichen Gewalteskalation hervor. Der Iran drohte mit «schwerer» Vergeltung. Der einflussreiche irakische Schiitenführer Moktada al-Sadr rief seine vor gut einem Jahrzehnt offiziell aufgelöste Anti-US-Miliz wieder zum Kampf. Ein Kommandant der Hasched-al-Schaabi-Milizen rief seine Kämpfer ebenfalls in Alarmbereitschaft.
Als Reaktion setzte die Koalition gegen die Terrormiliz Islamischer Staat» (IS) die Ausbildung von Sicherheitskräften der Kurden und der Zentralregierung im Irak aus. Eine entsprechende Entscheidung traf das Hauptquartier zum Schutz der eigenen Kräfte, wie das Einsatzführungskommando der deutschen Bundeswehr den Obleuten im Verteidigungsausschuss des Deutschen Bundestages am Freitagabend mitteilte. Dies sei für alle beteiligten Partnernationen der Anti-IS-Koalition bindend. Zu den beteiligten Nationen gehören neben den USA und Deutschland Grossbritannien, Frankreich, Australien, Italien, Belgien, Kanada sowie Jordanien.
Wichtiger als Tötung von bin Laden
Der Experte für bewaffnete schiitische Milizen, Phillip Smyth, bezeichnete den tödlichen Angriff auf Soleimani als bedeutendste Tötung in der US-Geschichte. Er erwarte grössere Auswirkungen durch den tödlichen Angriff auf Soleimani als durch die Tötung des Al-Kaida-Anführers Osama bin Laden 2011 oder die Tötung des Anführers der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS), Abu Bakr al-Bagdadi im vergangenen Jahr.
Der 62-jährige Soleimani hatte nicht nur grosse militärische, sondern auch politische Macht. Bei der Ausweitung des iranischen Einflusses im Nahen Osten und der Golfregion spielte er eine zentrale Rolle. So war er sogar an den Gesprächen zur irakischen Regierungsbildung beteiligt. Der Iran rief nach der Tötung Soleimanis eine dreitägige Staatstrauer aus.
Auch Soleimanis Einfluss auf die schiitischen Milizen, aus denen das Hasched-al-Schaabi-Netzwerk im Irak besteht, war gross. Kämpfer und Anhänger der pro-iranischen Milizen waren am Dienstag zum US-Botschaftsgelände in Bagdad vorgedrungen. Bei den folgenden Zusammenstössen zwischen US-Sicherheitskräften und Kämpfern der Milizen wurden dutzende Menschen verletzt. US-Aussenminister Mike Pompeo warf dem Hasched-al-Schaabi-Kommandanten al-Muhandis vor, hinter der Attacke auf die Botschaft zu stecken.
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Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
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Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
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