Folgen von EU-Gesetz Whatsapp muss sich für Konkurrenz öffnen

Von Dirk Jacquemien

12.9.2023

Die EU zwingt Whatsapp, mit der Konkurrenz zusammenzuarbeiten.
Die EU zwingt Whatsapp, mit der Konkurrenz zusammenzuarbeiten.
Imago

Über Whatsapp kannst du bald auch mit Freund*innen chatten, die die App gar nicht installiert haben.

Von Dirk Jacquemien

12.9.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Bald müssen deine Kolleg*innen selbst kein Whatsapp installieren, um dort mit dir zu chatten.
  • Grund sind neue EU-Gesetze, die Whatsapp-Betreiberin Meta zur Öffnung zwingen.
  • Spätestens im März 2024 wird das Feature aktiv sein.

Whatsapp wird bald ein Feature einführen, dass die Kommunikation mit Menschen ermöglicht, die eine ganz andere Nachrichten-App nutzen. In einer Beta-Version von Whatsapp ist ein neuer Bereich für «Third-Party-Chats» aufgetaucht, in dem die Nachrichten auftauchen werden, die von einer anderen App als Whatsapp versendet wurden.

Zu diesem Feature wurde Whatsapp-Eigentümer Meta von der Europäischen Union gezwungen. Deren Digital Markets Act verpflichtet marktdominierende Unternehmen und Dienste zur Interoperabilität, also dem Zusammenspiel mit Konkurrenzangeboten. Spätestens im März 2024 muss die Funktionalität aktiv sein, um nicht gegen EU-Gesetze zu verstossen.

iMessage entgeht vorerst Regulierung

Letzte Woche hatte die Europäische Kommission bekannt gegeben, welche Techkonzerne sich den strengen Anforderungen des Digital Markets Act unterwerfen müssen. Es handelt sich um Alphabet (Google), Amazon, Apple, Bytedance (Tiktok), Meta und Microsoft. Bei den Nachrichten-Apps sind zunächst aber nur Whatsapp und der ebenfalls zu Meta gehörende Facebook Messenger betroffen.

iMessage von Apple wollte die EU auch regulieren, der Tech-Gigant streitet allerdings ab, dass seine Nachrichten-App genug Nutzer*innen hat, um unter den Digital Markets Act zu fallen. Hier hat die Europäische Kommission eine Untersuchung eingeleitet, um zu klären, ob das denn wirklich stimmt.